Rudyard Kipling (*1885 in Bombay, ☨ 1936 in London) ist Schuld! Er löste in einem 8- oder 9-jährigen Jungen eine schwerwiegende Krankheit aus: Fernweh. Nach verschlingen seiner Bücher (Dschungelbuch, Riki Tiki Tavi, Kim, The Man Who Would Be King), stand fest, dass es irgenwann einmal nach Indien gehen würde.
Hinzu kamen die Romane von Louis Bromfield (*1896 - ☨ 1956 Ohio, USA). Der große Regen" und die Südseeromane von Somerset Maugham (*1874 - ☨ 1965).
All diese Bücher beschrieben ein Indien der britischen Kolonialherren. Die hatten zwar von 1858 bis 1948 in Indien Fuß gefasst, doch leider haben sie mit Hilfe einer der größten Erfindungen der Menschheit, dem GIN & TONIC, diesen Teil des Empire regelrecht versoffen.
Zweiundzwanzig Jahre nach Abzug der Briten war von ihnen nur noch eine ausufernde Bürokratie, Polizisten in kurzen Hosen und der unsägliche Linksverkehr übrig geblieben. Doch halt! In manchen Luxushotels saßen noch uralte britische Ladies herum. Sie waren an ausladenden Florentinerhüten, drapiert mit langen Federn und Bergen von Obst oder Blumen und an ihrer Grandezza zu erkennen. Mit dieser beschwerten sie sich bei mindestens 6 der 12 dienstbaren Geister. die um jeden Tisch herumwieselten und nach jedem Schluck aus dem Wasserglas dieses sofort auswechselten. Die Offizierswitwen meinten, dass früher hier alles deutlich besser war.
Aber Anfang der Siebziger war Indien ein fantastisches Reiseland. Es gab "nur" 555 Millionen Einwohner. Für heutige Verhältnisse unvorstellbar wenig. Die letzte Volkszählnung 2016 hat 1.324.000.000 ergeben - wenn das man stimmt. Man konnte es ja hochrechnen. Eine Geburtenrate von 3,8 % ergibt eine Verdopplung der Bevölkerung in 30 Jahren.