Bangldesh


Ein unwahrscheinliches Land

Bangladesh
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Land und Leute

Was? Sie waren noch nie in Bamgladesh?
Dann wissen Sie ja gar nicht, was schlechtes Wetter ist! Was Überbevölkerung wirklich bedeutet, nichts über Armut, Überschwemmungen, Krankheiten und Dörfern mit einer Million Einwohner.

Keine Angst, einen Kulturschock gibt es auf der Seite nicht. Da muss man schon eine Reise zu den rund 150 Mio Bangladeshis unternehmen, da bekommt man ihn wirklich.

Beide Karten sind aus Wikipedia entnommen

Die Flagge


Nein, falsch geraten: Das Grün steht für die Fruchtbarkeit des Landes und
nicht für den Islam. Die rote Scheibe - vor 1972 enthielt sie noch die
Umrisse des Landes und das war in der Herstellung schlicht zu teuer - ist
nach links aus dem Zentrum der Flagge verschobenen. Sie symbolisiert die
Sonne, die über Bengalen aufgeht und natürlich steht die Farbe Rot auch für
das Blut der Opfer im Kampf um die Unabhängigkeit des Landes.

Das Wappen


Die stilisierte Nationalpflanze in der Mitte ist eine Seerose, Blätter des
Jutebaumes und 2 Reisähren sowie 4 fünfzackige Sterne im Kreis
angeordnet bilden seit der Unabhängigkeit 1972 das Staatswappen. Die 4
Sterne stehen für Nationalismus, Demokratie, islamischer Sozialismus
sowie der Bekenntnis zum Islam.
Können Sie sich vorstellen, dass es schwierig ist, eine Aufnahme von einer einzelnen Person zu machen? So überbevölkert ist das Land!
Bangladesh ist 142.776 qkm
groß. Aber wenn es regnet, ist
es oft nur noch so groß wie
Bayern (70.548 qkm), wo 12
Mio. Menschen leben.

In Bangladesh teilen sich die
übriggebliebene Fläche dann
aber 150 000 000 Menschen.
Selbst wer lange in Asiengelebt hat, bekommt hier noch einmal einen Kulturschock.
Immer wieder ertappt man sich dabei, in diesem bevölkerten Land Fotos zu machen, nur weil man Personen einzeln in den Sucher bekommt.

Noch besser (oder seltener) ist es, wenn diese es dann nicht einmal bemerken. Anmerkung des Fotografen: Der Kopf unten ist nicht künstlich in die Länge gezogen! Der Herr sieht so ungewöhnlich aus!
Bangladeshis kennen wir meist nur als
Rosenverkäufer in den Bars und Lokalen von
Lisboa, London und Berlin - und allen Städten die
da zwischen liegen. Wer sieht schon die unzähligen
Bangladeshis auf den Seelenverkäufern dieser Welt
oder die Hilfskräften in der Tourismusindustrie in
Asien.

Aber hier, hier gibt es 150 Mio. (genau lt. Wikipedia,
Stand Juli 2005: 144.319.628 - was die so alles
wissen!
Land und Leute heißt ja diese Seite. Aber gibt es
überhaupt "Land" in diesem Land? Es ist unmöglich,
irgendwo einen Eimer voll mit Erde aus der Natur zu
bekommen. Es gibt keine Natur mehr i. e. S., keine
unbesiedelten Freiflächen, keine Wäldchen, nicht mal
Baumgruppen, ja kaum noch Bäume.

So intensiv genutzt ist das, was aus dem Wasser
herausragt und was herausragt, wird sofort besiedelt
und bebaut - zumindest bis zum nächsten Regen und
der ist nie weite weg.

Up Country

Autoverkehr


Privatwagen auf den schmalen Landstraßen sind fast
unbekannt. Trotzdem kommt man auch mit dem
besten Toyota Jeep und gutem einheimischen Fahrer
nicht vorwärts. Mehr als 50km in der Stunde sind
nicht zurückzulegen.

Zu viele Hindernisse bremsen den Wagen aus. Speed
braker, Schlaglöcher, Ortsdurchfahrten mit Tausenden
von Fahrrädern und Rikschas auf der Dorfstraße,
langsame Karren von Wasserbüffeln gezogen und
immer wieder Flussläufe, die mit Fähren überquert
werden müssen, lassen keine höheren
Kilometerleistungen in der Stunde zu.
Aber so lernt man das Land kennen. Es gibt eben
Orte, die man nur mit dem Auto erreicht. Zeit der
Experten ist aber knapp und so fliegt man Städte wie
Saidpur an und schickt den Wagen einen Tag vorher
voraus. Der Fahrer braucht nur genug Geld für Benzin
und Fährtickets.

Flugverkehr


Für den Domestic Flight ist die Biman Air mit ihren
Fokker Friendship zuständig. Manchmal müssen die
aber erst am Morgen zusammen geschraubt werden
und man erreicht so auch keine Reisegeschwindigkeit
von mehr als 50 km/h.

"Bim-Bam Airline" (von Kennern so genannt wegen
des überlauten elektronischen Gongs vor den
Announcements) hat die Bestuhlung der geringeren
Körpergröße der Bangladeshies angepasst.
Ausländer werden automatisch in die 1. Reihe Mitte
gesetzt. Domenique mit fast 2 Metern erschreckte
jedes mal die Piloten. Seine Quadratlatschen
tauchten jedes Mal in der Kanzel unter dem
trennenden Vorhang kurz hinter dem Steuerknüppel
auf.

Solche Durchblicke sind wohl nur für den Fotografen reizvoll


Im Bild oben Kashim, der zuverlässigste Mensch und wirklich gute Fahrer, eingeklemmt zwischen
Wasserbüffelkarren. Zwar sind diese Ochsenkarren im Verhalten gut zu berechnen, aber sie halten mit
der rasenden Geschwindigkeit von 2 Kilometern in der Stunde mächtig auf.

Fährverkehr

Genau wie die vielen Fähren. Ticket kaufen (und
irgendwann wieder abrechnen), warten auf die Fähre,
warten bis die auch voll ist - Reisen hier kann Nerven
kosten und trotzdem: Die Freundlichkeit und die
Ruhe der Leute ist umwerfend.

Rikschaverkehr

Per Fahrrad wird in dieser Ecke Asiens eben alles transportiert. Dieser geniale Zeichner bringt es auf den
Punkt. Aber manche Lasten sind doch einfach zu schwer.

Hoffentlich wird noch lange die Last per Rikscha transportiert. Wenn das alles mit Verbrennungsmotoren
geschieht, ist es um die Umwelt geschehen. Die Bäume, die den CO2- Ausstoß wieder umwandeln
könnten, sind abgeholzt, die Meere sind tot (s. Malediven). China hat den Autoboom schon, Indien ist
dabei und irgendwann ist auch Bangladesh dran.

Derzeit braucht man in Dhaka schon beinahe so viel Zeit, um zum Flughafen zu kommen wie nach
Europa zu fliegen. Es wird noch sehr schlimm...

Eingeschlafen

Zigarettenreklame

Straßenbau


So haben die Engländer ab 1757 auf dem
Indischen Subkontinent die Straßen angelegt
und so sahen sie beim Abzug 1947 auch wohl
noch aus. Vielleicht sind die Bäume auch genau so alt.

Ganz im Nordwesten des Landes in Sichtweite
der Indischen Grenze bei der Stadt Dinaypur ist
die Aufnahme gemacht. Es ist eine der letzten
Straßen dieser Art. Die anderen Bäume an den
Straßen des Landes sind abgeholzt und zwar
alle.

Von hier aus weiter nach Norden sind es keine
100km mehr bis Darjeeling im ehemaligem
Königreich Sikkim. Es wurde 1975 aufgelöst
und Indien angegliedert. Aber das ist eine
andere Geschicht. Der Tee aus Darjeeling ist
aber nach wie vor der berühmteste der Welt.

Impressionen

Kuhfladen zum Trocknen an der Hauswand als Brennmaterial, Fahrräder und
ein festes Haus, allerdings mitten im Reisfeld. Trotzdem: So gut geht es nicht
jeder Familie in Bangladesh
Wasser gibt es überall im Land, Wasserhyazinten auch
Mühsames Leben
So sahen alle Straßen zu Zeiten der Engländer im Land aus
Wasserbüffelmarkt? Gehandelt wird immer.
Bangladesh Index