Handbuch der Malediven



Kapitel 2 
Knochenfische

59

/ 84

Barschverwandte - Percomorphaceae

Ordnung Lippfische - Labriformes

Familie Lippfische - Labridae

Unterfamilie Papageifische - Scarinae

Seite 4

Schwarzer Papageifisch - Scarus niger Forsskål, 1775

E: Dusky parrotfish, F: Perroquet dorade , J: Buchibudai, D: Landaa

Terminalphase
Größe: 40 cm, Tiefe: 2 m             Dhigufinolhoo, Süd-Male-Atoll, 1990

Schwarzer Papageifisch - Scarus niger Forsskål, 1775

Größe: 40 cm, Tiefe: 2 m               Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008

Eigentlich wäre es ja so einfach. Schließlich ist der dunkle Papageifisch gut am Riff zu erkennen. Wenn sich sein Aussehen sich nicht in der Initial- und Terminalfarbe so oft ändern würde.

Der ausgewachsene männliche Schwarze Papageifisch (1. Bild) lässt sich durch die dunkel Grundfarbe und den roten Augenumrandungen einigermaßen leicht erkennen. Hier hat der Fisch hinter dem Auge auf jeder Seite einen dunkelgrünenFleck, deutlich im 2. Bild mit digitalem Equipment 2008 aufgenommen. 

Größe: 40 cm, Tiefe: 2 m               Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008

Initinalphase
Größe: 40 cm, Tiefe: 5 m                        Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1992

Das Bild oben zeigt ein Schwarzen Papageifisch im Übergang vom weiblichen zum männlichen Tier, während das Bild unten das Weibchen zeigt. Hier im Indischen Ozean unterscheiden sich die Geschlechter, wie die Bilder zeigen, sehr deutlich. Warum der doch ziemlich große Unterschied im Pazifik - dort sind sie fast gleichfarbig - besteht, ist nicht bekannt.

Bei dieser Art sind alle jungen Fische weiblichen Geschlechts, alle erwachsenen dagegen sind männlich. Sie erreichen eine Größe von 40 cm und haben sich einen Lebensraum vom Riffdach bis auf 40 m Tiefe erobert, was der Verbreitung der Korallen entspricht, von denen sie hauptsächlich leben.

Vorkommen: Vom Sinai bis Südafrika über den gesamten Indopazifik, Japan bis zu den Gesellschaftsinseln (Französisch - Polynesien mit den „Inseln über dem Wind“, u. a. Tahiti und den „Insel unter dem Wind“, u. a. dem schönen Bora - Bora).

Größe: 40 cm, Tiefe: 2 m               Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008

Größe: 40 cm, Tiefe: 2 m             Dhigufinolhoo, Süd-Male-Atoll, 1991

Größe: 20 cm, Tiefe: 1 m               Embudu, Süd-Male-Atoll, 2009

Man sehe sich den Untergrund an. Das waren vor 1998 noch mit Korallen aller Art bestandene Riffabschnitte, Wie trostlos und ohne Leben die Geröllhalden sind.

Größe: 20 cm, Tiefe: 1 m                                                               Embudu, Süd-Male-Atoll, 2009

Größe:25 cm, Tiefe: 3 m                  Ari-Beach, Ari-Atoll, 1992

Größe: 30 cm, Tiefe: 4 m    Medhufushi, Süd-Nilandu-Atoll, 1999

Nachtfärbung 

Größe: 40 cm, Tiefe: 3 m           Eriyadu, Nord-Male-Atoll, 1989

Ein maskuliner Schwarzer Papageifisch  hat sich für die Nacht einen Platz gesucht und zur besseren Tarnung wie so viele Fische des Nachts die Farben komplett gewechselt.

Singapur-Papageifisch - Scarus prasiognathos Valenciennes, 1840 

E: Singapore parrotfish, F: Perroquet étaubone, J: Nishikibudai, D: Landaa

Terminalphase

Größe: 40 cm, Tiefe: 1 m                                                           Embudu, Süd-Male-Atoll, 2001

Die Singapur-Papageifische kommt auf den Malediven mit am häufigsten vor. In großen Fressgemeinschaften fallen die Singapur-Papageifische (auch Grünwangen-Papageifisch) in die Riffe ein und beißen zum Entsetzen der die Korallen bewohnenden kleinen Fische alles kurz und klein. 

Größe: 40 cm, Tiefe: 1 m         Embudu, Süd-Male-Atoll, 2001

Größe: 40 cm, Tiefe: 2 m             Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008

Größe: 40 cm, Tiefe: 3 m                 Kuramathi, Rasdu-Atoll, 1987

Singapur-Papageifisch, maskulin - Scarus prasiognathos Valenciennes, 1840

Größe: 40 cm, Tiefe: 1 m                    Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1994

Größe: 60 cm, Tiefe: 1 m                Vilamendhoo, Ari-Atoll, 2010

Größe: 40 cm, Tiefe: 2 m 

Kuramathi, Rasdu-Atoll, 1987

Deutlich sind die einfarbigen braunen Weibchen im Schwarm auszumachen. Bei den maskulinen Fischen ist der obere Teil des Kopfes gelb-orange (Bild 1 oben), manchmal auch grünlich (Bild 2) gefärbt. Sie werden bis zu 45 cm lang und sind hier, wie gesagt, in den Gewässern um die Malediveninseln oft zu finden. Auch im Jahre 2008 noch. 


Die Singapur-Papageifische bilden mal Schwärme, die nur aus männlichen (wie unten), nur aus weiblichen oder auch aus Tieren beider Geschlechter bestehen.


Die Aufnahme unten ist mit dem letzten Sonnenstrahlen mit einer Nikonos V auf Diafilm Agfa CT 100 gemacht. Die Farben brauchten nicht verändert oder bearbeitet zu werden.


Vorkommen: Indopazifik. Nicht im Roten Meer. Von den Seychellen bis Salomoninseln.

Größe: 40 cm, Tiefe: 1 m        Medhufushi, Süd-Nilandu-Atoll, 1999

Größe: 40 cm, Tiefe: 1 m             Embudu, Süd-Male-Atoll, 2009

Nasenhöcker-Papageifisch - Scarus rubroviolaceus Bleeker, 1847 

E: Ember parrotfish, F: Perroquet braisé, J: Naga-budai, D: Landaa

Maskulin

Größe: 70 cm, Tiefe: 5 m                        Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1995

Nasenhöcker-Papageifisch - Scarus rubroviolaceus Bleeker, 1847 

Größe: 10 cm, Tiefe: 1 m                     Ari-Beach, Ari-Atoll, 1992

Es ist unmöglich, sich die Farben aller Papageifische zu merken. Erst zu Hause auf den Bildern kann man sie einigermaßen identifizieren. Die Literatur ist allerdings widersprüchlich und die Farben auf den Fotos sind oft durch Blitzlicht verfremdet und damit fern aller Wirklichkeit. Selbst Fishbase zeigt oft nur Bilder von vollkommen verfärbten toten Tieren oder Zeichnungen.

Die meisten Bücher beschreiben Papageifische aller Meere und gerade Papageifische haben in den unterschiedlichen Wachstumsphasen und dann noch in anderen Gebieten eine andere Färbung. Oben abgebildet ist der maskuline und auf dem 2. Bild der feminine Fisch im Schwarm. 

Die Weibchen sind dunkelbraun und haben auf den Seiten weiße, leuchtende Flecken. Manchmal zeigen sie sich aber auch mit einem leuchtendroten Bauch. Ein einigermaßen nutzbares Erkennungszeichen der maskulinen Fische dieser Art ist das gelb eingefasste Auge und der prächtige Höcker auf der Nase. Als deutscher Name ist manchmal auch Funken-Papageifisch gebräuchlich. Diese Fische werden bis 75 cm groß. Diese Art benötigt in seinem Lebensraum einen üppigen Korallenbewuchs.

Vorkommen: Indopazifik zwischen Ostafrika und Panama.
Feminin

Größe: 50 cm, Tiefe: 3 m                 Kuramathi, Rasdu-Atoll, 1987

So sah das Riff in den 80er Jahren rund um das Rasdu-Atoll aus. Die Tarnung der Fische waren perfekt an den Untergrund angepasst. Heute kommen einem die Tränen. Es gibt nur noch Geröllhalden und viele Fische sind ausgestorben.

Nasenhöcker-Papageifisch, feminin - Scarus rubroviolaceus Bleeker, 1847 

Größe: 40 cm, Tiefe: 6 m      Kuredu, Faddhippolhu-Atoll, 1998

Größe: 50 cm, Tiefe: 3 m                 Kuramathi, Rasdu-Atoll, 1999

Größe: 40 cm, Tiefe: 5 m                        Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1993

Dunkelkappen-Papageifisch  Scarus scaber Valenciennes, 1840

E: Fivesaddle parrotfish , F: Perroquet à cinq selles, J: Budai, D: Landaa

Größe: 40 cm, Tiefe: 1 m                     Kuramathi, Rasdu-Atoll, 1987

Dunkelkappen-Papageifisch  Scarus scaber Valenciennes, 1840

Ein ebenfalls wenig beschriebener Fisch, was wahrscheinlich mit seinem Verbreitungsgebiet im westlichen Indischen Ozean zusammnen hängt. Erst ab den Neunziger Jahren durch den Malediventourismus wurde dieses Gebiet interessant. Er war nie häufig zu finden und viel ist über diese Art auch jetzt noch nicht bekannt. Nicht einmal seine Ernährungsweise. Er frisst Algen samt Untergrund und wirbellose Tiere. Wenn er auch von Korallen lebten sollte, wird er wohl noch seltener oder gar nicht mehr zu finden sein.


Im Bild ist die Zeichnung der Terminalphase zu sehen. Da ist diese Art durch die dunkle Kappe gut zu erkennen. Sein anderer Name, Fünfsattelfleck-Papageifisch, kommt von Querstreifen auf dem Rücken in der Initialphase. Die im Pazifik lebende Art mit gleichen Merkmalen nennt sich  Scarus dimidiatus . Beide werden 40 cm groß, sind Einzelgänger und gehen nicht tiefer als 20 m an den Riffen hinunter.


Vorkommen: Von Ostafrika bis zu den Malediven, von der jemenitischen Küste im Norden bis Südafrika im Süden.

Dreifarben-Papageifisch  Scarus tricolor Bleeker, 1847 

E: Tricolour parrotfish, F: Perroquet tricolore, J: Ichimonji-budai, D:Landaa

Größe: 30 cm, Tiefe: 2 m                       Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1995

Dreifarben-Papageifisch  Scarus tricolor Bleeker, 1847 

Die Weibchen sind durch einen gelben Schwanz und eine gleichfarbige Afterflosse einigermaßen gut zu erkennen. Die grünen Schuppen wirken durch eine schwarze Umrandung plastisch hervorgehoben. Diese Art war schon immer selten und dürfte nach der Erwärmung der Korallenmeere kaum noch zu finden sein. Diese Fische lebten in den Bereichen der Korallen bis in 40 m Tiefe und sie werden bis 40 cm groß.

Einfach schön...

Größe: 60 cm, Tiefe: 2 m               Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1993

Der Zweifarben-Papageifisch  Cetoscarus bicolor mit seinem reitenden gelben Trompetenfisch vor der damals noch fast intakten, schönen Riffkante von Ellaidhoo.

Literaturverzeichnes Malediven hier