BERLIN

Charlottenburg-Wilmersdorf

  Berlin

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Schloss Charlottenburg

Das Schloss

Canon EOS 5 D; 
Canon Lens EF 24-105mm; 
1:4 L; IS, UMS (24 mm), 
f11,0; 1/250 sek, 100 ISO

28. August 2007, 8:13 Uhr: 

Der Vorplatz des Schlosses am Morgen ohne Menschen - einfach schön!

Geländetausch

Als Sophie Charlotte von Hannover 1694 ihrem Mann, Kurfürst Friedrich III., das Schloss in Caputh zurück gab, bekam sie dafür 1655 7 km vor den Toren westlich von Berlin als Ersatz das Dorf Lietze (Lützow) zugesprochen. Sie ließ dort ein kleines Schloss bauen das 1699 eingeweiht wurde. Es umfasste den heutigen Mittelteil.


Als Friedrich I., der „Soldatenkönig“ 1701 zum König von Preußen gekrönt wurde, heiratete er Sophie Charlotte und das Schloss wurde erweitert (Andreas Schlüter, Eosander). Aber Sophie Charlotte starb schon mit 36 Jahren am 1. Februar 1705. Ihr zur Ehren hieß es nun „Charlottenburg“.


Canon EOS 5 D; 
Canon Lens EF 24-105mm; 
1:4 L; IS, UMS (50 mm), 
f14,0; 1/2 sek, 100 ISO

19. Oktober 2008, 20:13 Uhr;

Auch Abends sind Ende Oktober nur wenig Schaulustige unterwegs

Canon EOS 5 D Mark II; 
Canon Lens EF 24-105mm; 
1:4 L; IS, UMS (24 mm), 
f10; 1/200 sek, 100 ISO
Als Friedrich I., der „Soldatenkönig“ 1713 starb, folgte Friedrich Wilhelm I. auf den Thron. Er machte sich nichts aus den Schloss Charlottenburg. Immerhin ließ er es nicht verkommen. In den Wintermonaten wurde es geheizt,

Erst als Friedrich Wilhelm I. 1740 starb, machte es der neue König Friedrich II. („Friedrich der Große“) zu seiner Residenz. Er verehrte seine hochgebildete Großmutter Sophie Charlotte. 

Aber der Alte Fritz, wie er so 80 Jahre nach seinem Tod genannt wurde, fand hier nicht die erwartete Ruhe. Ab 1744 machte er das Potsdamer Stadtschloss zu seinem Dauerwohnsitzt und Sanssouci zu seiner Sommerresidenz.

Schloss Charlottenburg, 10. Oktober 2014

Torwächter

Canon EOS 5 D; 
Canon Lens EF 100-300 mm; 
1:4 L; IS, UMS (300 mm), 
f10; 1/800 sek, 100 ISO

28.August 2006. Goldene Fortuna auf der Turmkuppel

12. Mai 2009, Schloss Charlottenburg

Das Reiterstandbild des Großen Kurfürsten

Reiterstandbild des Großen Kurfürsten im Ehrenhof des Schlosses Charlottenburg am 12. Mai 2009

Großen Kurfürst

Andreas Schlüter

Standorte

Friedrich Wilhelm (1620-1688), Kurfürst von Brandenburg, ab 1675 der Große Kurfürst genannt.

Der Große Kurfürst schaffte durch seine umsichtige und reformfreudige Regierungspolitik die Voraussetzung zum Aufstieg von Brandenburg-Preußen zur Großmacht Preußen.

Der Große Kurfürst hatte 1675 die Schlacht bei Fehrbellin gewonnen und wurde von Friedrich Wilhelms Sohn Friedrich III. mit dem Reiterstandbild geehrt. Es zeigt ihn in einem (Phantasie-) Gewand eines römischen Feldherren.

Die 4 Sklaven in Ketten kamen 1708/09 hinzu.

Ebenfalls 1708 wurden am Originalsockel die Reliefs hinzugefügt. Die Sockel der Reiterstandbilder sind oft erneuert worden. Der hier zu sehende im Jahre 1952.

Es ist aus einem Stück in Bronze im Gießhaus am Kupfergraben von Jakobi 1700 gegossen worden und gilt als schönstes barockes Reiterstandbild im deutschsprachigen Raum. 

Andreas Schlüter (1659-1740) hat es 1696/97 erschaffen. 

Das Original steht seit 1952 hier. 

Es wurde 1703 in unmittelbarer Nähe des Berliner Schlosses an der Rathausbrücke (früher Kurfürstenbrücke) aufgestellt.

Das Reiterstandbild des Großen Kurfürsten im Bode-Museum ist ein dünnwandiges Abbild des Originals am Charlottenburger Schloss, eine galvanoplastische Kopie.

Angekettete, also besiegte Feinde als Sklaven zu Füßen des Großen Kurfürsten. Viel Kunstsachverständige halten die arocke Großplastik als eines der Hauptwerke der Welt.

Umzäunung des Ehrenhofes

Der Zaun zum Ehrenhof

Ein Kunstvoll geschmiedeter Zaun umschließt den Ehrenhof

Leuchten am Schloss Charlottenburg

Die fünfarmigem Leuchten ähneln sehr den neunarmigen am Gendarmenmarkt. Ob die hier auch von Schinkel stammen?

Orangerie

12. Mai 2009 

Die Südfassade der Orangerie des Schloss Charlottenburg

12. Mai 2009 

Mittelteil der Orangerie des Schloss Charlottenburg

Die Große Orangerie ist ein lang gestreckter Barockbau mit einem hervorragenden rechteckigen Pavillon. Er wurde zwischen 1709 und 1712 errichtet. Einst diente er einer berühmten Sammlung von Zitrusfrüchten. Den Hohenzollern diente er eher als Gartenfestsaal für üppige Veranstaltungen und Bällen in den Sommermonaten.


Heute ist es wieder ein Ort für Ausstellungen und Veranstaltungen.

Der Berliner und sein Schlossgarten Charlottenburg - eine Satire 

Der Berliner ist ja an sich ein sehr kunstliebender Mensch, aufgeschlossen vor allem für Dinge, die kostenlos sind.

Pragmatisch ist er auch. Nie würde er den schönen barocken Garten beim offiziellen Namen nennen. "Det heißt Schlosspark, basta," wird jeder Fremde belehrt, ob der es nun will oder nicht. 

Ob die Wurzeln des Parks nun bis 1699 zurückreichen, ob Peter Joseph Lenné, Langhans und Schinkel hier gewirkt, Friedrich der Große (Der Alte Fritz) und so mancher preußische König hier gewohnt haben - was soll's: Die Anwohner betrachten den Park als ihr Naherholungsgebiet. Und das wollen sie natürlich kostenlos nutzen.
 
Ganze Generationen wurden hier im Kinderwagen durchgeschoben, Marathon- und Triathlonläufer haben hier für ihre weltmeisterlichen Kämpfe die Topform erreicht, Radler übten neue Kurventechniken. Geht ja alles noch, zumal wenig Türken hier wohnen und man sie so erstaunlicherweise vom Grillen wie im Tiergarten abhalten konnte. 

2004 sollte nun ein Eintritt erhoben werden. Was macht der Berliner? Er gründet eine Bürgerinitiative "Rettet den Schlosspark". 


Wie die Studenten in historischen Kostümen in Sanssouci ein freiwilliges Eintrittsgeld von 2 Euro kassieren, hätte es hier auch sein sollen. Prima.


Nie wäre es wie dort leichter, die Touris von den Einheimischen zu unterscheiden. Dort latscht der Berliner, intensivst und weltvergessend den Himmel betrachtend, im Halbkreis um die Kassierer herum - is wat?


Der Anwohner ergeht sich also weiter auf den gepflegten Wegen. Nun liebt bekanntlich der Berliner nicht nur die hehre Kunst, sondern noch viel mehr Tiere. 

31. Oktober 2008: Der Teich im Herbst.

26. Januar 2012. Großstadtrefugium für durchreisende Enten

12. Mai 2009, Gußeiserne Brücke am nördlichen Ende des Parks

31. Oktober 2008

Schlossgarten Charlottenburg. Ein schöner Barockgarten.

31. Oktober 2008, Schlosspark, wie der Berliner sagt. Hoffentlich reicht das Geld für die Pflege

28. August 2007: Letzte Mahd?

Exquisiertes Hundauslaufgebiet

Vor allem Hunde. Die "ergehen" sich hier auch. Je kleiner die Wohnungen, desto größer müssen diese Stadtneurotiker und ihre Haufen sein. Da Waffen aus Metall in Berlin verboten sind, haben manche hier auch schon mal vier Beine.

Verblüffend vielleicht, aber der Berliner - zumindest der Anwohner des Schlossparks - muss mit einem Holzwurm verwandt sein. Joachim Ringelnatz hat es vor langer Zeit (1912) schon erkannt:

28. August 2007: Rückseite des Schlosses

Die Schnupftabakdose

Es war eine Schnupftabakdose,
Die hatte Friedrich der Große
Sich selbst geschnitzelt aus Nussbaumholz.
Und darauf war sie natürlich stolz.

Da kam ein Holzwurm gekrochen.
Der hatte Nussbaum gerochen.
Die Dose erzählte ihm lang und breit
Von Friedrich dem Großen und seiner Zeit.

Sie nannte den Alten Fritz generös.
Da aber wurde der Holzwurm nervös
Und sagte, indem er zu bohren begann:
"Was geht mich Friedrich der Große an!"

Jachim Ringelnatz

Putten und Statuen im Park überall

Noch mehr davon gibt es im Park Sanssouci in Potsdam

Die eigentlichen Parkbewohner

Prachtvolle Mandarienenten lassen sich im Winter gerne hier im Park füttern

Eichhörnchen werden hier gut versorgt. 

So frech sie auch aussehen: sie sind zahm wie Haustiere.

Eichhörnchen sind hier im Park hinter dem Schloss Charlottenburg eine kleine Sensation. Gut situierte Rentner rascheln nur mit der Tüte mit den Nüssen und schon sind die ewig hungrigen, wieselflinken Nager da.

Und sie fressen den Besuchern aus der Hand. Man kennt sich. Mit einem der Herren kam ich ins Gespräch. Er käme jeden Tag zur gleichen Zeit hier her und werde schon erwartet. Er lockte mit ein paar Nüssen die Tiere vor die Linse. Ganze Walnüsse zu geben, hatte keinen Zweck. Sie liefen sofort mit der Beute davon und vergraben sie irgendwo.

Wie das in Berlin so ist. Nach fünf Minuten kennt man sein Lebenslauf:  „...jeder hat einen Hund und keinen zum Reden...“ singt Peter Fox. Jedenfalls sei seine Frau gestorben, aber ihm ginge es dank der Rente
recht gut und nun komme er täglich hier her, um jemanden zum Reden zu finden und seine Freunde zu füttern. 
Zahme Eichhörnchen im Schlosspark fressen den Besuchern aus der Hand
Neuer Pavillon im Schlossgarten Charlottenburg
Man sieht dem Gebäude förmlich an, dass Schinkel hier seine Hand im Spiel gehabt haben muss.

König Friedrich Wilhelm III. ließ es 1824-25 errichten und zog sich oft dahin zurück. Es liegt östlich des Neuen Flügels nahe der Spree.

Der Grundriss ist quadratisch und klassischen italienischen Villen nachempfunden.
Ein Kleiber Pavillon nur, aber Schinkels Handschrift ist leicht zu erkennen.

Der Neue Pavillon im Schlossgarten Charlottenburg ist ein bemerkenswertes Bauwerk, das zwischen 1824 und 1825 erbaut wurde. Entworfen von Karl Friedrich Schinkel, einem der bedeutendsten preußischen Architekten, dient der Pavillon als herausragendes Beispiel des klassizistischen Baustils.

Architektur und Gestaltung:
Der Pavillon ist inspiriert von italienischen Villen und zeichnet sich durch eine klare, symmetrische Struktur aus. Auffällig sind die großen Rundbogenfenster, die für viel Licht im Inneren sorgen, sowie die detaillierten Stuckverzierungen und filigranen Säulen an der Fassade. Das flache Dach und die harmonischen Proportionen unterstreichen Schinkels eleganten, zeitlosen Stil.

Nutzung und Geschichte:
Ursprünglich diente der Neue Pavillon als Rückzugsort für König Friedrich Wilhelm III., der hier eine private, ruhige Atmosphäre genießen wollte. Im Laufe der Jahre wurde der Pavillon für verschiedene Zwecke genutzt und beherbergt heute eine Dauerausstellung der Staatlichen Schlösser und Gärten Berlin. Die Ausstellung widmet sich vor allem dem Leben und Wirken Schinkels sowie der Geschichte des Schlossgartens.

Besuchserlebnis:
Der Pavillon liegt idyllisch im Schlossgarten Charlottenburg und bietet einen wunderbaren Ausblick auf die umliegende Gartenlandschaft. Besucher können nicht nur die elegante Architektur bewundern, sondern auch bedeutende Kunstwerke und Möbelstücke aus der Schinkel-Ära entdecken.
Kleine Orangerie im Schloss Charlottenburg
Die Kleine Orangerie im Schloss Charlottenburg ist ein architektonisches Juwel, das trotz ihrer bescheidenen Größe mit einer beeindruckenden Ästhetik und historischen Bedeutung besticht. Ursprünglich als Teil der barocken Schlossanlage konzipiert, diente sie der Überwinterung exotischer Pflanzen und als Veranstaltungsort für höfische Feste.

Der Pavillon zeichnet sich durch klare, klassische Linien und elegante Proportionen aus. Die Handschrift von Karl Friedrich Schinkel ist deutlich erkennbar, besonders in der harmonischen Gestaltung der Fassaden und der raffinierten Nutzung von Licht und Raum. Große Fensterfronten lassen das Tageslicht einströmen und schaffen eine helle, freundliche Atmosphäre im Inneren.

Heute wird die Kleine Orangerie vielfältig genutzt. Neben ihrer historischen Funktion als Pflanzenhaus dient sie als Veranstaltungsort für Konzerte, Ausstellungen und private Feiern. Besucher schätzen die Kombination aus historischer Architektur und der idyllischen Lage im Schlossgarten, die einen einzigartigen Rahmen für kulturelle Erlebnisse bietet.

Belvedere im Schlossgarten Charlottenburg

Ganz am nördlichen Ende des Schlossgartens steht das Belvedere.

 

König Friedrich Wilhelm II. ließ es nach Entwürfen von Carl Gotthard Langhans (Brandenburger Tor!) 1788 errichten. Der Stil wird mit einem Mittelding zwischen Klassizismus und Barock beschrieben.


Der König soll es als Teehaus genutzt haben.

Ansicht der Nordseite des Schlosses und der Schlossgarten Charlottenburg

Stülerbauten an der Schlossstraße

19. Oktober 2008, 20:13 Uhr Museum Berggrün im westlichen Stülerbau Die Sammlung der klassischen Moderne wie Picasso, Klee, Matisse

Museum Berggrün im westlichen Stülerbau Schlossstraße 1

Das Museum Berggruen befindet sich in Berlin und beherbergt eine bedeutende Sammlung moderner Kunst. Es gehört zur Nationalgalerie und ist Teil der Staatlichen Museen zu Berlin. Das Museum ist nach Heinz Berggruen benannt, einem Kunstsammler und -händler, der seine umfangreiche Sammlung der Stadt Berlin überließ.

Die Ausstellung konzentriert sich auf Werke der Klassischen Moderne, insbesondere von Künstlern wie Pablo Picasso, Henri Matisse, Paul Klee und Alberto Giacometti. Die Sammlung zeigt Picassos Werk über verschiedene Schaffensphasen hinweg und hebt Matisses Farb- und Formspiel hervor.

Das Museum ist in einem historischen Gebäude untergebracht, das Teil des Charlottenburger Schlossensembles ist. Der klassizistische Bau wurde restauriert und modernisiert, um die Kunstwerke optimal zu präsentieren. Die architektonische Gestaltung schafft eine harmonische Verbindung zwischen klassischer Baukunst und moderner Ausstellungspraxis.

Fehlt: Mausuleum. In der Nordecke des Parks ist es immer düster….

Literaturverzeichnis Berlin