Costa Rica

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Reptilien in Costa Rica 6

Klasse: Lurche - Amphibia

Ordnung: Froschlurche - Anura

Oberfamilie: Ranoides

Familie: Baumsteigerfrösche - Dendrobatidae 

Familie: Baumsteigerfrösche - Dendrobatidae

Die Toxität der Baumsteigerfrösche

Eigentlich sind sie gar nicht giftig, wenn sie zum Beispiel in Gefangenschaft gehalten werden und wenn sie anderes Futter bekommen. Erst durch das Verspeisen von giftigen Beutetieren wie Feuerameisen und Käfer, aber auch Milben, reichert sich das Gift im Körper der Frösche an, wird umgebaut ( Sequestration) und wird über die Haut abgegeben. Es sind basische Alkaloide die auf das Nervensystem wirken. 

Von den Giften sind über 200 Varianten aus 21 verschiedenen Strukturklassen bekannt. Es sind Krampfgifte, die die Muskeln und die Atmung lähmen und nach 20 Minuten beim Menschen zum Tode führen können. Es ist neben einigen Würfelquallen und Krustenanemonen das stärkste Gift in der Welt. Schon die unvorstellbar kleine Menge von 0,002 Milligramm pro 1 kg Körpergewicht ist tötlich.

Im Deutschen werden die Baumsteigerfrösche fälschlicherweise alle Pfeilgiftfrösche genannt. Dabei haben Indianer nur von 3 Arten der Gattung Blattsteiger im Westen Kolumbiens ihre Pfeile vergiftet: 

Phyllobates terribilis, Phyllobates bicolor und Phyllobates aurotaenia. Die Haut sondert bei diesen Arten das Gift Batrachotoxin ab.

Erdbeerfrosch - Oophaga pumilio

Erdbeerfrosch - Oophaga pumilio

Von den Baumsteigerfröschen gibt es 170 Arten

Der Erdbeerfrosch Oophaga pumilio wird nur max. 2 0 mm 

groß. Die hier abgebildeten Frösche sind mit einer Makrolinse aufgenommen und wirken damit viel zu groß.

Ihr Lebensraum ist Mittelamerika und reicht von Nicaragua bis Panama. Es gibt sie in sehr vielen Farbvariationen. Ihr Ruf ist wie das Summen einer Biene. So locken sie Weibchen an. Die Frösche sind in freier Natur ebenfalls giftig.

Familie: Baumsteigerfrösche - Dendrobates auratus 


Gestreifter Blattsteiger - Phyllobates vittatus

Fünf Arten hat diese Gattung. Diese Art hier wird auch Gestreifter Pfeilgiftfrosch bei uns genannt. Weibchen werden max. 3 cm lang, Männchen sind etwas kleiner. Sie bringen mit einer Schallblase trillernde Rufe zustande, um die Weibchen anzulocken. 

Wie alle Phyllobates-Arten sind sie sehr giftig. Sie nehmen bestimmte Wirbellose auf, die nur relativ harmlose Alkaloide (Stoffwechselprodukte, von denen es mehr als 10.000 verschiedene gibt) auf. Der Frosch baut sie dann in hochgiftiges Batrachotoxin um. 

Sie sind im Südwesten Costa Ricas an der Pazifikküste der Halbinsel Osas zuhause. Dort leben sie von Ameisen, Käfern und Wirbellosen. Zur Eiablage klettern sie auf Bäume und legen die Eier an Bromelienblättern ab. Die Männchen betreiben Brutpflege. Sie befuchten die Eier und tragen die Kaulquappen auf dem Rücken irgendwann ins Wasser. 

Familie: Baumsteigerfrösche - Dendrobates auratus 


Goldbaumsteiger - Dendrobates auratus 

Schon die Färbung zeigt an, Achtung, ich bin giftig. Die Zeichnung ist äußerst variabel, alleine hier in Costa Rica. So haben die Frösche an der Pazifikküste einen größeren Schwarzanteil als die von der Atlantikküste. Es gibt sie auch in Blau/Schwarz, in Gold/Braun und einige sind fast komplett Gelb.

Goldbaumsteiger kommen in Costa Rica, Panama und Kolumbien in Höhen bis 1000m vor. Die Art wird von der IUCN ( International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) als gefärhdet angesehen.

Familie: Laubfrösche i.e.S. - Hylidae, 


Unterfamilie: Greiffrösche - Phyllomedusinae


Rotaugenlaubfrosch - Agalychnis callidryas

Es ist zweifellos der Schönste aller Frösche und ist hier auf jedem Reiseführer und jeder Landkarte zu sehen. Quasi das Nationaltier von Costa Rica. Der Rotaugenlaubfrosch ist, wie alle Greiffrösche, mager und langgliedrig. Männchen werden 59 mm, Weibchen 77 mm (Kopf-Rumpf-Länge) groß. Sie sind nachtaktiv.


Auch ihre Haut sondert Gifte (Peptide) ab wenn auch bei weitem nicht so starkes wie die der Baumsteiger. Die Gifte dienen wohl eher der Abwehr von Hautkrankheiten.


Befinden sich die Rotaugenlaubfrösche in der Ruhe- oder Schlafphase, ziehen sie ihre farbfrohen Extremitäten an und auch die Färbung des Bauches ist nicht zu sehen. Über die leuchtend roten Augen wird eine Nickhaut gezogen, die transparent ist, aber die das Rot verdeckt. Der Frosch ist nur noch grün, und auf gleichfarbigem Untergrund praktisch nicht mehr zu entdecken.


Vorkommen: Von Yucatan bis ungefähr zur Grenze Panama/Kolumbien.

Dieses Bild stellte Urs Stirnemann aus der Schweiz zur Verfügung

Familie: Laubfrösche i.e.S. - Hylidae, 


Unterfamilie: Greiffrösche - Phyllomedusinae


Costa-Rica-Laubfrosch - Smilisca phaeota

Sieht er nicht richtig schnittig aus?

Der Costa-Rica-Laubfrosch - Smilisca phaeota wird auch Maskenlaubfrosch genannt und ist im gesamten Land zu finden. Sie werden, je nach Geschlecht, 6 bis 8 cm lang. Ein dunkelbrauner Streifen zieht sich von der Schnauzenspitze bis hinter die Augen. Die Unterseite ist weißlich. Der Lebensraum erstreckt sich von Nicaragua bis Kolumbien.

Sie leben in den letzten Regenwäldern, gerne an den Rändern von Flüssen und Seen. Sie sind aber auch Kulturfolger und man findet sie an den Rändern von Siedlugen, in Parks und Gärten. 

Familie: Kröten - Bufonidae


Aga-Kröte - Bufo marinus

Aga-Kröte Bufo marinus gehört zur Gattung der Echten Riesenkröten (Bufo) aus der Familie der Kröten Bufonidae. Sie erreichen eine Körperlänge von 22 cm. Sie gehören damit zu den größten Froschlurchen der Welt zusammen mit dem Golitathfrosch Conraua goliath und dem Afrikanischen Ochsenfrosch Pyxicephalus adspersus.

Als der Frosch vor ca. 200 Jahren auf Jamaika und Barbados eingeführt wurde, sollte er die Schadinsekten in den Zuckerrohrplantagen niedrig halten. Er fraß aber alles ander auch und die biologische Vielfalt war dahin. Einen Nutzen gab es nicht. Oder doch? Die künstliche Ansiedlung dient heute als Paradebeispiel dafür, wie man es nicht machen sollte.

So richtig glücklich sieht der Frosch ja nicht aus

Sind ganz schöne Brocken

Wird der arme Kerl nur mal so am langen Bein gezogen, stößt er einen weinerlich klagenden Schrei aus. Damit warnt er seine Artgenossen.