Costa Rica



Städte, Parks und Landschaften

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San José


San José am Vormittag (Februar 2014)  Canon 5D MK II, 105 mm) beim Heimflug aus dem Flugzeugfenster aufgenommen. Das Fussballstadium ist links der Mitte auszumachen.
Die ganze Hochebene ist total zersiedelt. Es geht also nicht zusagen, die Hauptstadt ist weiträumig zu umfahren. Von den 4,7 Millionen Einwohner leben in diesem Ballungsraum 1,6 Millionen. Und fast das ganze Abwasser geht ungeklärt in den Rio Tárcoles, wo die Krokodile immer mehr an Augentumoren leiden. So viel zum Ökoreiseziel!

1170 Meter über NN

Es beruht wahrscheinlich auf Gegenseitigkeit. Wir können uns nicht leiden, San José und der Autor. So planlos und alles zersiedelnd in die Hochebene geklatscht, am Verkehr erstickend und so hoche Kriminalitätsrate, dass einige Touristen nachts nicht mehr rausgehen und wertvolles Fotozeug zuhause lassen.


So sind aber alle mittelamerikanischen Hauptstädte. Ob das nun Managua ist, Tegucigalpa, San Salvador oder Guatemala City. Für diese Städte braucht man nicht über den Großen Teich zu kommen.


Der Autor ist schon lange nicht mehr zu Fuss durch San José gelaufen. Oft durchgefahren, nie einen Parkplatz bekommen. Die beiden Bilder hier musste er sich von einem Freund geben lassen. Ist ja auch wirklich gemein, wenn man denkt, dass das Schönste an der Stadt der Flughafen ist: da kann man wieder wegfliegen.

Das Barcelo-Palacio-Hotel ist ein 5-Sterne Hotel. Es hat nur einen Fehler: es ist weder in Waze - der genialen und kostenlosen Navigationssoftware der Israelis für alle Länder der Welt - noch in Google-Maps zu finden. Trotz eines angegliederten nicht gerade kleinen Convention Centers.

Vor diesen großen Hotels muss man nur die Schwellenangst überwinden. Keinen störte es, dass man in einem total verstaubten Jeep vorfuhr, die Füße in "Klapperschlangen-Tottreter-Sandalen", also in
Trekkingsandalen und kurzen Hosen am Tresen aus Edelholz stand. Leider weigerte sich der
Geschäftsführer, das gebuchte Frühstück für 26€ in ein Dinner umzuwandeln. Pick up time am nächsten Morgen war nämlich 6:00 Uhr für den Rückflug und wer braucht da ein Frühstück für 26 €?

Aber die großen Hotels überall auf der Welt haben einen Vorteil: Sie haben meistens eine gute Küche. Und die ist immer besser und oft preiswerter als in den Hauptstraßen mit ihrem Touristennepp. So auch hier. Für 18 US $ gab es ein auf den Punkt genau gegrilltes Tenderloin Steak von der Größe der Faust eines
Klitschkos.

2016 war der Preis aauf 26 $ gestiegen,
Teatro Melico Salazar
Festlich!
Avenida Central
2014: Blick aus dem Fenster des Barcelo-Palacio-Hotels auf das Zentrum von San José mit der geschwungenen Tribüne des Fußballstadions
Flughafen Juan Santamaria International Airport (SJO)
Die Maschine ist gerade gestartet und hat noch vor dem 20 km entfernten Stadtzentrum Kurs auf Nordost genommen. Gleich überfliegt sie den Vulkan Poas. Minuten später überfliegt sie die Atlantikküste
Atlantikküste
Der Flughafen Juan Santamaria International Airport (SJO) ist so etwas wie ein Traum von Planespottern.

Genau gegenüber vom Flughafengebäude trennt nur ein Maschendrahtzaun die Zuschauer von der Landebahn.
Einfach anzufliegen ist der Flughafen von San José bestimmt nicht
Aus einem Restaurant mit angeschlossenem kleinen Museum hat man einen fantastischen Blick aus das Fluggeschehen.

Das Essen ist landestypisch, der Flugverkehr rege. Ein Besuch lohnt sich immer für Aufnahmen von Flugzeugen, die in TXL nicht landen.

A 27 - Autobahnähnlich

Käfighaltung

Ziemlich brutal wurde diese neue Straße Richtung Pazifik in die Landschaft gebaut. Ob es nicht ein Tunnel auch gemacht hätte? Klar, hier wackelt die Erde häufig. Aber ob die Hänge einem Erdbeben standhalten?
In Deutschland hat ein Huhn in einer Legebatterie ein Platz von einem DIN-A4-Blatt. Mehr haben die in den Käfigen aus Glas auch nicht.

Sie kassieren die Maut. Anders als z. B. in Florida, wo sie Fangkörbe mit komplizierter Mechanik installiert haben, um die Nickels aufzufangen, sitzen hier Menschen drin und geben sogar Wechselgeld heraus.

So leer wie auf dem Bild ist es selten. Wenn die Autoschlagen Wagen für Wagen vorrücken - und das auf einer Fahrt von San José nach Jacó fünf mal - gibt es ganz schon dicke Luft.
500 Colones sind ungefähr ein Us-Dollar.
2015

Blick aus dem Fenster des Barcelo-Palacio-Hotels auf das Zentrum von San José mit der geschwungenen Tribüne des Fußballstadions es sich aushalten - warum aber auf
jedem Bett 5 Kopfkissen liegen müssen, weiß keiner.
So, der Toyota RAW 4 ist
abgegeben, hätte aber ohne iPad und Waze (kostenlose
Navigationssoftware für alle Länder der Welt) nicht geklappt. Gleich gibt es das beste Steak aller Zeiten (Preis vom vorherigen Jahr von 18 auf 26 US$ gestiegen) und
die Bar hat bestimmt was
Schnuckliges.

Historisch

1973

Los in San José. Wo das war? Weiß der Geier. Jedenfalls war die Hauptstadt ein trauriges Nest. Zu heute fast schon liebenswert.

Was man mit Wohnort Managua im Pass hier zu suchen hatte? Hier gab es einen deutschen Fleischer und eine deutsche Buchhandlung! Das alleine waren die 420 Kilometer Fahrt wert. (1 Liter  Super kostete für zollfreie unter 0,10 DM)

San José - Porto Limón per Bahn

Und man konnte 1974 noch Abenteuer erleben. 

Damals fuhr noch die Bananenbahn von San José nach Porto Limón. Die Strecke ziemlich wild und kurvenreich über die Berg runter an den Atlantik.

Die einspurigen Gleise der Schmalspurbahn (Capspur, 42“ = 1067 mm) von 1890  waren ausgeleiert, die Wagen in üblen Zustand.  

Für die ca. 150 km lange Strecke brauchte der Zug fast 6 Stunden. Wenn die Bahn dann kurz vor dem Ziel durch die Bananenplantagen fuhr, war es 20°C heißer als in den Bergen und die Luftfeuchtigkeit hatte ihr Maximum erreicht, fast unerträglich.

Zurück ging es dann mit einer schicken, etwas aus der Mode gekommenen DC 3.
Seit Jahrzehnten wird wertvolles Tropenholz geschlagen. Jetzt gibt es keine wertvollen Bäume mehr.

Porto Limón 1974

Was will der Reisende nur in Porto Limón? Damals wie heute? Mal tropisches Klima erleben?
Dann sei ihm die Regenzeit empfohlen.
Verladung von Bananenkisten in Porto Limón 1974

Inkognito?

Zufälle gibt es! Da geht man zum ersten Mal im Leben am Pier von Porto Limón entlang und hört plötzlich von dem Bananendampfer herunter seinen Namen rufen. Die Mutter eines Schulfreundes war einer der 12 Passagiere an Bord.

Aber die Einladung kam vom Kapitän. Er lag schon 3 Tage hier. Die Chemikalien von Bayer mussten erst gelöscht und die gleich Menge Bananen in einzelnen Kisten mussten geladen werden. Ein Kilogramm Bananen benötigt schließlich ein Kilogramm Chemie. Einen Kontakt zur Mannschaft und zu den Passagieren hatte er verständlicher Weise nicht, aber ein Deutscher am Pier? Wie der wieder von Bord kam, weiß er bis heute nicht…

Die Story wäre längst vergessen, hätte man nicht 2014 an einer Hotelbar in Jacó einen Kapitän, der solche Schiffe nach Porto Limón gefahren hat, und seinen Bruder, der die Bananenladungen heute noch verkauft, getroffen.

Vulkan Irazú

Wem es in Costa Ricas Hauptstadt zu langweilig wird, der quält sich auf die 3432 m hier hoch - und starrt in den giftgrünen Säuresee. Und?

Das man von hier oben auf dem höchsten Vulkan des Landes den Atlantik und den Pazifik gleichzeitig sehen kann, erzählt man gerne den Touristen. Soll ja auch schon mal einer gesehen haben…

Die Aufnahmen sind von 1974. Da war man ziemlich alleine hier oben. Hat man einen dieser Vulkane irgendwo auf der Welt gesehen, reicht das fürs Leben.