Handbuch der Malediven
Kapitel 5: Weichltiere
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Wirbellose - Invertebrata
Länge: ca. 35 cm, Tiefe: 2 m
Embudu, Süd-Male-Atoll, 2001
Unterabteilung Zweiseitentiere Bilateria P
Stamm. Weichtiere Molusca P
Unterstamm Stachelweichtiere Aculifera P
Klasse Käferschnecken Polyplacophora P
Klasse Wurmmollusken Aplacophora P
Unterstamm. Schalenweichtiere Conchifera T
Klasse Muscheln Bivalvia P
Ordnung Fadenkiemer Filibranchia P
Fam. Archenmuscheln Arcidae T
Gat. Arca B
Art Korallenarchenmuschel Arca ventricosa Spinx, 1872 O
Fam. Feilenmuscheln Limidae T
Gat. Limaria B
Art Zerbrechliche Feilenmuschel Limaria fragilis Gmelin, 1791 O
Fam. Austern Ostreidae T
Gat. Hyotissa B
Art Honigwabenauster Hyotissa hyotis (Linnaeus, 1758) O
Gat. Hyotissa B
Art Kleine Hahnenkammauster Lopha folium Linnaeus, 1758 O
Fam. Kammuscheln Pectinidae .
Gat. Pedum .
Art Irisierende Kammuschel Pedum spondyloideum (Gmelin, 1791) O
Fam. Flügelmuscheln Pteriidae .
Gat. Pinctada .
Art Strahlenperlmuschel Pinctada imbricata (Röding, 1798) Thorny oyster
Fam. Stachelaustern Spondylidae .
Gat. Spondylus .
Art Stachelauster Pinctada imbricata (Röding, 1798) Thorny oyster
Ordnung Lamellenkiemer Eulamellibranchia .
Fam. Mörder- oder Riesenmuscheln Tridacnidae .
Gat Tridacna B
Art Eingewachsene Mördermuschel Tridacna crocea Lamarck, 1819 Boring clam
Art Große Mördermuschel Tridacna gigas (Linnaeus,1758) True gigant clam
Art Grabende Mördermuschel Tridacna maxima (Röding, 1798) Elongatad gigant clam
Art Schuppige Mördermuschel Tridacna sqcuamosa (Lamarck, 1819) Fluted gigant clam
Gattung Hippopus Hippopus .
Art . Hippopus B
Art K Hippopus P
Fam. Ka Octo T
Gat. Septa Sepia B
Art Wa Octopus rugosus O
Ordnung Tin Sepiodea P
Klasse Schnecken Gastropoda P
Fam. Seoias Seoiodae T
Gat. Sepia Sepia B
Art Ph Sepia pharaonis Ehrenberg, 1831 O
Ordnung boote Nautiloidea P
Fam. Per Nautilidae T
Gat. Nautilus Nautilus B
Art Kr Octopus sp. T
E: B
Es
Korallenarchenmuschel Arca ventricosa Spinx, 1872
E: B
Länge der Schalen: 2 cm, Tiefe: 1m Embudu, Süd-Male-Atoll, 2009
Zerbrechliche Feilenmuschel Limaria fragilis Gmelin, 1791
Für eine Muschel haben diese Arten eine verblüffende Besonderheit: Sie sind quicklebendig und bauen zum Schutz vor Feinden ein Nest. Da ihre milchgweißen Schalen hauchdünn sind und die Tentakel weit hervor schauen und nicht vollständig eingezogen werden können, ist es bei all den hungrigen Riffbewohnern nötig sich einen andere Schutzstrategie zuzulegen. Unter einer Korallenplatte nahe am Ufer fand ich drei dieser Exemplare. Als das Licht auf sie fiel, kam eine ungeahnte Beweglichkeit in die Tiere. Sie hüpften durch zuklappen ihrer zarten Schalen und mit Hilfe der Tentakel wild umher, um Schatten und Schutz zu finden. Ihre Nester bauen sie, in dem sie ein von ihnen produziertes Sekret zum Zusammenkleben von kleineren Teilen wie Sandkörner, Muschelschalen, Korallenbruchstücke usw. benutzen.
Sie erreichen nur eine Größe von ungefähr 5 cm und leben von Plankton. Sie können zwar nicht sehen, reagieren aber stark auf Licht und Schatten.
Vorkommen: Indischer Ozean und um Australien.
E: B
Länge der Schalen: 2 cm, Tiefe: 1m Embudu, Süd-Male-Atoll, 2009
Honigwabenauster Hyotissa hyotis (Linnaeus, 1758)
Schwe
E: True gigant clam
Kleine Hahnenkammauster Lopha folium Linnaeus, 1758
Durch den tiefgezackten Schalenrand ist die meist stark bewachsene Riffzacken- oder Hahnenkammauster leicht zu erkennen. Zumindest wird man durch das ruckartige Schließen bei der Annährung auf sie aufmerksam. Sie lebt vom Riffdach bis in 40 m Tiefe und ist mit einer Schale immer fest an den Untergrund angewachsen. Die Schalen sind verhältnismäßig dünn und die violett gefärbten Zacken am Rand passen exakt ineinander. Im Inneren glitzert reines Perlmutt.
Vorkommen: Indo-Westpazifik.
E: T
Länge der Schalen: 15 cm, Tiefe: 1 m Kuramathi, Rasdu-Atoll, 1987
Auster
Schwer zu entdecken sind die Austern. Meist bemerkt man sie erst, wenn sie schnell zuklappen kaum das man in ihre nähe kommt. Sie sind mit der linken Schale am Untergrund festgewachsen und es schon schweres Werkzeug von nöten, sie dort abzulösen. Die linke Schale ist kräftiger gewölbt als die rechte. Beide sind starkwandig. Jede Stelle ist wie die Umgebung bewachsen und verschmilst so perfekt mit demit dem Hintergrund.
Diese Auster wird 7 oder 8 cm groß und ist wie die Echte oder Europäische Auster Ostrea edulis Linnaeus, 1758, die wir vorzugsweise aus französischen Restaurants kennen, sehr schmackhaft. Sie haben keine Byssusfäden und nur einen kräftigen Schließmuskel.
Vorkommen: Häufig im Roten Meer und im gesamten Indopazifik.
E: T
Spannweite: ca. 2,50 cm, Tiefe: 2 mKuramathi, Rasdu-Atoll, 1988
Irisierende Kammuschel Pedum spondyloideum (Gmelin, 1791)
E: T
Strahlenperlmuschel Pinctada imbricata (Röding, 1798)
Die beiden dünnwandigen Schalen sind symmetrisch, kreisrund und laufen zum Wirbel hin spitz zu. Sie werden 20 cm lang. Die Schalenränder sind glatt und scharfkantig. Die Oberfläche der Schalen sind braun und weisen, sofern nicht mit Epibionten total überwachsen, konzentrische Ringe auf. Die Mantelränder ragen nur wenig heraus und sind wellenförmig und schön gefärbt. Die Innenseiten glänzen und schillern perlmutartig, sind aber dunkelblau oder -braun. Um die Malediveninseln herum sind sie in flachen Lagunen tief eingegraben im Sand zu finden. Manchmal schaut nur der Rand heraus. Vielleicht kann sie so nicht nur Plankton sondern auch allerlei nahrhafte Sedimente einstrudeln. Das Bild unten zeigt ein ausgebuddeltes Exemplar. Sie heften sich aber auch mit Byssusfäden an festen Grund. Reißt man sie dort ab, überleben sie die Verletzung nicht. Als Verwandte der Echten Perlmuschel Pinctada margaritefera lassen sich auch in dieser Muschel Perlen züchten, was allerdings nur selten gemacht wird. Ihre Lebensraum ist das Riffdach einschließlich der flachen Lagunen und reicht bis höchstens 20 m Tiefe hinab.
Vorkommen: Häufig im Roten Meer und im Indopazifik. Auch im südöstlichen Mittelmeer zu finden.
E: Thorny oyster
Länge der Schalen: 15 cm, Tiefe: 1 m Kuramathi, Rasdu-Atoll, 1987
Sobald sich die kleinen Larven auf hartem Untergrund festgesetzt haben, beginnen sie sich unlösbar für den Rest ihres Lebens festzukitten. Wachsen sie heran, bilden sich auf der Oberfläche dünne Stacheln auszubilden, die durch mechanische Einwirkungen allerdings bis auf wenige kräftige wieder verloren gehen. Bei den Stachelaustern wachsen die rechten Schalenhälften fest und sind stärker gewölbt.
Es gibt sie in allen Meeren mit unterschiedlich gefärbten Mantelrändern in oft kräftigen und leuchtenden Farben. In diesen befinden sich viele winzig kleine lichtempfindliche sogenannte Ocellen, die bei der geringsten Störung der Muschel ein Signal geben, sich blitzschnell zu schließen. Sie erreichen einen Durchmesser von 25 cm und kommen an gut beströmten Riffstellen meist unter Überhängen in 2m Tiefe vor.
Vorkommen: In allen warmen Weltmeere.
Pinguin - Flügelmuschel Pedum senguin (Röding, 1798) E: Pinguin clam
Normalerweise wächst diese Art in tieferen Riffabschnitten angeheftet an Gorgonien oder ähnichen, an gut beströmten anderen Korallenarten und sie sind nur selten am Riffdach zu finden. Oft hängen sie wie Trauben an einem Wirtstier von dem sie nichts weiter als festen Halt in möglichst starker Strömung haben wollen. Sie werden nur 7 cm lang. Die beiden Schalen sind zwar symmetrisch aber ungleich gewölbt. Sie haben eine dornartige Verlängerung an einer Seite ausgebildet. Ist die Schalenoberfläche nicht über und über bewachsen, sind Zuwachsringe zu erkennen. Auch diese Art kann Perlen ausbilden, die aber audgrund der geringen Körpergröße sehr klein sind und somit keine Bedeutung für die Schmuckverarbeitung haben.
Vorkommen: Indo-Pazifik und Rotes Meer. Dort ist die Ägyptische Flügelauster Pteriidae aegyptiaca häufg.