Costa Rica



Städte, Parks und Landschaften

14
Costa Rica
      / 121

Playa Hermosa

Das ist alles. Ein paar Häuser, einige Restaurants an der Costarena, der Küstenstraße, die zur Entlastung der Panamerica („Traumstraße der Welt“) gebaut wurde und der ca. 8 km lange Strand. Bis ganz hinten fahren nicht mal die Surfer den staubigen Weg entlang. Aber dort ist man ganz alleine. Im Gegensatz zur überlaufenen Jacó Bay, keine 7 km weiter nördlich. (2016) 
Playa Hermosa bei Sonnenaufgang 2006. Da gab es noch jede Menge Tiere entlang der Küste. So ein gelbes Sonnenlicht sieht man in Europa fast ingendwo mehr. Es bedeutet, dass keine Schadstoffe in der Luft sind.  Bei uns - und fast überall auf der Welt - sind die Sonnenauf- und untergänge durch Schmutzpartikel in der Luft orangerot. Je mehr Schadstoffe in der Luft sind, desto intensiver die Verfärbung.
Erst 2007 wurde vorne an dies kleine Ferienhaussiedlung gebaut. Jetzt gibt es ca. in der Mitte noch ein keines Hotel, das die ganze Woche leersteht und nur am Wochenende von den Ticos aus der Hauptstadt frequentiert wird. Zwei Surfschulen haben sich angesiedelt.
Etwa auf der Hälfte des Weges bis zum Palmenhain gibt es an Holzmasten Stromleitungen. Dort sitzen im Frühjahr gegen Abend die Besucher aus dem Norden: Schwalben.

Es scheinen Cliff- und Rauchschwalben zu sein. Sie waren auch 2016 noch da. Alle anderen Vögel sind verschwunden. Die Schwalben sitzen wie Noten auf dem Blatt. Die Staubwolken der utos scheinen ihnen nichts auszumachen. Steigt man aus, schauen sie neugierig herunter.

Gewaltige Veränderungen

Die 9 km staubigen Weges haben es einem angetan. In den 10 Urlauben von 2002 bis 2016 ist man hier beinahe jeden zweiten Tag entlang gefahren. Was war das für eine Fotoausbeute zu jeder Tageszeit! Und hinten, an den Palmen, konnte man völlig ungeniert mal kurz in die Wellen springen.

Auf jedem zweiten Zaunpfahl saß ein Tier. Mal eine Schneckenweih, meistens große Schwarze Leguane. Selbst diese Iguanas negras gibt es kaum noch.
Entlang der Küste führt ein staubiger Weg. Je weiter man ihn hinunter fährt, um so weniger Leute trifft man. Hauptsächlich Wellerreiter kommen hier her; manchmal auch Angler. 

Recht fährt man an den Dünen und links an Weidezäunen entlang. Vom Standpunkt oben aus bis zum Palmenhain hinten sind es 9 km. Von Jacó bis hier her ebenfalls. 
Am südlichen Ende der Piste haben haben die Campesinos entlang des Zaunes eine Agavenart gepflanzt. Die hat solche Stacheln, dass da kein Rind durchkommt. Und auf den Zaunpfählen saßen Raubvögel und Leguane und hatten den Überblick. Es war einmal…
Bis 2007 brauchte man den Weg nur entlang fahren und aus dem Fenster hatte man auf den
Zaunpfählen und den Stromleitungen Vögel und
Echsen ohne Ende.

Dann, 2013 zurückgekehrt, wurden es immer
weniger Tiere. In allen Urlauben kam man
mindestens jeden zweiten Tag hier vorbei zum
Baden. Nie ohne Fotoausrüstung.

Jetzt, 2016, gab es nur noch die Schwalben am
Abend auf den Drähten. Sie erinnern an Musiknoten, wie sie so da sitzen.

Auf den Zaunpfählen gab es auf der ganzen Strecke vielleicht noch zwei Schwarze Leguane und die waren obendrein noch klein. Keine Riefenschnabel- Anis, keine Caracaras, keine Bussarde mehr. In den stand kein Wasser aus denen das Vieh trank, ergo gab es auch kaum noch Reiher. Es regnet nicht mehr genug!

Im ganzen Land ist eine drastische Abnahme von freilebenden Tieren zu beobachten. Die beiden Bilder sind von 2006. Auf den Zaunpfählen hatten sie doch so eine gute Sicht über das Gelände.

Unter den Palmen kann man den
Wagen halbwegs im Schatten
parken.

Aus dem Treibholz wurde ein
größerer Baumstamm zum
Ablegen der Sachen ausgesucht

Das Holz muss vor 2002 hier bei
einem schweren Unwetter
angespült worden sein. Da war es noch frisch und schwimmfähig.

Jetzt ist es porös und geht unter
wenn es ins Wasser kommt.
Lange hält man es ohne Schatten
hier nicht aus. Es ist zu heiß.
Schnell mit den Sandalen an die
Wasserlinie, kurz gebadet und
Wasserlinie, kurz gebadet und
wieder weg.

Richtig erfrischend ist das auch
nicht. Das Wasser hat 29° C.









Der Strand bei Ebbe. Beide Bilder
von der gleichen Stelle
Blickrichtung Norden aufgenommen.


Das untere Bild ist bei einer hohen Flut, verursacht durch den
Vollmond, aufgenommen.
Es ist unmöglich, in diesem
brodelnden Wasser reinzugehen.
Es ist zwar nur knietief, aber es
werden nicht schwimmfähige
Hölzer dort herumgewirbelt, die
ein mühelos das Schienbein
zertrümmern können.

So drei Tage, um den Vollmond
herum, kann das Meer ganz
schön wild sein.

Sonntags, wenn der Vater frei hatte, traf man hier auch mal Angler. Die Geschichte ist hier nachzulesen.

Zwei Tage lang hatten sich die
Rabengeier immer an der gleichen Stelle fast bewegungslos aufgehalten. Dann waren sie weg.

Man musste schon einen Stein
werfen, um sie auffliegen zu
lassen.

Sie saßen einfach da und
warteten.

Bestimmt hatten sie in der Herde
ein krankes Tier ausgemacht und warteten auf dessen Ende.

Bei der Anzahl der Aasfresser
dürfte nach eine Stunde von dem Kadaver nichts mehr übrig
gewesen sein.

Rabengeier haben was
unheimliches an sich. Selbst wenn sie alle auf einmal sich über Aas hermachen, geben sie keinen Laut von sich. Und sie warten mit großer Ausdauer auf den Tod.

Die Aufnahmen sind von 2014.
Der schönste Anblick am (fast Privat-) Strand waren die Ketten der
Pelikane, die im 10-Minuten-Abstand ohne Flügelschlag in der Termik
hier vorbeizogen. Die Population war 2007 aus unbekannten Gründen
eingebrochen.

9 Jahre hat es gedauert, bis es wieder Pelikan gibt, aber die Anzahl hat
noch nicht den Stand vor 2006 erreicht.

2017 kamen am Tag nur noch  2 oder 3 solcher Pelikanformationen vorbei.

Die Dame war auch nicht mehr da….