Handbuch der Malediven




Kapitel 1

An Land

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Malé - Hafen 

Malé

In fremden Städten: wo zieht es Männer als erstes hin? Zum Bahnhof, Airport oder Hafen! Und die Frauen? Die werden angemacht, den schönsten Tand doch unbedingt zu kaufen. Ziemlich mies sogar, lästige Fänger machen alle Touristen in fast allen Sprachen in der kleinen, heißen Hauptstadt der Malediven an. Da ist es bei den Dhonis doch schöner.

Der Anleger für Staatsoberhäupter.....

..... wie diese. Einflußreiche Herren aus den Geberländern im Morgenland?

Ein US-amerikanischer Kreuzfahrer auf der Tour um die Welt. Die Passagiere wurden für 2 Stunden ausgebotet. Graue Haare bei den Herren, lilafarbene bei den Damen. Eine ganz andere, teure Welt, nicht sehr erstrebenswert, die Malediven so kennen zu lernen. Alleine das Zusehen beim Aus- und Einbooten ergibt einen Romanstoff.

Fischer haben ihren Fang abgeliefert und laufen wieder aus.

Alle Frachtschiffe (oft nie gesehene, rostige Seelenverkäufer) liegen auf Reede. Einen Kai gibt es nicht. Der tiefe Vadookanal ist einer der wenigen sicheren Schiffspassagen durch die vielen Atolle der Malediven.

Fast alles was ge- oder verbraucht wird, kommt per Schiff. Meist aus Indien. Da aber 4° nördlich vom Äquator in so einem Schiffsbauch 70° oder 80°C herrschen, benötigt man für frische Lebensmittel andere Transportwege. 

Von Malé aus gibt es eine Art Liniendienst per Dhoni zu den einzelnen Atollen. Die Roomboys und Kellner nutzen sie ebenfalls, um auf ihre Heimatinseln zu kommen. Ins Ganatoll sind sie schon mal 3 Tage unterwegs.

Schließlich müssen ja auch 350.000 Touristen pro Jahr versorgt werden - meist sehr üppig. Und so ist Luftfracht ein großes Geschäft.

Hotelinseln haben oft eigene Boote für die Versorgung ,die z. B. Bier und Softdrinks heranholen. 

Gäste werden zu den Inseln fast nur noch mit Flugzeugen transportiert.

Gute Bootsleute sind gefragt. Mit traumwandlerischer Sicherheit steuern sie auch bei Dunkelheit durch die Riffe ihrer Inseln. Ohne technische Hilfsmittel steuern sie bei Sicht "Null" nach den Wellen und halten so den Kurs.

Im Nachbaratoll, wo sie sich nicht so gut auskennen, sind wir allerdings schon mal knirschend ins Korallenriff gedonnert.

Der traditionelle Bug der Dhonis aus Palmenholz.

Festmacher, Bootsmann, Kapitän?

Die "Pacific Princess" mit ihrer 10.000 Jahre alten Fracht kurz vor dem Auslaufen.

Diese größeren Boote fahren die entfernten Atolle an. Neben der Fracht - hier Bauholz aus Sri Lanka - nehmen sie auch Passagiere mit, Kellner und Roomboys der Hotelinseln.

Für die Jungs ist ein Aufenthalt in der Hauptstadt das Größte. Alle freuen sich darauf. Sie haben relativ viel Geld verdient und keine Gelegenheit es auf den Hotelinseln auszugeben. 

Schließlich leben sie ohne Frauen dort wie gefangen und kommen nur einmal im Jahr von den Inseln runter.

Klar, dass sich hier alles um Fisch dreht. Der hier dient nur dem Eigenbedarf.

Immer was los im Hafen und lange nicht so unerträglich heiß wie in den Straßen.

Thunfische, Markrelen, Bonitos - alles wird traditionell mit Handleinen gefangen. Der hier angelandete Fisch wird in der kleinen Fischhalle auf der anderen Straßenseite frühmorgens versteigert und dient ausschließlich dem Bedarf der Hauptstadtbewohner.

In dem großen Karton befindet sich eine Waschmaschine. Leider sprach an Bord keiner etwas anderes als Dhiveli und so blieb das Ziel der nächsten Reise unklar.

Der Menge nach: Eigenbedarf!

Fischauktion

Sehen Holzboote nicht gut aus? Ist doch etwas anderes als die schwimmenden

Joghurtbecher!

Zwei Stunden Malé sind genug! Nach der Hitze dort weiß man erst, was die Urlaubsinseln doch für ein Luxusparadies sind.

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