Von der Siegessäule zum Fernsehturm
Unter den Linden, Seite 2
Friedrich der Große Bebelplatz St. Hedwigs-Kathedrale
Denkmal Friedrich der Große, Unter den Linden
Persönliche Meinung gefällig? Das Reiterstandbild des
Alten Fritzens ist das prägnanteste und schönste in Deutschland..
... der Sockel ist ja ein bisschen überladen - für die heutige Zeit aber nur.
Wäre es nach Friedrich Wilhelm II. gegangen, hätte
Gottfried Schadow den Auftrag bekommen. Die
mochten sich. Aber Friedrich Wilhelm III. bevorzugte
den Schüler von Schadow, Christian Daniel Rauch, am
29. Februar 1836. Sein Vorfahre, der Alte Fritz, sollte zu
seinem 50 Todestag geehrt werden.
Schadows Ruhm war durch das Missgeschick mit dem
Münzturm, der im märkischen Sumpf und Sand versank
und wieder abgerissen werden musste, etwas
verblasst. Von ihm sind aber die Worte überliefert:
"Mein Ruhm ist in Rauch aufgegangen!"
Extra für die Plastiken am Sockel wurde eine
Regierungskommission gebildet, die die Auswahl und
Anordnung bestimmte, allesamt Zeitgenossen des
Alten, Generäle, aber auch Kant und Lessing. 74
Männer, 21 davon lebensgroß, sind es neben
allegorischen Figuren geworden.
Das Pferd wurde Condé nachempfunden, dem
Lieblingspferd des Alten Fritzens.
Das Reiterstandbild Friedrich des Großen wurde am 31. Mai 1851 enthüllt..
Na ja, es heißt ja Reiterstandbild Friedrich des Großen, König Friedrich II. von Preußen. Damit kann der Berliner aba nu och jar nücht anfangen: Es ist hier halt der Alte Fritze!
Es schein, so wichtig ist der Geehrte gar nicht. Hauptsache der Name des Spenders steht da.
Ganz schönes Gedränge hier oben. Jeder wollte mit rauf.
Jeder, der sich mit Namen und voller Figur und zumindest mit dem Kopf auf das Denkmal gekämpft hatte, war ein „von“ und hatte einen Titel. Der musste natürlich auch mit rauf. GEN.L steht für Generalleutnant, GEN.M für Marschall, Oberst, ja ein Feldzeugmeister und Staatsminister sind zu finden. Eitelkeit pur. Viele der Namen leben in Berlin auf Straßenschildern weiter.
Geschichte des Denkmals nach dem Krieg
Im Krieg war das Reiterstandbild Friedrich des Großen massiv eingemauert und hat keinen Schaden erlitten. 1949 entschied Ostberlin, das Reiterstandbild müsse weg „weil der Reiter nach Osten reitet." Man war dort gerade mit der Sprengung des Schlosses beschäftigt und der Alte Fritz kam nach Sanssouci, wo es versteckt wurde.
Zehn Jahre später sollte es eingeschmolzen werden. Die Teile waren schon auf einem Tieflader verladen. Der fuhr aber bei Nacht und Nebel nur einmal um Sanssouci herum. Beherzte Mitarbeiter in hohen Parteiämtern und der Generaldirektor der Staatlichen Schlösser und Gärten Sanssouci versteckten die Teile aber wieder in den Gärten. Sie präsentierten der Parteispitze sogar einen Verschrottungsschein.
Wie es 1962 kam, dass das schöne Denkmal ohne Medienrummel 1962 im Hippodrom am Schloss
Charlottenhof in Sanssouci wieder aufgebaut wurde, ist nicht bekannt. In den achtziger Jahren änderte sich das Geschichtsbild Preußens in dem Unrechtsstaat. Erich Honecker persönlich soll sich für den Umzug zum historischen Standort eingesetzt haben. Sie veranstalteten zur 750-Jahr-Feier Berlins 1987 einen riesigen weltweiten Medienrummel und verschwiegen sorgsam, dass irgendwelche Holzköpfe des "Arbeiter- und Bauernstaats" das Reiterstandbild mal einschmelzen wollten.
Alte Bibliothek - "Kommode"
Juristische Fakultät der Humboldt-Universität, Bebelplatz 1
Die "Kommode", heute die juristische Fakultät der Humboldt-Universität im April 2020
Die Baugeschichte der "Kommode" ist auf der vorherigen
Der südliche Teil der Fassade - Entwurf aus Stoff im Oktober 2008
Fertiggestellt in den richtigen Farben. Aufnahme im Oktober 2014