Handbuch der Malediven



Kapitel 2 
Knochenfische

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Barschverwandte - Percomorphaceae

Ordnung Meerbrassenartige - Spariformes

Großkopfschnapper - Lethrinidae 

Fortsetzung

Mashena-Straßenkehrer Lethrinus mahsena (Frosskal, 1775)

E: Syk empor, F: Empereur mahsena, J: Nokogiri-dai, D: Boda

Größe: 30 cm, Tiefe: 3 m                                                            Vilamendhoo, Ari - Atoll, 1996
Mashena-Straßenkehrer Letherinus mahsena (Frosskal, 1775)
Ein recht seltener Fisch. Hier stand er unter dem Bootssteg der Insel Vilamendhoo. Es war das letzte Bild in der Kamera und das Boot für die Rückfahrt vom Tagesausflug wartete schon auf mich. Jedenfalls lassen sich die hellen, leicht grünlichen Querstreifen erkennen. Der Rest des Körpers ist grau gefärbt. Sie werden bis zu einem halben Meter groß und leben an den Riffen bis in 50 m Tiefe, manchmal auch in kleinen Gruppen.

Vorkommen: Indopazifik, Rotes Meer, nicht im Arabischen Meer.

Spitzkopf-Straßenkehrer Lethrinus microdon Valenciennes, 1830

E: Smaltooth emperor, F: Empereur tidents, J: Naga-kushibi, D: Filolhu

Größe: 40 cm, Tiefe: 4 m                                                 Meedhuffushi, Süd-Nilandu-Atoll, 1999

Spitzkopf-Straßenkehrer Lethrinus microdon Valenciennes, 1830

Größe: 40 cm, Tiefe: 4 m                                                     Meedhuffushi, Süd-Nilandu-Atoll, 1999

Nicht sehr oft begegnet man diesem bis zu 70 cm langen Fisch an den Riffen. Die seltsame spitze Kopfform und die vorstehenden schwarzen Augen unterscheiden ihn deutlich von all den anderen grauen Fischen am Riff. Wie viele Arten der Ruderfische kann auch er schnell sein einfarbiges Äußeres mit Flecken überziehen. Er ist dann kaum wiederzuerkennen. Er lebt über sandige Böden und über Seegraswiesen bis in Tiefen von 80 m als Einzelgänger. Kleine Fische, Mollusken, Krebse und Garnelen gehören zu seiner Beute. Ob er ein eigenes Revier beansprucht, ist nicht bekannt. Das Foto entstand nur durch Zufall und war für beide überraschend. Gottseidank war die Kamera schussbereit, denn normalerweise kommt man an diesen scheuen Fisch nicht so ohne Weiteres nahe heran.

Vorkommen: Indopazifik, nicht im Roten Meer.

Größe: 40 cm, Tiefe: 4 m                                                               K uredu, Faddhippolhu-Atoll, 1998

Gelbstreifen-Großkopfschnapper - Lethrinus ornatus 

Valenciennes, 1830

E: Ornate empeor, F: Empereur orne, J: Hana-fuefuki, D: Boda handh
Größe: 40 cm, Tiefe: 4 m                                                     Embudu, Süd-Male-Atoll, 2003
Größe: 40 cm, Tiefe: 4 m                                                     Embudu, Süd-Male-Atoll, 2003

Gelbstreifen-Großkopfschnapper - Lethrinus ornatus 

Dieser Großkopfschnapper ist nach eigener Erfahrung an den Inseln hier eher selten. Mergus und fishbase sehen ihn eher weiter östlich von hier.


Diese Art wird 45 cm groß. Die drei Bilder zeigen den Fisch in drei Altersgruppen. (Quellen: Mergus, Band 7, S. 484, fishbase)


45 cmVorkommen: Indo-West-Pazifik, selten an den Malediven

Größe: 40 cm, Tiefe: 4 m                                                    Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008

Gesprenkelter Straßenkehrer Lethrinus variegatus 

(Valenciennes, 1830)

E: Slender empeor, F: Empereur bas cou, J: Hoso-fuefuki,D: Boda handh

Größe: 40 cm, Tiefe: 2 m                                                     Vilamendhoo, Ari-Atoll, 2010

Gesprenkelter Straßenkehrer Letherinius variegatus (Lacepède, 1802)

Auch er ist ein Einzelgänger, der bei der Jagd auf Riffbarsche zu beobachten ist. Er schoss so schnell in einen dicht vor den Korallen stehenden Schwarm von Preußenfischen hinein, dass nicht beobachtet werden konnte, ob er einen der kleinen Fische erbeutet hatte oder ob sein Versuch fehlschlug.

Vorkommen: Indopazifik, Roten Meer.
Größe: 40 cm, Tiefe: 1 m                                                   Embudu, Süd-Male-Atoll, 2009
Größe: 40 cm, Tiefe: 1 m                                                     Embudu, Süd-Male-Atoll, 2009
Größe: 25 cm, Tiefe: 1  m                                                    Embudu, Süd-Male-Atoll, 2009

Gelblippen-Straßenkehrer Lethrinus xanthochilus Klunzinger, 1870

E: Yellowlip emperor, F: Empereur bec-de-cane, J: Muneaka-kuchibi, D: Boda

Größe: 70 cm, Tiefe: 1  m                                                     Vilamendhoo, Ari-Atoll, 1997
Wollte ihm noch sagen, dass  Gelb als >Farbe für die Lippen eher unüblich ist, aber da war er schon weg.

Gelblippen-Straßenkehrer Letherinius xanthochilius Klunzinger, 1870

Größe: 70 cm, Tiefe: 1  m                                                     Vilamendhoo, Ari-Atoll, 1997
Ein großer Fisch, dem man Kraft und Schnelligkeit förmlich ansehen kann. Sein stromlinienförmiger Körper kann übersät mit unregelmäßigen Flecken sein, die auch schnell wieder verschwinden können. Diese Art wird bis 70 cm groß und lebt an den Riffen als Einzelgänger, allerdings meist in Tiefen bis 50 m, was ihn offensichtlich nicht von Besuchen in Lagunen abhält. So ist er in den oberen Regionen ziemlich selten, aber wenn er in voller Fahrt zur Jagd ins Riff schießt, ist er alleine an dem Wirbel, den er unter den entsetzten kleinen Fischen anrichtet, leicht auszumachen. Das blasse Gelb seiner Schwanzflosse und seiner Lippen ist ein weiteres gutes Unterscheidungsmerkmal

Vorkommen: Rotes Meer und südlicher Indischer Ozean, nicht nördlich der Malediven.
Größe: 70 cm, Tiefe: 1  m                                                     Embudu, Süd-Male-Atoll, 2009
Größe: 70 cm, Tiefe: 1  m                                                  Vilamendhoo, Ari-Atoll, 1997
Größe: 70 cm, Tiefe: 1  m                                                     Vilamendhoo, Ari-Atoll, 2010

Großaugen-Straßenkehrer Monotaxis grandoculis (Forsskål, 1775)

E: Humpnose-bigeye bream, F: Empereur bossu, J: Yokoshima-kurodai, D: Dhongu

Größe: 70 cm, Tiefe: 1  m                                                      Vilamendhoo, Ari-Atoll, 2010
Hier werden 8 Fotos benötigt, um diese Art einiger Maßen darzustellen. Das man vor allem in Büchern da mit nur einem Bild auskommt, macht die Bestimmung so schwierig.. Hier wurde fishbase als Quelle genutzt. Leider lässt sich keine Aussagen über die verschiedenen Altersstufen treffen.

Großaugen-Straßenkehrer Monotaxis grandoculis (Forsskål, 1775)

Größe: 70 cm, Tiefe: 1  m                                                      Vilamendhoo, Ari-Atoll, 1997
Sind, wie auf der vorherigen Seite beschrieben, die Jungtiere noch einigermaßen an den vier weißen Streifen und dem leicht gelb gefärbten Schwanz gut zu erkennen, bleibt zur Identifizierung der ausgewachsenen nur die großen Fische und hochstehenden Augen und die dicken Lippen, über denen die Stirn steil ansteigt und dem ganzen Fisch ein grimmiges Aussehen verleiht. Auf dem Bild oben ist der Fisch bei Sonnenlicht am frühen Morgen inmitten seines Frühstücks fotografiert. Nur so ist die leicht gelbliche Färbung am Kopf zu erkennen und ein graugrünlicher Schimmer an den Schuppen auf dem Rücken wird sichtbar - eine Art zu fotografieren, die ich vorziehe trotz der schrägen Reflexe auf den Rücken.
Größe: 70 cm, Tiefe: 1  m                                                                   Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1994
Größe: 70 cm, Tiefe: 1  m                                                     Kuramathi, Rasdu-Atoll, 1988
Größe: 70 cm, Tiefe: 1  m                                                    Kuramathi, Rasdu-Atoll, 1988
Größe: 70 cm, Tiefe: 1  m                                                      Kuredu, Faddhippolhu-Atoll, 2000
 Dafür sind, zumindest auf dem Dia noch die Sonnenstrahlen im Wasser zu verfolgen. Der weiße Fleck am Kopf ist eine Verletzung oder ein Hautpilz. Daran erkannte ich ihn einige Tage lang immer wieder. Er stand jeden Morgen vor dem selben Riffabschnitt. Blitzt man diese silbernen Fische aber an, ist zwar jedes Detail scharf und gut zu sehen, aber die Farben zur Identifizierung und die Atmosphäre sind dahin (s. unten)

Bis zu 60 cm groß werden diese Großaugen-Straßenkehrer. Auch sie sind gute Speisefische. Sie leben an den Riffen hinunter bis in Tiefen von 60 m, sind aber auch am Riffdach schon mal zu sehen.

Vorkommen: Indopazifik, von Hawaii bis Ostafrika und Rotem Meer.
Größe: 70 cm, Tiefe: 1  m                                                   Kuredu, Faddhippolhu-Atoll, 1998

Fesdoo, Ari-Atoll, 1987

Großaugen-Straßenkehrer, juvenil

An den Riffen sind die gut zu erkennenden Jungtiere mit den drei ausgeprägten und dem an der Schwanzwurzel verwischten weißen Streifen und dem leicht gelb gefärbten Schwanz noch einigermaßen gut zu identifizieren. Sie sind recht häufig und haben eine Länge so um die 20 cm. Bei den ausgewachsenen Tieren ist es bei Weitem schwieriger, da sie wie viele andere Tiere am Riff einheitlich grau sind. Wie alle Jungtiere ist dieser Fisch sehr scheu und hier hat er sich vorsichtshalber schon mal in seine Fluchtstellung begeben, bereit, bei der kleinsten weiteren Bewegung das Weite zu suchen.

Das kleine Bild zeigt die Nachtfärbung des wirklich schönen Großaugen-Straßenkehrers. Für mich ist immer wieder erstaunlich, warum sich nachts die Flossenränder bei diesem Fisch so kräftig rot färben. Das ist nicht nur bei den Jungfischen so. Es ist auch auf dem ersten Bild zu dieser Familie zu erkennen.

Vorkommen: Indopazifik, von Hawaii bis Ostafrika und Rotem Meer.