Handbuch der Malediven



Kapitel 7 

Stachelhäuter

6

/ 8

Stamm Stachelhäuter - Echinodermata

Klasse: Schlangensterne - Ophiuroidea

Langer Schlangenstern

Klasse Schlangensterne - Ophiuriodea

Schlangensterne sind äußerst agile Tiere, die sich sehr schnell mit ihren sich seitwärts windenden Armen fortbewegen können. Kleine Wirbel in den Armen sorgen für die erstaunliche Beweglichkeit. So konnten sich die „Füßchen“ für eine andere Tätigkeit weiterentwickeln. Sie sitzen auf der Oberseite der fünf Arme, die von einem kleinen, natürlich fünfeckigen Körper ausgehen. Sie haben keine Saugnäpfe mehr und sind für den Nahrungstransport zuständig. Die Arme sind mit kleinen Platten geschützt und an den Seiten mit Stacheln bewährt. Platten schützen auch die Ober- und die Unterseite des Körpers, wo sich das Maul befindet und die Platten mindesten doppelt so groß sind. 
Die Arme der Schlangensterne sind sehr zerbrechlich und werden bei der kleinsten Berührung ganz oder teilweise abgeworfen. Allerdings regenerieren sich sich auch schnell wieder - trotzdem bleibt ein schlechtes Gewissen. Sie sind sehr schwer zu fotografieren, am Tage sind sie scheu und nachts sind sie schwer zu finden. Alle Arten sind nachtakiv und sie fürchten das Sonnenlicht wie der Teufel. Dreht man eine Korallenplatte um, findet sich darunter oft ein Schwarzer Schlangenstern, der mit äußerster Geschwindigkeit sofort versucht, wieder in Dekkung zu kommen. Raubt man ihm jede Deckung, wird er blitzschnell ein Opfer von den ewig hungrien Lipp- oder anderen Fischen, die Riff und Lagune durchstreifen. 
1900 Arten in allen Weltmeeren gibt es. Was Wunder, dass es bei ihnen die unterschiedllichsten Ernährungsweisen gibt. Einige fischen wie die Haarsterne Plankton aus dem Wasser und andere leben von Aas. Da alle Nahrungsnischen im Meer heiß umkämpft sind, machen sich bestimmte Schlangensterne sogar über den dünnen Film, der sich auf den Wasseroberfläche in flachen Lagunen bildet, her - was mag da wohl Nahrhaftes enthalten sein? Wieder andere leben von dem Bewuchs, der alles nicht lebende im Meer sofort überzieht.
In diese Klasse gehören auch die Ordnung der Gorgonen- oder Medusenhäupter, die ausgewachsen nach ungefähr einem Viertel Jahrhundert einen Fächer von einem Quadratmeter zum Planktonfang in die Strömung strecken. Auch sie haben fünf Arme, die nur immer wieder mehrfach sich verzweigen. Sie sind extrem lichtempfindlich und klettern nur nachts auf exponierte Stellen empor. Der kleinste Lichtstrahl läßt sie ihre Arme einrollen und in der nächsten Spalte verschwinden.

Systematik: Ordnung derSchlangensterne - Ophiuroidea

Reich  Vielzellige Tiere Metazoa Metazoa

Stamm Stachelhäuter Echinodermata

Klasse Schlangenseesterne Ophiuroidea

Ordnung Schlangenseesterne Ophiurae

Familie Ophiocomidea

Gattung Ophiocoma

Art Riffdach-Schlangenstern Ophiocoma scolpendrina (Lamarck, 1816) C

Gattung Ophionerneis

Art Beiger Riffdachschlangenstern Ophionerneis dubai f

Familie Ophiotrichidea S

Gattung Macrophiothrix

Art Sandfarbener Schlangenstern Macrophiothrix belli Bennet's feather star

Familie der Schlangensterne - Ophuocomdea

Riffdach-Schangenstern - Ophiocoma scolpendrina (Lamarck, 1816)

E: star

Durchmesser des Körper: 2 cm, Armlänge: 15 cm, Tiefe: 0,5 m, 

Angaga, Ari - Atoll, 1996

Riffdach-Schangenstern Ophiocoma scolpendrina (Lamarck, 1816)

Diese Riffdach-Schlangensterne stecken nachts drei ihrer Arme an die Oberfläche des Wassers und fischen dort ihre Nahrung ab. Sie sind ortstreu und in Höhlen auf dem Riffdach versteckt und so kaum bei ihrem Tun in der Natur zu beobachten. 

Das Verhalten ist nur aus Aquarien bekannt. Eier und Spermien werden einfach in die Strömung abgelassen, eine erfolgreiche Methode, denn sie sind überall im Indopazifik und im Roten Meer zu finden.

Stachelschlangenstern - Ohiarthrum pictum Müller & Troschel, 1842

E: star

Durchmesser (über die Arme): 20 cm, Tiefe: 1 m  Angaga, Ari-Atoll, 1996

Stachelschlangenstern  Ohiarthrum pictum Müller & Troschel, 1842

Stachelschlangensterne leben im Flachwasser auf Geröllfelder mit guten Versteckmöglichkeiten. Auf ihren spitz zulaufenden Armen stehen seitlich Stacheln ab. Die Körperscheibe ist zwischen 1 und 2 cm groß und die Arme werden bis 10 cm lang. Nur nachts kommen sxe aus den Verstecken hervor.

Vorkommen: Indopazifik, von Ostafrika bis zu den Salomoninseln.

Beiger Schangenstern - Ophionereis dubia (Müller & Troschel, 1842)

E: star

Durchmesser des Körper: 1 cm, Armlänge: 12 cm, Tiefe: 0,5 m, 

Angaga, Ari - Atoll, 1996

Beiger Schlangenstern - Ophionereis dubia (Müller & Troschel, 1842)

Dieser Schlangenstern lebt einzeln auf Sandflächen mit guten Versteckmöglichkeiten. Er jagt kleine Lebewesen ab 0 m Tiefe und bis hinunter auf 34m. Seine langen Arme sind auffällig geriffelt. Braune Ringe umgeben sie. Sie sind ungefähr 10 mal so lang wie die fünfeckige Körperscheibe breit ist. Er kann sich sehr flink bewegen.

Vorkommen: Persischer Golf, Rotes Meer, Pakistan und Westindien, Malediven, Sri Lanka, Golf von Bengalen, bis Australien und Japan, westlicher Pazifik.

Brauner Schlangenstern -

E: star

Durchmesser: 30 cm, Tiefe: 1 m,              Angaga, Ari - Atoll, 1996

Brauner Schangenstern O s

Macrophiothrix belli (Döderlein, 1896)?

Weißer Schlangenstern -

E: star

Durchmesser: 30 cm, Tiefe: 1 m,       Angaga, Ari - Atoll, 1996

Weißer Schangenstern ????? O

E: star

Macrophiothrix belli (Döderlein, 1896)?

Alter 150 Millionen Jahre? Hat Dagmar Biederer gerade präpariert. Fundort: Hienheim, Bayern - Ophiopetra lithographica