War es nur ein Gerücht oder traf es zu? Das Land sollte angeblich zu dieser Zeit 99 Generäle gehabt haben und sogar - einen Admiral! Vielleicht stimmt das ja wirklich, denn die einflussreichen Familien wollten schließlich was abhaben vom Kuchen.
Keiner von uns konnte den Stahlmast anfassen. So heiß war der!
Wenn die Erinnerung nicht trügt, wurden die Reiter im roten Mantel im Oktober 1970 Turniersieger.
Die Mannschaften kamen hauptsächlich aus dem Norden des Landes. Provinzen, Städte wie Masar e-Sharif, Bewohner von Tälern oder reichen Dörfer entsandten und finanzierten sie.
In den einzelnen Regionen fanden vorher Ausscheidungskämpfe statt.
Die Pferde waren vollkommen fertig. Eine Stunde Kampf in 1300 m Höhe. Das goldfarbene Pferd gehörte dem Hünen vom Eingangsbild. Natürlich hatten die Stars wie er einen Pferdebatscha.
Zu saufen gaben sie ihnen so kurz nach der Anstrengung nichts - man ließ sie einfach in Ruhe, kein trockenreiben, nichts. Sie schliefen mit offenen Mäulern einfach ein.
Kabul - Sport und Spiele: Die Parade zu Djeschen
Die Buzkashikämpfe waren der Höhepunkt und der spannende Abschluss der Feierlichkeiten zum Geburtstag des Königs von Afghanistan. Auch die Militärparade zog die Massen an. Fernsehen gab es nicht und so waren die Afghanen schon mächtig beeindruckt von den rasselnden alten Panzern und der einen Rakete aus der Sowjetunion. Die Russen bildeten das Militär und die Deutschen die Polizei aus. Natürlich gab es auch eine Militärkapelle - unvergessen: Solch eine atonale Musik kam nie wieder an die Ohren!
Kabul - Sport und Spiele: Die Parade zu Djeschen
Reist man von Kabul nach
Kandahar bemerkt man den Pass
bei Ghazni gar nicht. Was sind in
Afghanistan schon 400 m
Höhenunterschied.
Da die Hochebene von Kandahar
auf 1010 m liegt, ist der Pass auf
der Rückfahrt nach Kabul schon zu merken, wenn die ca. 1200 m
Unterschied nicht beeindrucken.
O.k., das Bild sieht nichts aus und
doch war es hier oben im Winter auf dem Pass bei Ghazni etwas ganz besonderes und einmaliges:
Es herrschten 50°C - aber MINUS!
Wir maßen die Temperatur verblüfft
zweimal und mit zwei
Thermometern. Es blieb dabei:
minus 50°C! Zum Glück hatten ja
die VW-Motoren Luftkühlung.
Verwunderlich ist noch etwas
anderes: Man braucht, ist man nur
kurze Zeit draußen, nicht einmal
Handschuhe. Die Luftfeuchtigkeit ist so gering und es weht keinerlei
Wind, der der Haut wehtun könnte.
Ein Trick, ein schnelles Pferd - dieses Spiel ist erst einmal gewonnen!
Jahre lang sah man hier immer nur
blauen Himmel. Wären da nicht die
Wolken, wäre die Canon F1 nie
hervor geholt worden.
Irgend wie war Stimmung an den
Mautstellen wie hier eine ganz
besondere. Reisende in
aufgelockerter Stimmung, Hitze
flimmert über der schattenlosen
Landschaft, Aufbruch und fast
schon Ausgelassenheit - das alles
blieb in Erinnerung. So, als wenn
man es noch mal erleben möchte,
wie Fernweh...
Ungefähr auf der Hälfte des Weges
zwischen Ghazni und Kandahar war eine der vielen Mautstellen. Da hier jeder halten musste, gab es
natürlich Chai honas, Teehäuser.
Die damaligen VW-Busse kamen ja
nicht über 100km/h hinaus und
jeder war froh, eine Pause einlegen
zu können, das Röhren des Motors
eine Weile nicht hören zu müssen.
Dafür dröhnten kleinste, aber älteste Musikanlagen bis zum Anschlag aufgedrehte und total verzerrt die neusten Schlager aller
Nachbarländer in uns so fremden
Tonfolgen-nervenaufreibend. Aber
wenn die Musik nicht da war, fehlte
etwas...
An der Farbe und an der Form der
Turbane und nicht zuletzt an der
Würde der beiden Männer sind die
Mullahs - damals friedliche und
sympathische Gelehrte - zu
erkennen.
Eines der wenigen kleinen Dörfer
am Rande der endlosen Straße.
Kann man sich das heute noch vorstellen? Eine Freileitung
über eine Länge von 1100 km durch so ein wildes Land,
von Kabul bis Herat? Auf den 4 Drähten oben der
Telefonverkehr, röhrenverstärkt in einer Z12? Die Deutsche
haben das zeitgleich mit der Straße Mitte der 60er Jahre
geplant und mit vielen Afghanen gebaut. Ein
Entwicklungsprojekt der GAWI (später GTZ, jetzt GIZ).
Landrover, Campingausrüstungen, Schlangenserum und
bei den riesigen Entfernungen ohne Funk die Logistik
hinbekommen - ein Wahnsinnsprojekt. Alle 50 Meter ein
Stahlmast! Aber es lief und das Gute daran: Die Afghanen
kamen anschließend auch selber mit der Technik klar. Was
ja nicht immer in Entwicklungshilfeprojekten funktioniert.
Da jeder Afghane, der hier draußen rum läuft und lief, was
zum Schießen dabei hat und Ziele in der Steinwüste nun
mal rah sind, hatten die Linemen ganz schön zu tun. Die
weißen Isolatoren vor dem ewig blauen Himmel: gibt es ein
besseres Ziel? Man konnte ja mal versuchen ob man auf
200m (4 Maste!) auch noch traf. Und das Ziel zersplitterte
so schön...
Wir konnten den Stahl der Masten nicht mit der Hand
berühren. Die Sonne heizt ihn auf 70°C auf. Die Linemen
liefen barfuß den Mast hoch, hier nur so mal für ein Foto.
Unwahrscheinlich!