Italien

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Toskana

Lucca

Die Befestigungsanlage von Lucca

Eines der 4 Tore des Stadtwalls von Lucca
Die Altstadt von Lucca ist eine der wenigen Städte Italiens, wo die Bedestigungsanlage noch vollkommen erhalten ist.

Der Wall funktioniert nicht mehr

Einst hatte der Wall zuverlässig anrennende finstere Gestalten - also andere Italiener - abgehalten. Jetzt funktioniert er nicht mehr. Durch die 4 Tore  strömen ungehindert Touristen aus aller Welt unkontrolliert in die mittelalterliche Stadt mit 91.000 Einwohner ein.

Die erste Mauer stammt von 1504 und wurde mehrmals verschoben und verstärkt als die Durchschlagskraft von Geschützen zunahm. 1645 wurde er fertig gestellt und irgendwann nicht mehr benötigt.

Irgendwann werden alle Mauern mal überfällig. Man stand also vor der schwierigen Wahl, abreißen oder stehen lassen. Die Lucchesi entschieden sich für das Letztere und machten eine schöne Parkanlage mit einem breiten Weg und jetzt hochgewachsenen Bäumen daraus.

Der Wall funktioniert nicht mehr

Der Wall funktioniert nicht mehr

Lucca

Eigentlich fehlen die großen Highlights in Lucca. Aber die Stadt wirkt durch die komplett erhaltenen mittelalterlichen Gebäude, engen Gassen und das Fehlen jeder Neubauten. 
Lucca wird das erste Mal 218 v. Chr. erwähnt.  Die Etrusker haben die Stadt gegründet. Antike Geschichtsschreiber berichteten, dass sich Tiberius Sempronius Longus, ein römischer Konsul, zu Beginn des 2. Punischen Krieges vor Hannibal hierher zurückzog.

Daran gibt es aber Zweifel. Erst 180 v. Chr. wird Lucca zusammen mit Pisa und Luna wieder erwähnt. Die Städte wurden römische Kolonien.

Im 13. Jhdt. erlangte Lucca Reichtum durch die Textilindustrie. Die Seiden von hier waren wegen ihrer Farbenpracht in Europa berühmt. 

Es folgte eine wechselvolle Geschichte. Die Heerscharen Ludwig des Bayern verkauften die Stadt an Genua. König Johann aus Böhmen an Parma, die an Verona, dann an Florenz, danach an Pisa - Kaiser Karl IV. führte 1369 demokratische Verhältnisse ein.
Eng sind ja die Gassen wirklich
Dann waren die Franzosen dran.  Deren Revolution beendete die österreichische Herrschaft 1799/1800 über Italien und Lucca wurde gezwungen, nach französischen Muster so etwas wie Demokratie einzuführen. Napoleon Bonaparte war jetzt Kaiser von Frankreich und König von Italien.






Aber 1805 bestimmte Napoleon die Abschaffung der „Lucchesischen Republik“ zu Gunsten seiner Schwester Elisa Bonnaparte. Sie bekam quasi ein „Herzogtum Lucca“. 

Für die reiche Stadt wurde es nach dem Sturz Napoleons 1814 noch verworrener. Es musste als „Versorgungsmasse“  für diverse Dynastien herhalten.









Scheinbar kennt die Geschichte keine Gnade. Jetzt fallen hier die Touristen ein.
Im März lässt es sich hier noch gut aushalten.
Kann man hier wirklich gut wohnen?
Schnelles Internet und so?

Puccini

Da sitzt er nun, der größte Sohn der Stadt. Hinten in der Ecke sein Museum.
Puccini stammt aus einer Musikerfamilie und wurde 1858 hier geboren. Vater und Großvater waren Komponisten und Organisten in Lucca.
Giacomo Puccini starb 1924 in Brüssel. Er war starker Raucher und starb an Kehlkopfkrebs.

Er war ein Lebemann, liebte schnelle Autos und verunglückte 1904 als einer der ersten prominenten Opfer schwer.

In 40 Jahren seines Schaffens entstanden nur 12 Opern. Mit La Boheme, Tosca und Madame Butterfly hatte er frühen Erfolg und konnte sich ein ausschweifendes Leben leisten.

Seine letzte Oper Turandot konnte er nicht mehr selber beenden.
Groß ist der Platz ja nicht gerade
In feinem Zwirn und eleganten Schuhen, natürlich rauchend, sitzt er nun für immer vor seinem Geburtshaus und Museum

Kirche San Michele in Foro und Piazza San Michele

Vor über 2000 Jahren war hier schon das Zentrum Forum Romanum und noch heute ist die Piazza San Michelle ein lebendiger Platz mit vielen Bars und Restaurants.

An der Kirche aus dem 12 Jhdt. wurde 200 Jahre gebaut und ist aber noch immer unvollendet. 

Die Fassade aus dem 12. Jhdt. ist so hoch weil das Mittelschiff 
Die Kirche San Michele im Zentrum von Lucca
Die Piazza San Michele
ebenfalls höher geplant war. Dazu ist es nicht gekommen.

Die Fassade schmücken viel Tier- und Pflanzendarstellungen die den Formenreichtum des toskanischen Baustils zeigen.

Irgend wann auf Reisen durch Italien kann man keine Kirchen mehr sehen, oder?
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Tierdarstellungen an der Fassade
Das Mittelschiff wartet immer noch an die Anpassung  an der Fassade
Alte Markthalle an der Piazza?
Was verblüfft: Es gibt sogar Einheimische!

Kathedrale San Martino

Die Kathedrale San Martino am Domplatz
Der Dom stammt ebenfalls aus dem 12. Jhdt. Die Bauform mit einem zweischiffigen  ouerhaus ist ebenso ungewöhnlich wie die Fassade mit den vorgesetzten gestuften Arkaden. 
Der Haupteingang in der mittleren Arkade
So leer ist es nur in der Vorsaison im März

Santi del Giovanni e Reparata

Die Kirche ist eine Taufkirche (Baptisterium), die schon im 4.  Jhdt. errichtet und 1622 eine neue Fassade im gleichen romanischen Stil erhielt. 
Die Rückseite der Taufkirche fast ohne Touristen

Piazza Napoleone

Kaiser Napoleon Bonaparte, König von Italien, wandelte 1799/1800 die Republik Lucca nach französischen Vorbild um, schaffte sie aber 1805 wieder ab.

Fortan sollte seine Schwester Elisa Bonaparte das Herzogtum Lucca regieren. Sie zog natürlich in den Herzogpalais ein. 

Ihr gefiel aber die enge Bebauung vor dem Haus nicht und so ließ sie eine Kirche und viele Häuser abreißen und den Platz schaffen, der logischer Weise nach ihrem Bruder benannt wurde. 

Um die gegenüber liegenden Fassaden zu verdecken wurden auf ihrem Wunsch die Platanen gepflanzt. Das der  Platz nach dem Sturz Napoleon in „Piazza Grande“ umgenannt wurde, kann man verstehen.

Heute hat er wieder den Namen des kleinen Korsen. 
Der Herzogspalast mit der neoklassizistischen Fassade aus den 16. Jhdt. auf der Westseite des Platzes. 
Die Platanen auf dem Piazza Napoleone spenden wohltuenden Schatten
Hier kann man alles kaufen was man danach nie wieder braucht
Wo sind die Kinder?
Die Funktion dieses Gebäude gleich hinter einem der vier Tore ist nicht herauszubekommen. Es sieht einfach schön aus.

Forte di Marmi

Ende September und dann auch noch Sonnenuntergang am Ligurischen Meer. Nur deswegen ist es im verrückten Sommer 2018 schon so leer. Oder liegt es dadran, dass zwei Liegestühle, ein Schirm und eine Box bis zu 100 € kosten können? 

Wer mag sich in der Saison nur so einen Urlaub antun?
Nachsaison?
Der kleine Badeort Forte di Marmi hat nur xxxx Einwohner, aber gefühlt genau so viele mondäne Villen. Der 5 km lange Strand ist sehr sauber, jeden Morgen wird er in einem perfekten Muster geharkt.

Ob die Duschen und Umkleidekabinen extra kosten, wurde nicht ausprobiert.

Das Wasser ist hier sehr flach. Ideal für Familien mit viel Geld und kleinen Kindern. 

Wie kommt es eigentlich, dass Italiener ein höheres Privatvermögen als die Deutschen haben?

Ende September sind die größeren Hotels meistens frei und die Preise nicht mehr exorbitant hoch.

Nach Pisa sind es nur 40 km, nach Lucca 30 km und nach Florenz 100 km. Diese Perlen der Toskana sind also bequem in einem Tagesausflug von hier aus zu erreichen.
Man kann nicht einfach sein Handtuch irgendwo ausbreiten
Der Strand ist sozusagen privat
So richtig passen sie ja nicht hier her, aber ohne sie würde vielleich die Tourismusindustrie nicht funktionieren