Handbuch der Malediven


Kapitel  5 

Wirbellose

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In Arbeit 6. 9. 25

Wirbellose - Invertebrata




Meeresschnecken der Malediven 

Seite 8

Stamm Zweiseitige Tiere Bivalvia


Klasse Muscheln  Ostreida

Muscheln sind zweiseitig symmetrisch und leben ausschließlich im Wasser, sowohl im süßen als auch im salzigen. Ihre beiden Kalkschalen haben am Rücken eine elastisch Verbindung (Ligament) und ein Scharnier, das Schloß genannt wird und aus unterschiedlich geformten kleinen Zähnchen und Zahnreihen besteht. Die beiden harten Schalen sind mit einem oder mit zwei Schließmuskeln verbunden. Muscheln sind unscheinbar gefärbt. Sie sind weiß, braun oder gelblich und kommen in allen Tiefen vor. 


Muschen graben sich in Sand ein, sind in Schlickböden zu finden oder bohren sich in das Kalkgestein der Korallen richtige Höhlen. Einige heften sich mit sogenannten Byssusfäden an festen Gegenständen. Wieder andere wachsen mit einer Schale auf den Untergrund fest, so dass man sie für Einschalig halten kann und natürlich gibt es unter den ungefähr 20.000 Arten auch freilebende Muscheln. Es sind die Feilenmuscheln die ihre Schalen bei einer anstehenden Ortsveränderung zusammenschlagen und mit dem dabei entstehenden Rückstoß recht munter kurze Strecken zurücklegen können.


Muscheln leben von Plankton, das mit Wimpern und den Kiemen aus dem Wasser oder mit Mundtentakel aus dem Sand gefiltert wird. Angesaugt wird das Wasser über den Einströmsiphon. Dann wird es an den Kiemen vorbeigeleitet und verläßt die Muschel schließlich über eine Auströmöffnung. Schleimbahnen leiten das Plankton zur Mundöffnung. Auch bei den Muscheln leben einige Arten in Symbiose mit Algen


Die Manteloberfläche enthält die symbiontischen Algen, die Zooxantellen, die der Muschel wohl zusätzliche Nahrung in Form von Photosyntheseprodukten zufügt. Die Mantelränder sind dann oft sehr auffällig gefärbt. Auf den Malediven ist das z. B. bei den Mantelrändern der Mördermuscheln gut zu beobachten. Diese sind auch mit einem Meter breite und 200 kg die größten. Andere sind nur wenige Millimeter lang. Sehr viele Arten sind eßbar. Man denke nur an Miesmuscheln und Austern. Nicht unerwähnt sollen die Arten sein, die eingedrungene (oder eingebrachte) Fremdkörper mit vielen Schichten Perlmutt überziehen und so wunderschöne Perlen erzeugen. Fast alle der vielen Muschelnarten sind getrenntgeschlechtlich und entlassen Eier und Samen in das freie Wasser.

Systematik der Muscheln

Wikipedia schreibdazu:


Die Systematik der Muscheln wurde in den letzten Jahren intensiv erforscht und bisherige Einteilungen erwiesen sich als stark änderungsbedürftig. Im Artikel werden auch die überholten Systematiken vorgestellt.


Sehen Sie sich das bitte dort mal an. Hier kann jedenfalls keine Systematik verwendet werden.

Familie Auster - Ostreidae

Große Variable Stachelauster


 Spondylus varius G. B. Sowerby I, 1827

E: Thorny oyster

Stamm

Klasse

Unterklasse

Teilklasse

Otdnung

Familie

Gattung

Art

Zweiseitige Tiere

Muscheln



Kammmuscheln

Kammmuscheln

Stachelaustern

Große Variable Stachelauster


Bivalvia

Ostreida

Autolamellibranchiata

Pteriomorphia

Pectinida

Spondylidae

Spondylus

Spondylus varius G. B. Sowerby I, 1827





Große Variable Stachelauster er Spondylus varius, 2023

Beide Aufnahmen nachts unterhalb 10 n, 2023

Große Variable Stachelauster nachts unterhalb 10 n, 2023

Sind die Scheibenhälften geschlossen sind sie kaum zu erkennen. Die Austern scheinen den Bewuchs offensichtlich besser anzulocken, als es die Umgebung kann. 2025

Große Variable Stachelauster er Spondylus varius, Kuramathi, Lagune, 1998

Stachelauster er Spondylus varius, Kuredu, 1998

Sobald sich die kleinen Larven auf hartem Untergrund festgesetzt haben, beginnen sie sich unlösbar für den Rest ihres Lebens festzukitten. Wachsen sie heran, bilden sich auf der Oberfläche dünne Stacheln auszubilden, die durch mechanische Einwirkungen allerdings bis auf wenige kräftige wieder verloren gehen. Bei den Stachelaustern wachsen die rechten Schalenhälften fest und sind stärker gewölbt. 


Es gibt sie in allen Meeren mit unterschiedlich gefärbten Mantelrändern in oft kräftigen und leuchtenden Farben. In diesen befinden sich viele winzig kleine lichtempfindliche sogenannte Ocellen, die bei der geringsten Störung der Muschel ein Signal geben, sich blitzschnell zu schließen. Sie erreichen einen Durchmesser von 25 cm und kommen an gut beströmten Riffstellen meist unter Überhängen in 2m Tiefe vor.


Vorkommen: In allen warmen Weltmeere.

Stachelauster er Spondylus varius,, Vilamendhoo, 1997

Abgestorbene Stachelauster, Vilamendhoo, 1997

Tote  Austernschalen, Kurefu, 1998

Diese außergewöhnlich geformter Auster muss sich einen guten Platz ausgesucht haben, umso voluminös wachsen zu können., Kurefu, 1998

Riesen-Zackenauster Hyotissa hyotis (Linnaeus, 1758) 

E: B

Stamm

Klasse

Unterklasse

Teilklasse

Otdnung

Familie

Gattung

Art

Zweiseitige Tiere

Muscheln



Austern

Austern

Faltenaustern

Riesen-Zackenauster


Bivalvia

Ostreida

Autolamellibranchiata

Pteriomorphia

Ostreida

Ostreida

Hyotissa
Hyotissa hyotis




 Tiefe: 1m                                Digufinolhoo, Süd-Male-Atoll, 1990

Riesen-Zackenauster Hyotissa hyotis (Linnaeus, 1758) 

 Tiefe: 1m                                                                Kurde, 1998

Hyotissa hyotis kann beachtliche Größen erreichen. Individuen dieser Art wachsen oft auf eine Länge von bis zu 30–40 cm, wobei einige Exemplare sogar noch größer werden können. Sie können  ein Alter von über 20 Jahren erreichen.




 Tiefe: 1m                                                             Kzramathi, 1988

Die Schale ist dick, rau und mit auffälligen Zacken oder Vorsprüngen versehen, was der Art auch ihren deutschen Namen „Riesen-Zackenauster“ verleiht.


Alleine das Gewicht und die Größe der Auster lässt  jeden bretonischen Austernzüchter vor Neid ablassen. Ob sie essbar ist, muss man nur einen Chinesen oder einen Japaner fragen: die essen alles! Trotz eines muffigen Geschmacks gilt sie dort als Delikatesse. Wahrscheinlich essen sie sogar die Schale mit und reden sich ein, das gibt Tinte auf dem Füller und hilft gegen Plattfüße.

Hahnenkamm-Auster Lopha cristagalli (Linne, 1758)


E: Cock's Comb-Oyster

 Tiefe: 1m                                    Embudu, Süd-Male-Atoll, 2009

Sicher ist, dass diese bizarre Muschel in fast drei Jahrzehnten nur ein einziges Mal ihr von mir gesehen wurde. Da war sie schon elf Jahre tot. Wahrscheinlich ist sie 1998 beim erstenEl  Nño gestorben. Wenn sie keiner mutwillig zerstört hat, steht sie heute noch dort, denn das Material ihrer Schalen ist härter als der Kalk, an dem sie einst anwuchs.


Die Hahnenkamm-Auster zeichnet sich durch ihre wellige, gezackte Schale aus, die ihr den Namen „Hahnenkamm“ verleiht. Sie bevorzugt flache, küstennahe Gewässer und wächst häufig an felsigen Substraten, Korallenriffen oder Mangroven. Sie kann eine beachtliche Größe erreichen, oft bis zu 30 cm in der Länge. Alss Filtrierer ernährt sie sich hauptsächlich von Plankton und organischen Partikeln im Wasser.


Diese Austern sind  zwittrig und kann sowohl männliche als auch weibliche Keimzellen produzieren, was ihre Fortpflanzungsfähigkeit in verschiedenen Umgebungen begünstigt.


Vorkommen: Diese Austernart ist im Indopazifik beheimatet, einschließlich des Roten Meeres, des Indischen Ozeans und des westlichen Pazifiks.

Riesen-Zackenauster, , in älteren Büchern auch Honigwabenauster Hyotissa hyotis (Linnaeus, 1758) ist nur noch selten an den Riffen zu finden.

Kleine Hahnenkammauster Lopha folium Linnaeus, 1758

Animalia (Reich) > Mollusca (Stamm) > Bivalvia (Klasse) > Ostreida (Ordnung) > Gryphaeidae (Familie) > Hyotissa (Gattung) > hyotis (Art) 

Tiefe: 1 m                                      Embudu. Süd-Male-Atoll, 2005

Kleine Hahnenkammauster Lopha folium Linnaeus, 1758

Durch den tiefgezackten Schalenrand ist die meist stark bewachsene Riffzacken- oder Hahnenkammauster leicht zu erkennen. Zumindest wird man durch das ruckartige Schließen bei der Annährung auf sie aufmerksam. Sie lebt vom Riffdach bis in 40 m Tiefe und ist mit einer Schale immer fest an den Untergrund angewachsen. Die Schalen sind verhältnismäßig dünn und die violett gefärbten Zacken am Rand passen exakt ineinander. Im Inneren glitzert reines Perlmutt. Sie wird bis 25 cm groß.


Vorkommen: Indo-Westpazifik.

Auster

E: T

Länge der Schalen: 15 cm, Tiefe: 1 m     Kuramathi, Rasdu-Atoll, 1987

Auster

Schwer zu entdecken sind die Austern. Meist bemerkt man sie erst, wenn sie schnell zuklappen kaum das man in ihre nähe kommt. Sie sind mit der linken Schale am Untergrund festgewachsen und es schon schweres Werkzeug von nöten, sie dort abzulösen. Die linke Schale ist kräftiger gewölbt als die rechte. Beide sind starkwandig. Jede Stelle ist wie die Umgebung bewachsen und verschmilzt so perfekt mit dem Hintergrund.

Diese Auster wird 7 oder 8 cm groß und ist wie die Echte oder Europäische Auster  Ostrea edulis  Linnaeus, 1758, die wir vorzugsweise aus französischen Restaurants kennen, sehr schmackhaft. Sie haben keine Bypassusfäden und nur einen kräftigen Schließmuskel.

Vorkommen: Häufig im Roten Meer und im gesamten Indopazifik.



Wedelauster Lopha folium Wedelauster

Art Honigwabenauster Hyotissa hyotis (Linnaeus, 1758) O

Art Kleine Hahnenkammauster Lopha folium Linnaeus, 1758 O

Fam. Kammuscheln Pectinidae .

Art Irisierende Kammuschel Pedum spondyloideum (Gmelin, 1791) O

Fam. Flügelmuscheln Pteriidae .

Art Strahlenperlmuschel Pinctada imbricata (Röding, 1798) Thorny oyster

Ordnung Fadenkiemer - Filibranchia

Familie Archenmuscheln - Arcidae

Korallenarchenmuschel  Arca ventricosa Spinx, 1872


Irisierende Kammmuschel (Pedum spondyloideum)

Korallenarchenmuschel  Arca ventricosa Spinx, 1872

Familie Feilenmuscheln - Limidae

Zerbrechliche Feilenmuschel Limaria fragilis Gmelin, 1791

E: B

Länge der Schalen: 2 cm, Tiefe: 1m       Embudu, Süd-Male-Atoll, 2009

Zerbrechliche Feilenmuschel Limaria fragilis Gmelin, 1791

Für eine Muschel haben diese Arten eine verblüffende Besonderheit: Sie sind quicklebendig und bauen zum Schutz vor Feinden ein Nest. Da ihre milchgweißen Schalen hauchdünn sind und die Tentakel weit hervor schauen und nicht vollständig eingezogen werden können, ist es bei all den hungrigen Riffbewohnern nötig sich einen andere Schutzstrategie zuzulegen. Unter einer Korallenplatte nahe am Ufer fand ich drei dieser Exemplare. Als das Licht auf sie fiel, kam eine ungeahnte Beweglichkeit in die Tiere. Sie hüpften durch zuklappen ihrer zarten Schalen und mit Hilfe der Tentakel wild umher, um Schatten und Schutz zu finden. Ihre Nester bauen sie, in dem sie ein von ihnen produziertes Sekret zum Zusammenkleben von kleineren Teilen wie Sandkörner, Muschelschalen, Korallenbruchstücke usw. benutzen.


Vorkommen: Indischer Ozean und um Australien.

Ordnung Fadenkiemer Filibranchia  

Fam. Archenmuscheln Arcidae T

Art Korallenarchenmuschel Arca ventricosa Spinx, 1872 O

Familie Kammmuscheln - Pectinidae

Irisierende Kammuschel Pedum spondyloideum (Gmelin, 1791)

E: T

Spannweite: ca. 2,50 cm, Tiefe: 2 mKuramathi, Rasdu-Atoll, 1988

Irisierende Kammuschel Pedum spondyloideum (Gmelin, 1791)

Familie Flügelmuscheln - Pteriidae

Strahlenperlmuschel Pinctada imbricata (Röding, 1798)

E: T

Größe: 30 cm, Tiefe: 1 m             Kuramathi, Rasdu-Atoll, 1988

Strahlenperlmuschel Pinctada imbricata (Röding, 1798)

Die beiden dünnwandigen Schalen sind symmetrisch, kreisrund und laufen zum Wirbel hin spitz zu. Sie werden 20 cm lang. Die Schalenränder sind glatt und scharfkantig. Die Oberfläche der Schalen sind braun und weisen, sofern nicht mit Epibionten total überwachsen, konzentrische Ringe auf. Die Mantelränder ragen nur wenig heraus und sind wellenförmig und schön gefärbt.


 Die Innenseiten glänzen und schillern perlmutartig, sind aber dunkelblau oder -braun. Um die Malediveninseln herum sind sie in flachen Lagunen tief eingegraben im Sand zu finden. Manchmal schaut nur der Rand heraus. Vielleicht kann sie so nicht nur Plankton sondern auch allerlei nahrhafte Sedimente einstrudeln. Das Bild unten zeigt ein ausgebuddeltes Exemplar. Sie heften sich aber auch mit Byssusfäden an festen Grund. Reißt man sie dort ab, überleben sie die Verletzung nicht. Als Verwandte der Echten Perlmuschel  Pinctada margaritefera lassen sich auch in dieser Muschel Perlen züchten, was allerdings nur selten gemacht wird. Ihre Lebensraum ist das Riffdach einschließlich der flachen Lagunen und reicht bis höchstens 20 m Tiefe hinab.


Vorkommen: Häufig im Roten Meer und im Indopazifik. Auch im südöstlichen Mittelmeer zu finden.

Pinguin - Flügelmuschel  Pedum senguin  (Röding, 1798) E: Pinguin clam

Normalerweise wächst diese Art in tieferen Riffabschnitten angeheftet an Gorgonien oder ähnichen, an gut beströmten anderen Korallenarten und sie sind nur selten am Riffdach zu finden. Oft hängen sie wie Trauben an einem Wirtstier von dem sie nichts weiter als festen Halt in möglichst starker Strömung haben wollen. Sie werden nur 7 cm lang. Die beiden Schalen sind zwar symmetrisch aber ungleich gewölbt. Sie haben eine dornartige Verlängerung an einer Seite ausgebildet. Ist die Schalenoberfläche nicht über und über bewachsen, sind Zuwachsringe zu erkennen. Auch diese Art kann Perlen ausbilden, die aber audgrund der geringen Körpergröße sehr klein sind und somit keine Bedeutung für die Schmuckverarbeitung haben.

Vorkommen: Indo-Pazifik und Rotes Meer. Dort ist die Ägyptische Flügelauster  Pteriidae aegyptiaca häufg.