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An diesen freien Anblick auf diese Fassade der Antikensammlung muss demnächst verzichtet werden.
Gar nicht so einfach am Pergamonmuseum keinen Kran auf das Bild zu bekommen (März 2014).
Zu Baubeginn des Pergamonmuseums im Jahre 1910 war schon das Geld knapp. Der 1. Weltkrieg, die Novemberrevolution von 1918 und die Inflation erlaubten die Eröffnung erst 1930. Es musste also immer gespart werden.
Zu sehen an den Fassaden. Ist die Schmuckfassade zum Kupfergraben hin noch sehr aufwendig gestaltet worden, mussten an den anderen Außenmauern gespart werden.
Die Nordfassade zum Bodemuseum, die im Westen zur Spree hin und die südliche im Innenhof zum Neuen Museum ist der Putz mit Granulat aus Naturstein versetzt. Das es gut aussieht, wurden Fugen eingefügt, wie sie Steinmetzearbeiten zeigen.
In der Hauptfassade dagegen sind ganze Erdzeitalter verbaut: fränkischer Muschelkalk aus dem Perm, sächsischer und kroatischer Bale-Kalkstein aus der Kreidezeit. Das alles in massiven Natursteinplatten und echter steinmetzweise bearbeitet.
Jetzt wird die Dreiflügelanlage um den von Anfang an geplanten vierten Flugel ergänzt. Aus Beton und Glas natürlich und nicht mit Steinen aus dem Perm. Kann das keiner mehr?
Links die runde Kuppel des Bode-Museums, Stadtbahntrasse, dann, komplett eingerüstet der Flügel für islamische Kunst, der Ehrenhof und, in der Mitte des Bildes, die Vorderasiatische Sammlung.
Der Ehrenhof wird mit einem 4. Flügel zum Kupfergraben hin abgeschlossen wie auf dem Baustellenschild zu sehen ist.
Der Saal mit dem weltberühmten Pergamonaltar ist bis 2019 geschlossen
Schwere Zerstörungen erlitt das Museum im 2. Weltkrieg, noch schwerere durch die Rote Armee. Was noch im Haus war, wurde nach Moskau und Leningrad geschleppt.
Teile davon bekam die DDR 1958/59 zwar wieder zurück, aber wesentliche Stücke befinden sich immer noch in den Depots der
Eremitage in St. Petersburg oder in Moskau im Puschkin-Museum.
Das ist völkerrechtswidrig. Zwar haben die Bundesrepublik Deutschland und Russland 1990 die Rückgabe vereinbart, aber das Russische Parlament zusammen mit den Moskauer Musemsdirektoren meinen, die Kriegsbeute gehöre für immer dem russischen Volk: es geht um den sagenhaften Goldschatz des Priamos (richtig: Schatz - oder Gold - von Troja, denn König Priamos passt zeitlich nicht zu dem Fund).
Heinrich Schliemann fand ihn bei Ausgrabungen am 31. Mai 1871 an der Stadtmauer von Troja. Der Schatz umfasst 8000 Stücke. Schliemann verschwieg den Fund vor osmanischen Behörden und brachte ihn
heimlich außer Landes.
Nachdem er den Fund Paris, St. Petersburg und London vergebens zum Kauf angeboten hatte, schenkte er 1881 alles dem Deutschen Volk. Kaiser Wilhelm I. ernannte ihn zum Ehrenbürger von Berlin und stellte das Gold auf der Museumsinsel aus.
Markttor von Milet
Markttor von Milet
Ischtartor von Babylon
Prozessionsstrasse von Babylon
Gegenüber der Brücke in der Bildmitte wohnt Frau Merkel - nur keine Nahaufnahme! (Dezember 2015)