Costa Rica


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Ordnung Greifvögel - Accipitriformes (früher: Falconiformes)

Die Systematik der Ordnung der Greifvögel ist ziemlich umstritten. Gerade bei den hier häufig zu sehenden Neuweltgeiern ist man sich nicht so einig, ob sie eine Familie der Greifvögel oder eine eigene Ordnung sind.

Der derzeitige Stand in Deutschland ist in der Tabelle dargestellt. Weil die Ordnung so unübersichtlich ist, sind zumindest die Unterfamilien zur Orientierung mit ihren jedem bekannten Namen angegeben. Derzeit umfasst die Familie der Habichtartigen in ca. 80 Gattung ungefähr 260 lebende Arten. Die meisten Adler gehören dazu, sowie die Altweltgeier, die Gattungen der Bussarde, Weihen, Habichte und Spechte.

Familie Habichtartige - Accipitridae

In Europa gehören die Habichte nicht zu den Zugvögel. Ihr Lebensraum erstreckt sich hier über die nördlichen Wälder in Europa und in Asien, vor allem in Sibirien.

Nur die Unterarten in Amerika und Canada wandern gen Süden. Habichte werden um die 50 cm groß bei einer Spannweite bis 1,20 m. Die Weibchen sind immer die größeren und bis zu 50% schwereren Vögel (bis 2,2 kg). Habichte schlagen Vögel. Im Sturzflug erbeuten sie Möwen, Kraniche, Enten. Von den Säugetieren schlagen sie Tiere bis etwa Hasengröße. Im Sturzflug erreichen sie Geschwindigkeiten von 90 km/h.

Unterfamilie Bussardartige - Buteoninae

Mangrovenbussard - Buteogallus subtilis subtilis 

(Thayer & Bangs, 1905)

Engl.: Mangrove Black-Hawk; Span.: Busardo-negro Urubitinga
Ein junger Black-Hawk, ein Mangrovenbussard. Erst mit 7 Monaten färbt sich sein Gefieder  schwarz.
Der junge Mangrovenbussard lies sie durch Pfeifen am Río Tárcoles vom Baum locken.
Wie beim Krabbenbussard - Buteogallus anthracinus gesagt gibt es keine äußerlichen Unterschiede zum Mangrovenbussard - Buteogallus subtilis subtilis.
 
Die Unterart kommt nur in einem schmalen Streifen an der gesamte Pazifikküste Costa Ricas vor. Die Bilder hier entstanden im Küstengebirge oberhalb von Tárcoles. Die Bilder vom Jungvogel sind vom Rio Tárcoles.
 
Die Jungs vom Fluss meinen, in 7 Monaten ist er komplett schwarz gefärbt. Die brauen Flecken auf der Brust sind schon weg, ein eigenes Revier hat er auch, gleich flussaufwärts von Bootsanleger der Crocodile Men. Die Jungs ahmen seinen Pfiff nach. Er kommt sofort angeflogen und bekommt einen kleinen Brocken Huhn. Es ist das Südufer. Daher ist es relativ dunkel hier in der dichten Vegetation. Die Aufnahmen wurden im Februar 2014 mit der Canon EOS 5D MK II und dem 70-200 mm bei 100 ISO, f 2,6, 1/200 s gemacht. So was dummes.
Neugierig sind sie schon. Es könnte ja was zum Fressen geben.
Ausgewachsner Mangrovenbussard 
„Wenn ihr nicht abhaut werfe ich mit dem Stein“
Noch nicht ganz erwachsen

Krabbenbussard - Buteogallus anthracinus (Deppe, 1830)

Engl.: Common Black-Hawk; Span.: Busardo-negro Norteño
Krabbenbussard - Buteogallus anthracinus
Noch so ein Nahrungsspezialist. Der Name sagt es und Krabben und
Krebs findet er hier viele. Natürlich schmecken ihm auch kleine Schildkröten, Frösche, Echsen. Mit 56 cm und 800 gr wird er größer als sein naher Verwandter, die Schneckenweihe. Der Krabbenbussard (auf engl. Common Black-Hawk) findet man dort wo es Wasser gibt.

 Hier im Land soll es ihn nur an der mittleren Atlantikküste geben wo das Bild entstand. Allerdings widersprechen sich die Angaben. Das recht genau Buch "The Birds of Costa Rica" von Richard Garrigues and Robert Dean unterscheiden die beiden Arten Buteogallus anthracinus und Buteogallus subtilis nur durch den Lebensraum (Atlantik-/Pazifikküste). Sie zeigen nur eine Zeichnung. Avibase sieht das anders.

Seine Rufe sind wie schrille Pfeiftöne, weit hin hörbar. 10 -15 Mal hinter einander ruft er, immer kürzer werdend: Kleeeee, kleee...

Verbreitung: SW der USA, Karibik bis Guayana und Ecuador, immer an den Küsten.

Breitschwingenbussard - Buteo platypterus (Vieillot, 1823)

E: Broad-winged Hawk, S: Buteo platypreus
Breitschwingenbussard, links mit der Zeichnung der erwachsenen, recht der jungendlichen Zeichnung

Breitschwingenbussard - Buteo platypterus (Vieillot, 1823)

Das Bild oben rechts und die beiden darunter zeigen den gleichen Breitschwingenbussard in Palo Verde. Er landete 5 m über dem Fotografen und schaute interessiert herunter. Bei der Umrundung des Baumes ließ er ihn nicht aus dem Auge, flog aber auch nicht weg.

Es soll der am meisten zu sehende Bussard im Lande sein - warum sieht man ihn dann so selten? Er wird 43 cm groß und wiegt 450 gr. In offenen Geländen und an lichten Waldrändern - hier am Uferbewuchs des Rio Tárcoles - jagt der Bussard kleine Säugetiere, Echsen, große Insekten und auch andere Vögel.

Selten kommt man so nahe an sie heran. Dieser hier hat wohl seinen Schlafbaum aufgesucht denn es war schon kurz vor Sonnenuntergang. Oft schweben die Breitschwingenbussarde zusammen mit Truthahngeiern hoch oben in einer Termik und beobachten das Land. Ihr Brutgebiet liegt im nordöstlichen Teil der USA und sie verbringen den Winter vom südlichen Florida bis Brasilien.
Breitschwingenbussard bei Ciudad Nelly frühmorgens im Gegenlicht

Prinzenbussard - Leucopternis princeps Sclater,PL, 1865

Engl.: Barred Hawk; Span.: Busardo Azoreño
Prinzenbussard - Leucopternis princeps Sclater, PL, 1865
Was hat der arme Kerl denn nur ausgefressen? Tier in einem Zoo in Costa
Rica zu sein ist wahrlich kein gutes Schicksal. Deswegen wollen sie auch
2014 die beiden Zoos der Hauptstadt schließen. Die Aufnahme stammt von
2004 aus dem damals sehr gepflegten Vogelpark in Alujeda. Beim letzten
Besuch 2007 war er ziemlich verkommen.

In freier Wildbahn war dieser auffällige Vogel in insgesamt 45 Wochen in
allen Teilen des Landes nicht zu sehen.

Schneckenweih - Rostrhamus sociabilis (Vieillot, 1817)

Engl.: Snail kite; Span.: Caracolero Común
Der Schneckenweih (der heißt wirklich so - ohne „e“!) ist in Costa Rica kaum noch zu sehen.
Dieser Prachtkerl blieb einfach sitzen und ließ sich aus dem Autofenster
heraus auf seinem Zaunpfahl am Playa Hermosa fotografieren. Nur
aussteigen durfte man nicht. Normalerweise ist er hier nicht zuhause, aber
das Frühjahr 2005 war sehr trocken und alle Tümpel und Seen waren
ausgetrocknet. So war er wohl auf Futtersuche weit über seine
angestammten Gebiete (Rio Frio - Caño Negro) hinausgeflogen.
43 cm Körperlänge und 375 gr futtert er sich mit Süßwasserschnecken an.

Diese Art lebt vom Süden Floridas bis Ecuador und dem Norden
Argentiniens.
Engl.: Sharp-shinned Hawk; Span.: Gavilán Americano
Eckschwanzsperber Accipiter striatus - wenn es denn einer ist - sind schwer zu identifizieren: 
Es gibt 7 Unterarten
Außer Konkurrenz: 
Der Wespenbussard lebt in Europa
Der Sekretär lebt ausschließlich in Afrika. 

Familie Habichtartige - Accipitridae


Wespenbussard - Pernis apivorus (Linnaeus, 1758)

Engl.: European Honey-buzzard; Span.: Abejero Europeo
Wespenbussard - Pernis apivorus in Deutschland. Der hier ist allerdingsein Zugvogel.

Familie Habichtartige - Accipitridae


Familie Sekretäre - Sagittariidae


Sekretär - Sagittarius serpentarius (J. F. Miller, 1779)

Engl.: Secretarybird; Span.: Secretario
Sekretär - Sagittarius serpentarius (J. F. Miller, 1779)
Der Sekretär lebt nur in Afrika südlich der Sahara. Er wird 1,50 m groß bei
einem Gewicht von 4 kg und einer Spannweite von 2,10 m.

Seinen Namen hat er von den schwarzen Federn am Kopf. Diese erinnerten an die Gänsekiele der früheren Gerichtsschreibern. Sie dienen dem Vogel aber beim Paarungsritual. Sie fliegen nicht gern und sind mit ihren langen Beinen sehr schnell unterwegs.
Spielen wir hier Indianer, oder was?
Alle drei Aufnahmen des Sekretärs entstanden im Tierpark Berlin