Handbuch der Malediven




Kapitel 1

An Land

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Eriyadu

Eriyadu 1989

Eriyadu 1989. Da wurden noch Boote am Strand ausgebessert

Dhau

Damals war die UW-Welt hier in Ordnung. Kaum angekommen, die Flossen aus dem Koffer und sofort rein. Ganz langsam schwamm ein nie gesehener Fuchshai am nördlichen Riff entlang. Das Fotozeug war ja noch nicht ausgepackt. Wie das Leben so spielt - der Hai kam nie wieder!

Es gab noch sehr schöne Korallen und nachts lebte das Riff noch. In der Lagune gab es Steinfische, ein Trupp Schiffshalter dockte an Schwimmer, Taucher, Schnorchler an. Es war trotz der Pleite der DTM ein schönes Erlebnis mit vielen Bildern.

Story am Rande (1989): Deutsche Tauchtour München (DTM) oder besser: „Der Totale Mist"

Nach Eriyadu wollten wir nicht da die Insel zu weit im Inneren des Nord-Male-Atolls liegt und somit kein Außenriff hat. Eine Reiseleiterin am Flughafen in Male teilte den verdatterten 4 Reisenden mit, dass es nicht wie gebucht nach Bathala ging. DTM (Deutsche Tauchtour München) hatte dort die Rechnungen nicht bezahlt. Wir bekommen heute noch 2000 DM wieder. 

DTM wurde von uns in „Der Totale Mist" umgetauft. Wir hatten noch Glück. Eine Woche später blieben die Reisenden am Flughafen Frankfurt stehen. Die größte Frechheit aber war, dass dieser Verein, kaum ein halbes Jahr später, unter gleichem Namen wieder die alten Kunden anschrieb. Nun war der Geschäftsführer eben die Frau (oder umgekehrt?).

Helengeli, 1989 und 2017

Es ist nicht weit von Eriyadu nach Heeingeli. Auf der Insel lebten noch 3 oder 4 Personen, der Hotelbetrieb war eingestellt. Alles sollte von Grund auf neu gestaltet werden. Es war wohl mit eine der ersten Urlaubsinseln und war dem Vernehmen nach meist von italienischen Veranstaltern belegt worden.


Die Insel, vielmehr noch das Riff und die Korallen jagten uns einen gewaltigen Schreck ein. Das erste, was uns am helllichten Tage entgegen kam, waren - Ratten. Es gab fast keine Korallen mehr. Auf dem Weg hier her waren wird immer wieder an Faros ins Wasser gegangen, hatten die Pracht der Korallen bewundert und hier war fast alles tot.


Es kamen nur wenige Gründe infrage: Entnahme von Korallen und Abwasser. Na ja, man traut es sich kaum zu sagen: Italiener gingen nicht, wie wir auf anderen Inseln schon beobachtet hatten, gerade zimperlich mit der Unterwasserwelt um. Wenn sie sich gebessert haben, mögen sie das hier verzeihen...

Keiner mag denken, dass die Korallen zu seinen Lebzeiten je wieder nachwachsen werden. Selbst wenn es noch Larven der wertvollen Steinkorallen gäbe, müssten sie im zerbröselnden Riff einen festen  Untergrund finden. Und den gibt es auch nicht mehr. 


Um den Fuß dann auszubilden, bräuchte sie um die 100 Jahre. 


Steinkorallen haben ein Wachstum von einem Millimeter - pro Jahr!


Übrigens sind am Great Barrier Reef die Korallen 2017 schon auf 1500 km abgestorben.

Da an der abgewracken Insel kein "Badebetrieb" mehr herrschte, waren die Fische recht zutraulich. Aber die Korallen waren alle zerstört. Und das schon 1989.  Hier sind es Halsbandfalterfische

Feuerkorallen sterben zuletzt - zeigt die eigene Erfahrung. Die beiden Bilder machte 2017 Beat Huggenberger am Außenriff von Helengeli. Traurig: es sind kaum noch lebende Korallen zu sehen.

Dhigufinolhu und Veligandu Huraa, 1990 und 1991

Die Inseln der endlosen Stege. Die barfuß in der Sonnenglut entlanglaufen zu müssen - wenn man z. B. um die Inseln herum geschnorchelt war und mit dem ganzen Fotozeug und den Flossen in der Hand zurück musste - trieb einem schon mal die Tränen in die Augen. Dann musste man das nasse T-Shirt auf die kochend heißen Holzbohlen werfen und sich rauf stellen.

Schwimmen an den Stegen entlang ging nicht. Die Rinnen für die Boote gab es noch nicht. Das Wasser zwischen den 4 Inseln war oft nicht einmal knietief, aber voller Leben. Ging man nachts mit der Lampe vor der Bar an  Veligandu Huraa (irgend wann mal blöd in Palm Tree Island Resort Dhigufinolhu umbenannt) ins Wasser, wimmelte der Boden vor jungen Rotfeuerfischen aller Gattungen und Arten.

Blick von der Insel Dhigufinolhu 1990

Absolutes Highlite von 29 Jahren UW-Fotografie auf den Malediven:

Veligandu Hura 1991

Blick von der Insel Veligandu Hura auf die damals unbebaute 

Insel Bodu Hura, 1991

Jetzt gibt es noch viel mehr Stege. Die damals unbewohnte Insel Bodu Hura - es war unmöglich, sie zu betreten, alles voll Dickicht, Einsiedlerkrebsen, Korallenbrocken - ist natürlich jetzt bebaut. Und hunderte Meter Steganlagen zu den Wasserbungalows Richtung Badeinsel mit dem Bootsshuttle. Furchtbar. Wie der neue Name: " Anatara Dhigu Resort & Spa Maldives " (Nein, nein! Nicht Ännchen von Tharau!). Ist denn der Name Dhigufinolhu nicht mehr exotisch genug? Die alten maledivischen Namen mit -finolhu oder -finolhoo bedeuten übrigens "ohne Palmen".

Genau so furchtbar wie symptomatisch ist eine Werbung im Netz: Dhigu ist vollkommen korallenfrei... Klar, zielt auf Familien mit Kindern, aber nur zum Baden so weit weg reisen? 


Das Wasser um die Inseln, außer am Außenriff natürlich, ist zum iSchwimmen im eigentlichen Sinne überall zu flach. 


Aber was für tonnenschwere Rochen unbekannter Art lagen in den 5 oder 6 m tiefen Löchern nordwestlich von Dhigu! Und was für wunderschöne Korallen gab es westlich von der Insel. Man musste sich nur eine Halbe Stunde durch brusttiefes Wasser, natürlich immer gegen die Strömung, kämpfen. 

                                Korallenfelder ohne Ende, sich sonnende Stachelrochen dazwischen auf dem Sand, kaum andere Schnorchler, die sich hierher wagten, Natur pur.

Blaue Koralle in einem Faro nordwestlich von Dhigufinolhu

Seltsam, nicht wahr? Nicht die Begegnung mit den Riesen unter Wasser, sonder diese Koralle hier, die nur einmal im Leben gesehen wurde, die ist der Höhepunkt der vielen Reisen auf die Malediven. 


Lange kannte man nur Fossilien dieser Art und nahm an, die Koralle wäre vor 100 Millionen Jahren ausgestorben. Ob sie das Korallensterben überlebt hat? 

Ari-Beach, 1992

Der Wahnsinn mit den Umbenennungen der Inseln und der Atolle

Tourismusmanager denken eh, der Tourist merkt ja gar nicht, dass er die blöde Cash Cow ist. Ist eine Insel und ihre Infrastruktur abgewrackt, die Korallen kaputt, die Fische weggefangen, bekommt er Mitten im Indischen Ozean eben Swimmingpools, Tennisplätze und Luxus-Jacuzzi-Scheißhäuser hingestellt.


Damit der Tourist es nicht merkt, dass er auf dem Korallenfriedhof schon mal war, wird die Insel einfach umbenannt. Bei 70-90 unübersichtlichen, immer schneller wechselnden Inselnamen fällt das nicht so auf.


Damit sich das alles lohnt und die Investitionen schneller wieder reinkommt, klotzt man noch möglichst viele Wasserbungalows hin, ohne Rücksicht auf die Größe der Insel. Bald werden sie aus purer Gier Hochhäuser bauen, oder? Auf den Seekarten hieß die Insel ursprünglich:

Dhiddufinolhu, Ari Beach

Jetzt:


Ari Beach & Water Village, 

White Sands Resort & Spa, und seit 2008 

Naiada Resort Diva Maldives, mit 5 Sternen natürlich. Und jetzt, wie niedlich, 

LUX* Maldives.

Seit einigen Jahren machen die Malediver munter mit. Sie nannten ihre Atolle um. Als die Briten um 1900 ihre Seekarten, die heute noch gültig sind, in mühevoller Kleinarbeit mit Log und Leine aufnahmen, haben sie sich ja nicht die Insel- und Atollnamen aus den Fingern gesogen.


Warum also die Umbennung? Wie soll man sich sonst von der absoluten Bedeutunglosigkeit in der Welt absetzen! Ist ja nun wirklich eine große Leistung, zum Ari-Atoll AlLIFU-Atoll, im Norden AlLIFU AlLIFU Atoll und im Süden AlLIFU DHAALU Atoll zu sagen (Quelle: auf der ITB Berlin im März 2012 verteiltes Pressematerial) .

Das Außenriff war nur schwer per Schnorcheln zu erreichen und noch schwieriger war es, wieder zurück zu kommen. Im äußersten Südosten des Ari-Atolls stand immer eine starke Brandung am Riff. Korallen gab es hier wenige.


Hatte man es geschafft, sah man viele Haie, Adlerrochen und Fischschwärme aller Arten.

Schöner war die Westseite. In relativ flachem Wasser zogen Mantas der starken Strömung entgegen. Große Kugelfische, schöne Korallen, sehr viele Invertebraten gab es. (Man achte auf den anderen Seiten mit Fischen auf die Bildunterschriften).

Die Häuser waren seinerzeit eine Katastrophe. Jedes hatte 4 Wohneinheiten - und hauchdünne Wände. Hongkong-Chinesen hatten die Malediven entdeckt. Und die rotzten und spuckten so laut wie die Helikopter. Erst die Androhung von Prügel half etwas.

Die Insel hieß 1993 Ari Beach. Bei Ebbe konnte man die Einheimischeninsel im Norden zu Fuß erreichen.

Landeanflug Ari Beach, 1993. Auf dem Bild oben ist der runde Landeplatz rechts neben dem Restaurant zu sehen.

Hummingbird Island Airways

Von 1989 bis 1999 gab es Hubschrauber bei der Trans Maldivian Airways auf den Malediven. Sie hatten nur Helikopter. Die Gesellschaft hieß erst Hummingbird Island Helicopter und später  Hummingbird Island Airways . Ab 1997 wurden sie durch Wasserflugzeuge nach und nach ersetzt. Die waren sicherer und bei weitem leichter zu warten.


Ausschlaggebend waren 2 schwere Unfälle der "Kolibris". Am 08.01.1994 stürzte ein Hubschrauber (Luftfarhrzeugskennzeichen: LZ-CAP) vor Fesdu im Ari-Atoll ab. Es gab 9 Tote, einen Schwer- und einen Leichtverletzten - den Piloten. Der sprang raus, bevor die Maschine unterging. Auf 18 m, wie die Tauchlehrer nach der Bergung der Toten (5 oder 6 Japaner darunter) sagten. Babynahrung holten sie wohl auch hoch. 


Was alle furchtbar aufregte: In der deutschen Presse stand nichts über den Unfall. Im Zeitalter des Internet ist so was nicht mehr möglich.


Der 2. Unfall einer Mil Mi-8P (LZ-CAK) vor Ranalli im Ari-Atoll am 26.01.1999 sprach sich genau so schnell im Urlaubsparadies herum. Die linke Turbine fiel aus. War es ein Pilotenfehler? Die Helis sollen eigentlich auch mit einer Turbine fliegen können. Es gab 4 Tote und 16 Leichtverletzte. Auch hier schaffte es die Tourismusbranche, den Unfall weitgehend aus der Presse herauszuhalten,

Na ja, bequem war das schon. Gewicht war denen egal, die schleppten alles weg. Verständlich bei bis zu 2200 PS - pro Triebwerk!

Oft blieben sie nachts auf der Insel hier stehen und man konnte sich die Helis genau ansehen. Halb platte Reifen waren auch mal zu bestaunen. Die sollten ja schließlich fliegen und rollen. Aber an mangelnder Wartung der komplizierten Maschinen ist das Unternehmen schließlich gescheitert.

Die Hubschrauber tauchten hier kurz nach dem Abzug der Russen aus Afghanistan auf. Manche meinten ja, die Dinger waren schlichtweg geklaut worden. Tatsächlich hatten einig notdürftig geflickte Einschußlöcher.

Man kann nicht von einer Fehlkonstruktion reden, trotz der Abstürze. Außer bei der irren Lautstärke! Die russischen Hubschrauber verschwanden trotzdem schnell wieder von den Malediven. Der Schwachpunkt bei der Mi 8 war einzig und alleine die mangelhafte Wartung.

In der von Korallen überwachsenen Mauer dieses Hubschrauberlande-platzes war nachts viel Leben zu sehen.

Die Malediver setzten auf die Helikopter und bauten auf den entfernteren Insel die runden Landeplätze.

Die Piloten brachten einmal noch spät am Abend Touristen und übernachteten auf der Insel. Sie saßen an der Bar und unterhielten sich. Sie sprachen Farsi dari wie die Tadschiken in Afghanistan. Sie ahnten nicht, dass der da auf dem anderen Hocker saß sie zumindestens rudimentär verstand.

Als einer dem anderen eine Frage stellte und die Antwort von unerwarteter Seite kam, fielen sie fast vom Hocker. Dann wurden sie blaß und es dauerte eine Weile bis sie begriffen, dass da kein KGB, sondern nur ein harmloser Urlauber neben ihnen saß. Barfußpiloten trinken ja nichts, aber ein paar Wodka mussten sein...

Aus den Spalten und Ritzen kamen dann Einsiedlerkrebse, Garnelen Muränen, Haar- und Federsterne hervor. Groß herum zu schnorcheln war gar nicht erforderlich. Eine schöne Zeit damals. 

Ellaidhoo 1988, 1993, 1994 und 1995

Endlich wieder eine neue "Heimat" auf den Malediven gefunden! Das war der erste Gedanke 1993. Man hatte ja den Vergleich von Kuramathi 1982.

Aber schon 1995 war alles wieder zu Ende. Die Steilwand am Anleger war innerhalb von Wochen abgestorben. Axel, der Tauchlehrer, war entsetzt. So ging die Suche nach einer intakten Insel weiter. Heute, 2012, kann gesagt werden es wurde keine bessere mehr gefunden.

Ellaidhoo war damals die absolut ideale Insel direkt am östlichen Außenriff des Ari-Atolls. Große Fische kamen aus dem so um die 300 Meter tiefen Wasser zwischen dem Ari- und dem Süd-Male-Atoll ans Riff.

Grauhaie waren mal da und der Große Gitarrenrochen ließ sich am Riff blicken. Das  Liebesleben der Weißspitzen-Riffhaie  wurde an der großen Bergkoralle an der Ostspitze beobachtet und "Bruno", ein  verhaltensgestörter Drücker hinterließ ein für immer bleibenden Eindruck - nicht nur im rechten Schienbein. Nie waren aber Mantas vor der Insel, aber das Fishhead war ja nicht weit von hier.

Eine herrliche Zeit voller Abenteuer unter Wasser. Vor allem an der gegenüber liegenden Insel  Magala . Auf der Ostseite tobte das Meer, auf der Westseite gab es riesige Lagunen mit 2 m hohen Korallen wie nirgends auf den Malediven.

Die Lagunen waren für die Taucher zu flach, Schnorchler kamen nicht her. Man brauchte ein Boot. 1984 war der erste Besuch hier von Kuramathi aus an dieser unbewohnten Insel. Heute soll die Tauchschule dadrauf sein.

Ungewöhnliche Tiere auf Ellaidhoo. Immer weißer werdende Kaninchen Albinos, mit entzündeten Augen.


Welche Tauchlehrerin hat da wohl ihre Haustiere mitgebracht und wie ist sie durch die Einreise bekommen?


Trotz insgesamt 9 Wochen auf der Insel sind keine Fotos vom Inselinneren zu finden. War eben nicht gerade attraktiv.


Dafür sind viele Stangen Agfa CT 100 Diafilme UW verpulvert worden - auf jetzt nicht mehr zu findenen Fischen, Invertebraten und Korallen.

Das Ende einer Insel wenn Mauern gebraucht werden, Im Hintergrund die damals unbewohnte Insel Magala mit einmaligem UW-Paradies

 Magala

Ellaidhoo, Ostspitze, Bergkoralle - Porites, 1995

Ellaidhoo, Riff mit Bergkoralle - Porites, 1993

Angaga, 1996

Die Insel Angaga 1996

Tja, 1996 war es. Da sahen die Inseln noch paradiesisch aus…

Angaga, 2017. Ein Bild von Dagmar Biederer. Von der Lagune mit schönen Korallen, Fischen, Seesternen und all den überbordenden Leben ist nichts mehr übrig geblieben. Da Angaga im Inneren des Ari-Atolls liegt, ist das Wasser rings rum kaum 30 Meter tief. So fehlen Großfische auch.

Um 1996 ging die Sonne noch an einem gelb gefärbten Himmel direkt im Meer unter

War das nicht eine traumhafte Insel? Eigentlich viel zu klein für einen Hotelbetrieb. Aber das kleine Paradies war immer ausgebucht.


Musste man da, aus lauter Gier noch mehr Geld zu verdienen, unbedingt Wasserbungalows hinklotzen?  


Was soll`s. Heute werden noch viel kleinere Inseln, ganz in der Nähe wie Kandooma, extrem teuer vermarktet. Das waren mal die "Picknickinseln" wo man sich morgens hinbringen und abends abholen ließ und einen ganzen Tag zeit hatte, die unberührte Unterwasserwelt zu erkunden.


Ganz freiwillig war der Aufenthalt hier nicht. Wegen Urlaubsprobleme in der Firma war einfach keine Insel am Außenriff mehr frei.


Aber einen Vorteil hatte es doch. Mangels großer Fische wurden dann eben zum ersten Male Korallen systematisch fotografiert. Fast schon zu spät, denn drei Jahre danach starben die Korallen durch den El Niño ab.


Etwas glimpflicher sind die Inseln im Inneren der großen Atolle schon davon gekommen. In den flachen Gewässern waren viele Korallenarten an Wärme um 36°C und mehr gewohnt, dort, wo sie bei tiefen Ebbe trocken fallen. Die Artenvielfalt hat aber auch hier gelitten.

Zwar gab es hier schon lange eine kleine Mauer, aber diese war bewachsen mit Korallen und bot unzähligen Lebewesen Schutz. Unmittelbar dahinter gab es wunderschöne Korallengärten wie auf dem Bild unten im nur hüfttiefen Wasser.


Was macht man wenn es an der runden Insel mitten im Ari-Atoll kaum Fische findet?


Man fängt an, sich um die wunderschönen intakten Korallen zu kümmern. Die Bestimmung der Korallen auf den Bildern hier sollte irgendwann komplett unter „Nesseltiere“ auftauchen.


Die Insel ist nur von 30 m tiefen Wasser umgeben, die Lagune ist kaum tiefer als 5-6 m. Da fehlen die großen Fische, wie sie an Inseln vorkommen, die am Außenriff liegen.


Die Fische mitten im Atoll sind kleiner. Auch fehlen die großen Schwärme und damit die interessanten Räuber.


Aber die Korallen und die Invertebraten, die Wirbellosen machen das allemal wett - wenn man nicht auf Sensationen aus ist und es genauso spannend findet, Korallen zu finden, die in der Literatur nicht vorkommen.


So sah es also mal auf den Malediven aus! Die Korallen hatten noch 3 Jahre zu leben. Wenn jemand noch so eine Korallenwelt hier irgendwo findet, der möge sich gegen eine hohe Belohnung melden. Schön wäre es...

Auf der Luftaufnahme der Insel (großes Bild 1996, kleines 2011) befindet sich diese schöne Riffkante (Bild unten) rechts im Bild am Ende der Lagune im Nordosten. Wie gesagt, es gab kaum Fische wie Haie oder dicke Napoleons, ja selbst die allgegenwärtigen Pferdemakrelen waren kleiner. 

Aber in der Lagune lagen viele Rochen, Igelrochen und Glattrochen, weniger die Stachel- und Adlerrochen.

Zum Management gehörte damals eine Philppina, Sie päppelte allerlei Vögel auf. Einen jungen Rotfußteupel und, oben, einen Falken. Der saß immer vor ihrem Haus und gab besser Alarm als ein Schäferhund wenn sich jemand nährte.

Waren das nochmal schöne Korallen hier im Jahr 1996. Kuramathi wurde gemieden, weil es da schon 1988 keine mehr gab. Auf Ellaidhoo waren sie schlagartig 1995 verschwunden.


Die Bestimmung der Korallen auf den Bildern hier sollten irgendwann komplett unter Nesseltiere auftauchen.

Angaga, 2017

Smog in Indien + Nord-West-Passat = Sonnenuntergang in Angaga


Aufgenommen von Dagmar Biederer am 5. Januar 2017. Purer Horror. Weiter oben ist noch ein solches Foto. Nur 20 Jahre vorher. Diese Welt soll noch zu retten sein? Nicht einmal wir schaffen es, die Braunkohlekraftwerke in der Lausitz abzuschalten. Hängen ja 7000 Arbeitsplätze dran. Wie sollen es da Indien und China schaffen?

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