Handbuch der Malediven



Kapitel 2 
Knochenfische

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21.02.2023: :Auf dieser Seite sind Zackenbarscharten zu finden: Juwelen-Zackenbarsch  Cephalopholis miniata, , Felsen-Zackenbarsch - Epinephelus merra. Polygon-Wabenbarsch - Epinephelus aerolatus, Blauer Zackenbarsch - Epinephelus cyanopodu 

Barschverwandte Percomorphaceae

Ordnung Barschartigen - Perciformes

Familie Zackenbarsche - Ephinephlinae 

Seite 4

Juwelen-Zackenbarsch - Cephalopholis miniata (Forsskål, 1775)

E: Coral grouper, F: Vielle etoilee, J: Yukata-hata, D: Raiy faana

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Größe: 35 cm, Tiefe: 9 m                                             Kuredu, Faddhippolhu-Atoll, 1997

Juwelen-Zackenbarsch Cephalopholis miniata Forsskål, 1775

Größe: 35 cm, Tiefe: 9 m                                                           Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1993

Größe: 40 cm, Tiefe: 3 m     Veligandu Hurra, Sü-Male-Atoll, 1992

Die zinnoberrote Grundfarbe deutet schon auf einen Lebensraum ab 10 m Tiefe hin. Dort ist der Rotanteil des Lichts herausgefiltert und wirkt wie ein dunkles Braun, ist also eine gute Tarnfarbe in dieser Tiefe. Er liebt reichlichen Bewuchs und viele Korallen am Abfall eines Außenriffs.

Wie sein naher Verwandter aus den oberen Regionen, der zuvor beschriebene Pfauenaugen-barsch, liegt auch er unter Überhängen und 
in Höhlen auf der Lauer nach kleinen Fischen und Krustentieren, die er im blitzschnellen Zustoßen erbeutet. In Tiefen über 10 m ist er wie gesagt seltener und dann meistens nur in der Dämmerung zu sehen. Sein Lebensraum reicht hinab bis 40 m Tiefe. Diese Art ist relativ selten. Auch der Juwelenbarsch ist ein Zwitter. Ausgewachsen erreicht er 40 cm.

Vorkommen: Indopazifik.
Größe: 40 cm, Tiefe: 9 m                                          Embudu, Süd-MaleAtoll, 2011
Gibt man Cola grober im Metz ein, ist auf der englischen Wikipedia genau der Juwelen-Zackenbarsch in dieser Farbgebung zu finden. Fishbase zeigt ebenfalls die drei Farbvarianten.
3Größe: 30 cm, Tiefe: 9 m                                          Embudu, Süd-MaleAtoll, 2008
Auch diese Farbvariante ist dort zu finden. Es schein ein junger Barsch zu sein. Er liegt noch kurz vor Sonnenuntergang auf der Lauer. Durch den Blitz erscheint das Wasser schon schwarz.

Sattel-Zackenbarsch - Cephalopholis sexmaculata (Rüppell, 1830)

E: Sixbar grouper, F: Vielle six taches, J: okuhanhata, D: Landaa faana
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Größe: 35 cm, Tiefe: 3 m                                            Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1994
Sattel-Zackenbarsch - Cephalopholis-sexmaculata (Rüppell, 1830)
Der Fisch war schwer zu bestimmen. Nur auf der englischen Wiki war dieses Bild. Scheinbar ist es ein junger Barsch. Im Alter dominieren  sechs senkrechte Streifen sein Aussehen. Er ist mir nur einmal vor die Linse geschwommen. So einen Exoten hätte man sich nicht entgehen lassen. Der deutsche Name steht so bei fishbase zu finden.

Felsen-Zackenbarsch - Epinephelus adscensionis (Osbeck,1765)

E: Rock grouper grouper; F: Grand gueule 

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Größe: 30 cm, Tiefe: 2 m                                                     Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1994
Felsen-Zackenbarsch - Epinephelus adscensionis (Osbeck,1765)
Im flachen sonnendurchfluteten Wasser der Lagune zwischen abgestorbenen Hornkorallen fand man an jeder Insel diese ungefähr 25 cm großen Felsen-Zackenbarsche in seiner für alle Barsche dieser Familie so typischen Lauerstellung. Er lag abgestützt auf seinen Brustflossen und wartete geduldig auf kleine Fische und Garnelen.

Im Vertrauen auf seine gute Tarnung ließ er mich sehr dicht herankommen. Beim näheren Hinsehen entpuppten sich seine rundlichen braunen Flecken als sechseckig. Seine maximale Größe erreicht er mit 30 cm. Man muss genau hinschauen, um ihn nicht mit den so ähnlich gezeichneten Viersattel-Zackenbarsch oder den Polygon-Zackenbarschen zu verwechseln. Alle genannten Arten warten auf kleine Fische, Krebse oder Garnelen.

Erwachsen haben die Barsche drei oder vier schwarze Flecken auf dem vorderen Rücken.

Vorkommen: Indo-Westpazifik bis zum Norden Japans und bis Polynesien.
3Größe: 40 cm, Tiefe: 9 m                                          Embudu, Süd-MaleAtoll, 2004
Nachdem die Korallen als Verstecke für kleinere Fische nicht mehr da waren, waren die Raubfische wie die Zackenbarsche  alle rund und dick voltgefressen. Wie dieser hier auf der Putzerstation.

Polygon-Wabenbarsch - Epinephelus aerolatus (Forsskål, 1775)

E: Blacktip grouper, F: Méru orifamime, J: Akahata, D: Raiy galhi faana

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Größe: 30 cm, Tiefe: 2 m                                                     Vilamendhoo, Ari-Atoll, 1997
Polygon-Wabenbarsch - Epinephelus areolatus (Forsskål, 1775)
Größe: 30 cm, Tiefe: 1 m                                    Veligandu Hurra, Sü-Male-Atoll, 1992

Größe: 25 cm, Tiefe: 3 m             Vilamendhoo, Ari-Atoll, 1997

Größe: 30 cm, Tiefe: 3 m      Veligandu Hurra, Sü-Male-Atoll, 1992

Diese Art ist sicher an einem hellen Saum am Ende der Schwanzflosse zu identifizieren. Die fünfeckigen Flecken (Polygone) sind groß, deutlich durch den hellen Untergrund getrennt und unregelmäßig. Der Einzelgänger ist nicht häufig und nur schwer in dem quirligem Leben der Lagunen und der Riffe zu erkennen, obwohl er immerhin eine Länge von 40 cm erreicht.

Diese Art wurde schon in Tiefen von 200 m nachgewiesen. Sie vertrauen so sehr auf ihre Tarnung, dass sie den Schnorchler recht nahe an sich heranlassen. Dieser hier wollte seinen erfolgversprechenden Ansitz nicht aufgeben und stützt sich richtig trotzig aber leicht beunruhigt, mit seinen breiten Brustflossen auf dem Boden ab. Bevorzugt hält sich diese Art in den flachen Riffteilen, in Lagunen und in Seegraswiesen auf. Die jungen Fische dort sind seine Beute.

Vorkommen: Indopazifik.

Blauer Zackenbarsch - Epinephelus cyanopodus (Richardson, 1846)

E: grouper, F: Méru, J: Akahata, D: Raiy galhi faana
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Größe: 45 cm, Tiefe: 1 m                                                         Ari.Beach, Ari-Atoll, 1990
Blauer Zackenbarsch - Epinephelus cyanopodu 
In all den Jahren war dieser Blaue Zackenbarsch nur ein einziges Mal zu sehen. Da fishbase schreibt, er wird bis 122 cm groß und 17,3 kg  max. schwer, ist er eher ein Bewohner tieferer  Gewässer. Warum er hier ans Riff kam? Er musste sich putzen lassen. Ein anderer Grund, warum er so selten ist: bei dem Gewicht wurde er weggeangelt.

Größe: 45 cm, Tiefe: 1 m.                   Ari.Beach, Ari-Atoll, 1990

Bleekeris-Zackenbarsch-Epinephelus bleekeri (Vaillant,1878)

E: Duskytail grouper, F: Mérou demi-deuil, J: Aka-, D: Faana

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Größe: 15 cm, Tiefe: 1 m       Medhufushi, Süd-Nilandu-Atoll, 1999

Ein Exot am Riff. Nur ein einziges Mal schwamm er in den vielen Jahren vor die Linse. So ein weißer Fisch wäre einem unweigerlich aufgefallen. Warum diese Art der Zackenbarsche so selten für Schnorchler zu sehen ist? Ganz einfach: Er lebt in 30-300 m Tiefe.

Der deutsche Name ist gerade hier erfunden worden. Im Netz und in den Büchern gibt es nur wenige Fotos. Die Bestimmung hier an dem unregelmäßigen runden Flecken auf hellem Untergrund und der schwarze Flossensaum scheint aber eindeutig zu sein. Trotzdem: bitte vorsichtig sein.

Baskenmützen-Zackenbarsch Epinephelus fasciatus (Forsskål, 1775)

E: Blacktip grouper, F: Méru orifamime, J: Akahata, D: Raiy galhi faana

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Größe: 30 cm, Tiefe: 1 m                                                    Embudu, Süd-Male-Atoll, 2011

Baskenmützen-Zackenbarsch

Größe: 30 cm, Tiefe: 1 0m                                                    Kuramathi, Rasdu—Atoll, 2023

Größe: 20 cm, Tiefe: 3 m     Veligandu Huraa, Süd-Male-Atoll, 1990

Größe: 25 cm, Tiefe: 4 m               Eriyadhu, Nord-Male-Atoll, 1989

Im Bild oben in der Nacht und unten am Tage auf der Lauer

Ein seltener zu sehender Zackenbarsch, zumal die weiße Jugendform auf dem Bild oben. Dieser auffällig, schneeweiße Fisch mit der roten Baskenmütze fällt aber sofort ins Auge. Auch ohne viel Phantasie scheint der Fisch wirklich eine Baskenmütze zu tragen.

Die Jugendform ist scheu und schwimmt immer schnell über das Riff. Der Lebensraum dieser Art ist auch nicht unbedingt das Riffdach, denn diese Art ist auch schon aus Tiefen um 150 m nachgewiesen. Auf den Bildern unten sind halb ausgewachsene Barsche zu sehen. Die Körperfärbung ist noch blass.

Ist der Fisch ausgewachsen, verblasst das rote Etwas auf seinem Kopf und die Körperfarbe wechselt je nach Gegend bis in ein kräftiges Zinnoberrot. Die Baskenmützen-Zackenbarsche werden bis zu 50 cm groß und legen sich, wie so viele Mitglieder dieser Familie, auf die Lauer um kleine Fische zu erbeuten.

Vorkommen: Indopazifik

Größe: 30 cm, Tiefe: 3 m          Eriyadhu, Nord-Male-Atoll, 1990

Stierkopfzackenbarsch - Epinephelus fuscoguttatus (Forsskål, 1775)

E: Brown-marbled grouper, F: Mérou marron, J: Aka-madarahata, D: Faana

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Größe: 90 cm, Tiefe: 12 m                                               Kuramathi, Rasdhoo-Atoll, 1993
Es ist ziemlich selten, zwei dieser großen Zackis zusammen zu sehen. Das dürfte die Paarungszeit gewesen sein. Diese großen Zackenbarsche sind strikte Einzelgänger.
Stierkopfzackenbarsch  Epinephelus fuscoguttatus (Forsskål, 1775)
Größe: 80 cm, Tiefe: 10 m                                               Kuramathi, Rasdhoo-Atoll, 1993
Dieser gravitätische Zackenbarsch ist voll ausgewachsen und bestimmt der Chef an diesem Riffabschnitt. Die Länge von 90 cm, die diese Art groß werden soll, hat er erreicht. Jedenfalls ist er sehr alt und erfahren, denn mindestens 3 Jahre lang sah ich ihn immer wieder an der gleichen Stelle am Riff von Kuramathi, an der oft und gerne von einheimischen Fischern geangelt wurde. Meistens morgens, kurz nach Sonnenaufgang, ließ er sich an dieser Stelle von den Putzerfischen seinen bulligen Körper von Parasiten befreien. Würde er sich nicht bewegen, ist die Chance, ihn zu entdecken, ob seiner guten Tarnung gering.

Die ungefähr 100 Arten der Gattung Epinephelus wechseln nicht nur im Laufe des Wachstums die Färbung und Zeichnung, sie passen sich auch an den von ihnen gewählten Lebensraum an, was auch bedeutet, dass sie schon in unterschiedlichen Wassertiefen durchaus anders aussehen können. Immerhin ist er auch noch in 60 m Tiefe anzutreffen. 

Gerne bewohnt er Wracks. Je größer er wird, desto scheuer ist diese Art. Den etwa gleich großen Stierkopf-Zackenbarsch auf dem kleinen Bild fand ich am Riff von Eriyadhu. Auch ihn erwischte man am besten frühmorgens beim Putzen, wenn es noch keinen Urlauber am Riff gibt.

Vorkommen: Gesamter Indopazifischer Ozean und im Roten Meer.
Größe: 80 cm, Tiefe: 10 m                                                           Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1993
Dieser Kerl dürfte an die 100 kg auf die Waage bringen. Er lässt sich gerade putzen. Da die großen Fische nicht gerne ganz nach oben kommen, gibt es für sie Putzerstationen in größerer Tiefe. Hier geschätzt auf 10 m.
Größe: 70 cm, Tiefe: 5 m                                                    Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1993
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