Handbuch der Malediven



Kapitel 2 
Knochenfische

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Barschverwandte - Percomorphaceae

Ordnung Lippfische - Labriformes

Familie Lippfische  - Labridae

Unterfamilie Papageifische - Scarinae

Seite 2

E: Captain parrotfish , F: Perroquet capitaine, J: Malediv kumanomi, D: Maagandu mas

.Kapitän-Papageifisch Chlorurus enneacanthus (Lacepède, 1802)

Größe: 40 cm, Tiefe: 1 m           Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008

Größe: 45 cm, Tiefe: 3 m                  Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1994

Kapitänpapageifisch Chlorurus enneacanthus (Lacepède, 1802)

Größe: 35 cm, Tiefe: 3 m                  Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1994

Die ersten Fotos kamen 1993 auf Ellaidhoo in den Kasten. Mit den damaligen Mitteln war dieser eindeutig doch zu den Scaridae gehörende Fisch nicht zu bestimmen. Die Fotos in allen Büchern waren und sind einfach zu schlecht. Sie zeigten nicht die Kreise der Zeichnungen am Kopf. Auch heute sind die Fotos z. B. auf Fishbase immer noch grottenschlecht (wenn die nicht so ablehnend dem Deutschen gegenüber wären, könnte man die Bilder ja hochladen!).

Die Art ist wirklich selten. Die Bilder oben wurden des nachts am Riff gemacht. Ungefähr sechs der Fische klemmten sich in ca. 3 Meter Tiefe unter Korallen um dort zu schlafen. Sie ließen sich auch durch das Licht nicht vertreiben. 15 Jahre später am inzwischen abgestorbenen Riffdach von Embudu (Bilder unten) war diese Art wieder da, nur einen Tag lang.

Vorkommen: Von den Malediven und dem Chagos-Archipel bis zur ostafrikanischen Küste im westlichen Indischen Ozean.
Größe: 20 cm, Tiefe: 1 m           Embudu, Süd-Male-Atoll, 2012

Größe: 90 cm, Tiefe: 5 m                                                             Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1995

Blausichel-Papageifisch - Chlorurus atrilunula 

(Randall & Bruce, 1983)

E: Bluenoon parrotfish, F: Perroquet lune bleue, J: Malediv kumanomi, D: Maagandu mas

Größe: 30 cm, Tiefe: 1 m           Embudu, Süd-Male-Atoll, 2009
Blausichel-Papageifisch - Chlorurus atrilunula Randall & Bruce, 1983)

Größe: 60 cm, Tiefe: 1 m                Vilamendhoo, Ari-Atoll, 2010

Die blaue Mondsichel der Schwanzflosse und die großen Schuppen auf den Flanken entsprechen den Beschreibungen. Was ist aber schon Sicher bei der Bestimmung dieser bunten Fische.

Der Fisch im zweiten Bild war schwer zu bestimmen. In dieser Farbfreudigkeit ist weder im Netz noch in den Büchern hier so ein Exemplar zu finden. Die Merkmale aber sind den Beschreibungen nach eindeutig.

Vorkommen: Westlicher Indischer Ozean. Quelle: Fishbase, Mergus, Band 7, S. 836
Größe: 60 cm, Tiefe: 2 m                                                   Vilamendhoo, Ari-Atoll, 2010

Rotmeerbuckelkopf-Papageifisch - Chlorurus gibbus  (Rüppell, 1829)

E: Heavybeak parrotfish , F: Perroquet mâchoiron, J: Budai, D: Landaa

Maskulin

Größe: 60 cm, Tiefe: 1 m                 Dhigufinolhu, Süd-Male-Atoll, 1991

Rotmeerbuckelkopf-Papageifisch, maskulin, Chlorurus gibbus (Rüppell, 1829)

Größe: 60 cm, Tiefe: 1 m                   Vilamendhoo, Ari-Atoll, 1997

In der Nachtfärbung und im Licht der Lampe zeigen die Fische eine grüne Färbung

Feminin

Größe: 40 cm, Tiefe: 6 m

Kuramathi, Rasdu - Atoll,  1987

Größe: 40 cm, Tiefe: 5 m

Ari-Beach, Ari- Atoll, 1992

Hier irrt der sonst so zuverlässige Mergus Meerwasseratlas, Band 7, Seite 841: Diese Art gibt es sehr wohl ausserhalb des Roten Meeres. Fishbase und die Bilder hier widerlegen es. Die männlichen Tiere haben mal mehr oder weniger grün gefärbte Wangen, wie auf den beiden Bildern oben zu sehen ist. Sie sind nur schwer von der anderen Art, Chlorurus strongylocephalus (Bleeker, 1854), die ebenfalls hier herumschwimmt, zu unterscheiden. Diese Art wird bis 70 cm groß. Das Korallensterben hat ihnen offensichtlich an den Malediveninseln nicht viel ausgemacht. Sie schaben nach wie vor die Algen ab und scheinen nach eigenen Beobachtungen auch Teile vom Untergrund mitzufressen.

 

Das Farbenkleid der Weibchen und der Jungtiere ist komplett anders geartet. Bei den Weibchen dominiert Rot. Bei den juvenilen Papageifischen dieser Art ist jede Schuppe mit gelber Grundfarbe rot eingefasst.

 

Vokommen laut Fishbase: Gesamter Indopazifik.

Größe: 20 cm, Tiefe: 2 m                                                               Ari Beach, Ari-Atoll, 1992
Es können einem schon die Tränen kommen, wenn man sieht, wie schön und vielfältig einst die Unterwasserwelt der Malediven war.
Größe: 7Thalassoma0 cm, Tiefe: 1 m            Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008

Kugelkopf-Papageifisch Chlorurus sordidus (Forsskål, 1775)

E: Daisy parrotfish, F: Perroquet marguerite, J: Hagebudai, D: Noo landaa

Größe: 40 cm, Tiefe: 1 m            Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008

Kugelkopf-Papageifisch Chlorurus sordidus (Forsskål, 1775)

Die weiße, scharf abgegrenzte Zone am Schwanz ist das Erkennungsmerkmal der erwachsenen Fische.  In der Initialphase variieren die Farben sehr. 

An bestimmten Stellen auf den Westseiten der Inseln - hier Embudu - hatten sich die Korallen 10 Jahre nach dem El Niño erholt. Die schnell wachsenden Acroporakorallen jedenfalls. Steinkorallen und Weichkorallen fehlen komplett. Nach ca. 2008/10 aber starben sie durch das Schmutzwasser der Touristeninseln wieder ab. Das war´ dann.

Vokommen laut Fishbase: Gesamter Indopazifik.

Größe: 40 cm, Tiefe: 1 m            Ari-Beach, Ari-Atoll, 1990

Größe: 40 cm, Tiefe: 1 m                                                      Embudu, Süd-Male-Atoll, 2010

Indischer Buckelkopf-Papageifisch - Chlorurus strongylocephalus  (Bleeker, 1854)

E: Indian Ocean steephead parrotfish, F: Poisson-perroquet bleu, J: Budai, D: Raiy landaa

Maskulin

Größe: 40 cm, Tiefe: 4 m             Kuramathi, Rasdu - Atoll, 1987

Indische Buckelkopf-Papageifische, die maskulinen jedenfalls, haben entlang des Rückens einen gelb-grünen, strichförmige Farbstreifen. Das Maul wird von einem blauen Streifen umgeben und auch die Zahnplatten sind ebenfalls bläulich.

Die Wangen können mehr oder weniger kräftig gelbe große Flecken aufzeigen.

Größe: 40 cm, Tiefe: 3 m                    Vilamendhoo, Ari-Atoll, 1997

In bestimmten Phasen ist ein deutlich lilafarbener senkrechter Strich in jeder Schuppe auf den Seiten zu sehen.

Größe: 40 cm, Tiefe: 1 m                          Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1994

Man sehe sich mal die Hintergründe auf den drei Bildern und den Artenreichtum auf dem ersten Bild oben von 1987 auf Kuramathi an. Dabei ging es dort zu dieser Zeit schon bergab.

Größe: 34 cm, Tiefe: 1 m                          Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1994

Größe: 45 cm, Tiefe: 6 m                                                      Vilamendhoo, Ari-Atoll, 1997
Auf dem großen Bild hat der Indische Buckelkopf-Papageifisch seine Stelle am Riff bezogen. Hier Hofft er über die Nacht zu kommen. Auf dem Bild dadrüber täuscht der Blitz die Nachtstimmung nur vor. Nachts sind die Putzerfische nicht  bei der Arbeit.
Feminin

Größe: 30 cm, Tiefe: 1 m               Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008

Zwar ist der Indischer Buckelkopf-Papageifisch schon 1854 beschrieben worden, doch ist er erst wieder in den Büchern aufgetaucht, als der Tourismusbetrieb auf den Malediven so richtig im Gange war, was wahrscheinlich auf sein Verbreitungsgebiet zurückzuführen ist. 

Gab es bis dahin doch über den westlichen Indischen Ozean, anders als beispielsweise über das Great Barrier Reef und dem amerikanischen Hausmeer, der Karibik, keine populärwissenschaftliche Literatur. 

Größe: 30 cm, Tiefe: 1 m               Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008

Größe: 30 cm, Tiefe: 1 m              Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008

Größe: 40 cm, Tiefe: 1 m               Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008

Juvenil

Größe: 70 cm, Tiefe: 1 m                          Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1993

 Die Weibchen dieser Art haben auffallende rote Bäuche und eben so rote Brustflossen. Sie leben in Paaren zusammen in Lagunen und an den Riffen, selten in Schulen. Diese Fische werden bis 70 cm groß.

Vorkommen: Westlicher Indischer Ozean zwischen Ostafrika und den Malediven.

Größe: 10 cm, Tiefe: 1 m                Embudu, Süd-Male-Atoll, 2003

Indischer Buckelkopf-Papageifisch, feminin,  Chlorurus strongylocephalus (Bleeker, 1854)

Literaturverzeichnes Malediven hier