Dem Projekt "Denkmal für die ermordeten Juden Europas" - wie das Holocaust-Mahnmal offiziell heißt - ging eine der längsten und ziemlich schmutzigen Kampagnen im Nachkriegsberlin voraus.
Der Kreis um Lea Rosh hat nach 10 Jahren gewonnen.
Nur Berlin hat nichts gewonnen, hat 19.000 m2 bester Citylage verloren, begraben unter häßlichem, grauen Beton, etwas, was wir ja nun gar nicht in der Stadt haben.
Die Meinung in der Stadt nach 10 Jahren Hick-Hack in der traditionell vollkommen zerstrittenen Jüdischen Gemeinde ging so weit, dass der Streit dem Gedenken an die ermordeten Juden mehr geschadet hat, als das Mahnmal je wieder gut machen kann.
Da ist den Berlinern etwas mit Macht aufgedrängt worden, was nie in den Herzen ankommen wird, zu überflüssig, zu monumental, zu zusammenhangslos.
2711 "Betonklamotten" sollen Emotionen wecken. Na, dann man los...
Selbst der steinreiche Ignatz Bubis, bekannt geworden durch den Abriss der Gründerzeitvillen im Frankfurter Westend ("Häuserkampf"), hatte das Mahnmal als überflüssig bezeichnet. Es gäbe ja in Deutschland genug davon.
Das Denkmal ist so häßlich, dass der Autor den Ort nach den Aufnahmen nie mehr betreten hat.
Steckbrief
1988 - Idee zum Mahnmal von Lea Rosh
1994 - Ausschreibung Wettbewerb
8,5 Millionen Besucher soll der Beton bis 2006 angezogen haben. Das ist einer davon. Aus den USA. Seine Meinung: negativ! Gell, Brad?
1998 - Eisenman/Serra gewinnen. Nach vielen Änderungen zieht sich Serra zurück. Kohl setzt ganze 40 Bäume durch! Streit um Eisenman I, II und III
2008 - Jede 2. der insgesamt 2711 Stelen hat Risse
1999 - Bundestag beschließt das Denkmal
2003 - Eisenman schwärmt, den besten Beton Berlins gefunden zu haben
2005 - Fertigstellung für 27,2 Mio. €
Der Riss geht nicht nur durch den Beton
Die Deutsche Bauindustrie und Beton
Geht man auf die Seiten von Baufirmen, dann ist die Welt in Ordnung. Da wird der Beton "beprobt", "betontechnologisch" untersucht - nur halten tut das Zeug nicht mehr.
Zu West-Berliner Zeiten war das gut zu beobachten. Da teilten sich wenige Firmen mit fast mafiösen Methoden den Markt hier, bildeten Kartelle, lieferten puren Mist, wurden verknackt - und machten weiter. Zu leiden hatte u.a. der
Soziale Wohnungsbau .
An Häusern, die z. B. 1976 gebaut wurden, musste 20 Jahre später dringend der Beton saniert werden.
Autobahnen
aus Beton bekommen "Betonkrebs". Warum, das ist seit 50 Jahren bekannt. Es ist die "Alkali-Kieselsäure-Reaktion". Es bildet sich ein Gel im Beton, das sich bei Feuchtigkeit mit ungeheurer Kraft ausdehnt und den Beton nach 3 bis 10 Jahren zerbröseln läßt. Die Kieselsäure ist in bestimmten Steinen enthalten und reagiert mit dem Alkali aus dem Zement.
Wer pennt da, wer verdient da - warum wird nicht gehandelt? Können oder wollen die keinen haltbaren Beton in Deutschland mehr herstellen? Der ADAC meint, es seien derzeit 350 km Beton-Autobahnen betroffen, der Kilometer zu ca. 1 bis 2 Millionen Euro Sanierungskosten
Brücken
Ein gutes Beispiel ist hier die Spandauer-Damm-Brücke, ebenfalls in Berlin. Von Mai 2008 bis voraussichtlich Dezember 2010 musste sie total für 36 Mio. € erneuert werden. Dabei wurde sie erst 1963 neu erbaut. 16.000 qm Beton der Klasse C30/37 werden benötigt.
Wie sehr man der Industrie immer noch misstrauen muss, ist daran abzulesen, dass ein Beauftragter des Senats von Berlin die Betonrezeptur überwachen muss. Da erhebt sich doch die Frage, warum selbst die Stützwände der Auffahrten nach 47 Jahren erneuert werden müssen. Haben die Firmen damals nur betrogen?
Schienenschwellen
Die Eisenbahn-Strecken von Berlin nach Norden haben es in sich. Was hat der Westen gelacht, als der DDR die Schwellen nach kurzer Zeit wieder zu Sand zerfielen. "Zement für die Datschen abgezweigt, was?"
Dann baute die Deutsche Bahn die ICE-Strecke nach Hamburg aus. Und was passierte? Genau, nur rund 10 Jahre haben die Schweller gehalten. Warum lacht denn keiner? Ein Glück, dass die Magnetschwebebahn verpennt wurde. Da wäre mehr von dem Bröselzeug verbaut worden.
Neubau der Spandauer Damm Brücke über die Stadtautobahn
Betonoberfläche eines Bunkers der Wehrmacht an der Nordseeküste
Die Spandauer-Damm-Brücke in Berlin musste abgerissen und nach 35 Monaten 2011 neu wieder aufgebaut werden. 36 Millionen hat das gekostet.
Gebaut wurde sie 1963. Nicht mal 50 Jahre hat sie gehalten. Stolze Leistung deutscher Ingenieure!
Dieser Bunker steht seit ca. 1941 am salzigen Nordseestrand in Westjütland südlich von Henne Strand. Manche der Bunker stehen seitdem bei Flut im Wasser.
Die Deutsche Wehrmacht hat sie zur Abwehr einer Invasion der Alliierten gebaut.
Man sehe sich mal die Oberflächen an. Sie sehen aus wie neu - nach über 70 Jahren an/in einem der salzigsten Meere der Welt.
Die Dänen haben mächtig Probleme die Dinger wegzubekommen
Wahrscheinlich wurden nur Moniereisen und Zement angeliefert, Kies und Sand gab es ja an Ort und Stelle.
Warum bekommen die korrupten Baufirmen die Mischung heute nicht mehr hin?
Eindrucksvoller kann man doch nicht beweisen, dass es Betonmischungen gibt, die ewig halten.