Costa Rica

Krokodile 5

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Die Brücke über den Río Tarcoles und die Landschaft

Systematik der Ordnung Krokodile

Krokodilkaiman, Río Sierpe, Costa Rica 

Die Brücke über den Río Grande de Tárcoles
Das ist Costa Ricas berühmteste Brücke im Februar 2007, in der Trockenzeit. Die Aufnahme entstand mit einem 800 mm-Objektiv aus ca. 4 km Entfernung von dem Küstengebirge hinter dem Nationalpark Carara herunter. Die Costarena, die an die Küste verlegte Panamericana, führt hier über den Rio Grande de Tárcoles, wie der Fluss offiziell heißt. Hier werden zehntausende Touristen aus aller Welt ihr erstes Krokodil in freier Wildbahn gesehen haben. Und vielleicht das erste Mal im Leben beklaut worden sein.
An der Brücke lohnen sich immer 2 Blicke: Einer über die Geländer der Brücke. Dort sind Tag und Nacht, wirklich immer, diese Tierchen zu sehen. Der andere Blick sollte zum Mietwagen gehen. Es werden gerne die Reifen zerstochen, um dann ach so hilfreich sein zu können! Das passierte auch ganz genau vor den Augen der Polizei an dem kleinen Häuschen am südlichen Ende der Brücke, da, wo man sich eigentlich sicher fühlen sollte. Doch zufällig hatten sie gerade in die andere Richtung geschaut. Es ist vielleicht die einzige Brücke auf der Welt für die das Auswertige Amt eine Reisewarnung ausgesprochen hat.


Das Auswärtige Amt hat die Brücke noch vor kurzem in seinen Sicherheitshinweisen erwähnt.
Die Aufnahme vom Februar 2013 zeigt die freilegenden Krokodile an der Brücke auf der Westseite. Kennt jemand noch ein Ort auf der Welt wo 24 dieser großen Echsen in der Natur zu sehen sind? Die Aufnahme ist nicht nachgeschärft. Die Canon D60 machte so brillante Bilder. Weil sie auf dem großen Chip nur 8 Mio. Transistoren hatte. Und die konnten viel mehr Informationen aufnehmen als die Chips von heute.
Blick von der Brücke Richtung Osten im Jahr 2003 (Dia): Nur ein Spitzkrokodil vorne links im Bild...

---aber rechts waren es ein paar mehr.

Auch Tornado lässt sich schon mal an der Brücke sehen

Blick von der Brücke Richtung Westen, ebenfalls im Jahr 2003, aber mit der Canon D 60 (mit dem brillantesten Chip, den die je gebaut haben: nur 8 MB!)

Faszinierende Wesen: Seit 300 Millionen Jahren unverändert, einfach perfekt. Und hier liegen sie herum wie nirgends auf der Welt. Sie stehen auf der Liste gefährdeter Tiere.

Die Spitzkrokodile leben im Süßwasser, gehen aber auch mal ins Meer. 

Auf dem Dia von 2003 kann man an der Brücke Rio Tárcoles 25 Krokodile zählen

Ziemlich besoffene Amis haben an einer Leine ein tiefgefrorens Huhn heruntergelassen. Das Krokodil rechts oben hat es erwischt - tiefgefroren!.

Was ist denn das?

In dem Land war noch nie ein Hund an der Leine zu sehen...

Im Februar 2003 tauchte ein 3-Meter-Kerl am Strand von Jacó auf, aber warum sie ins Salzwasser gehen, ist nicht so richtig klar. 

Durch den großen Fischreichtum der Flüsse kommt es kaum zu Verlusten von Vieh, das seelenruhig an den Ufern trinkt. 

Man stelle sich vor, wie sie verblüfft auf das leere Ende der Leine schaut... Es war wohl gerade Saure-Gurken-Zeit für die Boulevardblätter. 

Lustiges war in der "La Nation" zu lesen: Am Eingang zum  Manuel Antonio Nationalpark soll ein Krokodil einer Lady den Pudel von der Leine abgeknabbert haben (17.02.04, ohne Foto)! 

Never smile at a cro - co - dile... (Diese Zeile mal bei Google eingeben - verlinken verboten)

Jetzt wird es aber Zeit zurückzufahren! Die Baumstämme im flachen Fluss sind in der Dunkelheit nur schlecht zu sehen.
Die Landschaft

Auch wenn kein Krokodil zu sehen ist, die Landschaft, das Licht, die Wärme begeistern immer wieder (2006)

Noch 2007 standen hier die beiden Palmen. Die Jungs vom Fluss amüsierten sich immer köstlich, dass kein Europäer hier vorbeikam, der nicht Fotos von den Bäumen schoss. Was habt ihr nur an den gewöhnlichen Kokosnusspalmen? Dass die für uns der Inbegriff von anständigem Fernweh und Urlaub sind, konnten sie nicht begreifen. Sie müssen ja auch keinen grauen und kalten November erleben. Die Palmen gibt es dort nicht mehr. Schwere Regenfälle um 2010 haben das ganze Ufer abgetragen und den Flusslauf leider total verändert.
Aber noch weiter flussabwärts auf der gleichen - nördlichen - Uferseite war der Schock noch ungleich größer. Auf dem Bild hier von 2007 standen die Bäume, in denen unendlich viele Pelikane schliefen, noch am Ufer. Die Bäume haben die schweren Regenfälle nicht überlebt. Der Fluss hat sie weggerissen. Mit ihnen verschwanden die vielen Pelikane, die tagein und tagaus die gesamte Küste entlang schwebten. Das Fehlen der paar Schlafbäume kann nicht die Ursache für das Sterben der Braunen Pelikane sein. Keiner kennt die Ursache, die Jungs nicht, die Zeitung La Nación auch nicht, niemand. Es fehlt was an der Pazifikküste zwischen Nicaragua und Panama. Ob es die Ölpest im Golf von Mexiko war? Die Menschheit bekommt alles kaputt.

Mangroven. Was es hier an Lebewesen gibt? ¡MOSQUITOS bastante! Sonst fast nichts - auf den ersten Blick. Denn die Mangrovenwälder sind die Kinderstube für fast alles was hier lebt. Da es im Internet keine Seite über Mangrovenarten in Costa Rica gibt, wurde hier eine erstellt. Hier sind es Schwarze Mangroven.

Foto von Herbert Geisler am 18.02.2010 vom Rio Tárcoles auf dem Flug von Panama nach Costa Rica, San José. Im Hintergrund die Halbinsel von Nicoya.

Unten Krokodile, oben Vögel ohne Ende
Von den Sandbänken fliegen die Pelikane...

Die beste Zeit auf dem Fluss ist von 16 bis 18 Uhr wenn die Sonne untergeht,

Bei einer Fahrt auf dem Rio Tárcoles geraten die Krokodile schnell in den Hintergrund. Die Vogelwelt stiehlt ihnen die Schau.

Dann sammeln sich die Pelikane auf den Sandbänken an der Mündung des Rio Tárcoles, bevor sie in ihre nahen Schlafbäume fliegen. 

Von da oben schauten sie dann direkt ins Boot.

Aber nicht nur Pelikane sind zu sehen. Schlangenhalsvögel sowie alle Reiherarten aus dem jetzt im Januar/Februar kalten Nordamerika überwintern hier. Hoch oben kreisen Fregattvögel und Geier halten Ausschau nach Fressbarem.

Alle Vogelarten, die in der Systematik aufgeführt sind, lassen sich vom Boot aus wunderbar fotografieren.

Systematik der Ordnung Krokodile - Crocodylia


Familie Echte Krokodile-Crocodylidae
Familie Alligatoren - Alligatoridae

Unterfamilie Crocodylus
Gattung Crocodylus
Art Spitzkrokodile - 
Crocodylus acutus



Unterfamilie Kaimane
Gattung Echte Kaimane - Caiman
Art Krokodilkaiman - Caiman crocoilius
Art Brillenkaiman - Caiman yacare



Gattung Echte Gaviale - 
Gavialis
Art Gangesgavial - 
Gavalis gangeticus

Unterfamilie Alligatorinae
Gattung Echte Aligatoren - Aligator
Art Mississippi-Alligator - Alligator
mississippiensis


Familie Gaviale - Gavialeridae


In den drei hier aufgeführten Familien gibt es 25 Arten dieser großen Echsen. In Costa Rica gibt es nur 2 davon: Das Spitzkrokodil und den Krokodilkaiman.  Sie leben nie in den gleichen Flüssen, denn die Spitzkrokodile sind viel größer und würden ihre nahen Verwandten nur als Beute betrachten.

So stammen die Augnahmen der Spitzkrokodile fast alle vom Río Tárcoles und die der Kaimane von Río Sierpe im Südwesten des Landes.

Familie Alligatoren - Alligatoridae

Gattung Echte Kaimane - Caiman

Art Krokodilkaiman - Caiman crocoilius

Fährt man die Costarena von Jacó aus kommend Richtung Panama, geht bei Palma Sur eine 17 km lange Straße ab, die in Sierpe an einem Mangrovengebiet endet.


Hier im Río Sierpe leben ausschließlich die Krokodilkaimane und keine der größeren Spitzkrokodile.  Trotzdem, schwimmen ist hier nun wirklich nicht zu empfehlen. Die Kaimane sind ganz schön agil.

Der Fisch, den der Kerl da im Stück runterschluckt, hat den dünnen Schwanzstiel einer Makrele, eines schnell und ausdauernd schwimmenden  Fisches.


Aber das ist hier Brackwasser. Kommen da Salzwasserfische rein? Auch scheint  er sehr hochrückig zu sein.


Mit 29 Jahren Maledivenerfahrung ist der mir im Meer noch nie begegnet.

Familie Alligatoren - Alligatoridae

Brillenkaiman - Caiman yacare ?

Brillenkaiman. Stand jedenfalls am Gehege dran. Aber der Lebensraum ist Sürdamerika. Wie kommt die Echse hier her?

Die Brillenkaimane zeigen ihre Zähne bei geschlossenem Maul nicht so offensichtlich wie die Spitzkrokodile. Die paar Vorderzähnchen wirken ja fast harmlos. Die Zähne des Unterkiefers passen in Vertiefungen des Oberkiefers und sind daher nicht sichtbar.


Die Wulst zwischen den Augen soll an den Steg einer Brille erinnern und so zum nichtssagenden Populärnamen geführt haben. Dabei ist schon der lateinische Name verwirrend genug: Caiman crocodilus.


Diese lieben Tierchen werden bis zu 2,50m lang, etwa halb so groß wie die Spitzkrokodile weiter oben auf dieser Seite. Es gab sie einst vom Süden Mexikos bis Panama in allen Tümpeln, langsam fließenden Flüssen, in Sümpfen und Seen. Sie sind alle abgeschossen und zu Schuhen und Handtaschen verarbeitet worden. 60 oder 70% aller im Handel befindlichen "Krokotaschen" stammen von diesen Tieren.


Und woher die Aufnahme aus 2005? Na, aus der Tierauffangstation La Marina Zoológica bei Aguas Zacas - 7 km Richtung Westen, Richtung Volcán Arenal, gegenüber der Tankstelle - im Norden Costa Ricas. Dort werden, neben nicht zu verachtender Arbeit, verfettete Löwinnen von Pleite gegangenen Schaustellern gehalten und Raubkatzen leben in Käfigen von weniger als 10 Quadratmetern! Man zahlt gerne freiwillig den doppelten Eintritt. Die brauchen das.

Familie Alligatoren - Alligatoridae

Gattung Echte Aligatoren - Aligator

Art Mississippi-Alligator - Alligator

Nur der Vollständigkeit halber: Mississippi-Alligator - Alligator mississippiensis in Florida


Familie Gaviale - GavialeridaeGattung Echte Gayiale - Gavialis

Art Gangisgayial - Gavialis gangeticus

In den Land, das nur so groß wie Bayern und Hessen zusammen ist, ist kein Platz mehr für solche Tiere. Da leben im Jahr 2021 nämlich ca. 163.000.000 Menschen. Und wenn es da regnet, bleibt nur noch die Fläche von Bayern übrig - da leben nur 12 Millionen.
Ein Gangesgavial aufgenommen in Rajshahi, Bangladesh