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Südlich der Straße des 17. Juni/Unter den Linden
Berlinfoto: Holocaust-Mahnmal und Beton
Dem Projekt "Denkmal für die ermordeten Juden Europas" - wie das Holocaust-Mahnmal offiziell heißt - ging eine der längsten und ziemlich schmutzigen Kampagnen im Nachkriegsberlin voraus.
Der Kreis um Lea Rosh hat nach 10 Jahren gewonnen.
Nur Berlin hat nichts gewonnen, hat 19.000 m2 bester Citylage verloren, begraben unter häßlichem, grauen Beton, etwas, was wir ja nun gar nicht in der Stadt haben.
Die Meinung in der Stadt nach 10 Jahren Hick-Hack in der traditionell vollkommen zerstrittenen Jüdischen Gemeinde ging so weit, dass der Streit dem Gedenken an die ermordeten Juden mehr geschadet hat, als das Mahnmal je wieder gut machen kann.
Da ist den Berlinern etwas mit Macht aufgedrängt worden, was nie in den Herzen ankommen wird, zu überflüssig, zu monumental, zu zusammenhangslos.
2711 "Betonklamotten" sollen Emotionen wecken. Na, dann man los...
Selbst der steinreiche Ignatz Bubis, bekannt geworden durch den Abriss der Gründerzeitvillen im Frankfurter Westend ("Häuserkampf"), hatte das Mahnmal als überflüssig bezeichnet. Es gäbe ja in Deutschland genug davon.
Das Denkmal ist so häßlich, dass der Autor den Ort nach den Aufnahmen nie mehr betreten hat.
Steckbrief
1988 - Idee zum Mahnmal von Lea Rosh
1994 - Ausschreibung Wettbewerb
8,5 Millionen Besucher soll der Beton bis 2006 angezogen haben. Das ist einer davon. Aus den USA. Seine Meinung: negativ! Gell, Brad?
1995 - Kohl lehnt Sieger ab
1997 - Neue Ausschreibung
Von den 2711 Betonquadern haben die Hälfte nach 2 Jahren Risse! Stolze Leistung.
1998 - Eisenman/Serra gewinnen. Nach vielen Änderungen zieht sich Serra zurück. Kohl setzt ganze 40 Bäume durch! Streit um Eisenman I, II und III
2008 - Jede 2. der insgesamt 2711 Stelen hat Risse
1999 - Bundestag beschließt das Denkmal
2003 - Eisenman schwärmt, den besten Beton Berlins gefunden zu haben
2005 - Fertigstellung für 27,2 Mio. €
Der Riss geht nicht nur durch den Beton
2012 - 24 Stelen haben eine Stahlmanschette. Wäre doch schade, wenn Besucher erschlagen würden
Ist doch kein Käse!
April 2020
Ist immer noch nicht schöner geworden
Geht man auf die Seiten von Baufirmen, dann ist die Welt in Ordnung. Da wird der Beton "beprobt", "betontechnologisch" untersucht - nur halten tut das Zeug nicht mehr.
Zu West-Berliner Zeiten war das gut zu beobachten. Da teilten sich wenige Firmen mit fast mafiösen Methoden den Markt hier, bildeten Kartelle, lieferten puren Mist, wurden verknackt - und machten weiter. Zu leiden hatte u.a. der
An Häusern, die z. B. 1976 gebaut wurden, musste 20 Jahre später dringend der Beton saniert werden.
Neubau der Spandauer Damm Brücke über die Stadtautobahn
Betonoberfläche eines Bunkers der Wehrmacht an der Nordseeküste
Die Spandauer-Damm-Brücke in Berlin musste abgerissen und nach 35 Monaten 2011 neu wieder aufgebaut werden. 36 Millionen hat das gekostet.
Gebaut wurde sie 1963. Nicht mal 50 Jahre hat sie gehalten. Stolze Leistung deutscher Ingenieure!
Dieser Bunker steht seit ca. 1941 am salzigen Nordseestrand in Westjütland südlich von Henne Strand. Manche der Bunker stehen seitdem bei Flut im Wasser.
Die Deutsche Wehrmacht hat sie zur Abwehr einer Invasion der Alliierten gebaut.
Man sehe sich mal die Oberflächen an. Sie sehen aus wie neu - nach über 70 Jahren an/in einem der salzigsten Meere der Welt.
Die Dänen haben mächtig Probleme die Dinger wegzubekommen
Wahrscheinlich wurden nur Moniereisen und Zement angeliefert, Kies und Sand gab es ja an Ort und Stelle.
Warum bekommen die korrupten Baufirmen die Mischung heute nicht mehr hin?
Eindrucksvoller kann man doch nicht beweisen, dass es Betonmischungen gibt, die ewig halten.